In fast allen industriellen Dienstleistungsgesellschaften bewegen sich die Geburtenraten seit vielen Jahrzehnten auf einem sehr niedrigen Niveau. Dadurch nimmt die einheimische Bevölkerung immer weiter ab und wird durch den fehlenden Nachwuchs demgemäß immer älter. Die Folge daraus ist ein wirtschaftlich und demographisch bedingter Zuwanderungs-bedarf, welcher durch die kontinuierliche Migration zu kompensieren versucht wird. Diese drei Faktoren Geburtenrückgang, Alterung der Gesellschaft sowie Migration beschreiben den demographischen Wandel, der sich in den meisten industriellen Dienstleistungsgesellschaften mit all seinen Problemen und Konsequenzen gegenwärtig vollzieht. Schon seit vielen Jahren ist dieser demographische Wandel in den Medien zum Diskurs geworden, der hauptsächlich immer die schwerwiegenden Folgen des drastischen Bevölkerungsrückgangs problematisiert. Durch Überschriften wie „Die Deutschen sterben bald aus!“, „Die Gesellschaft vergreist“ oder „Kinder leben als Exoten in einer Erwachsenenwelt“ werden uns die Folgen zwar oft verinnerlicht, doch konstruktive Lösungsvorschläge oder einschneidende Veränderungen wurden oder werden oft vernachlässigt. Da insbesondere die Begriffe „Kinderfeindlichkeit“ sowie „familienunfreundliche Rahmenbedingungen“ immer häufiger diskutiert werden, möchte ich mich in der vorliegenden schriftlichen Ausarbeitung speziell mit dem komplexen Thema des Geburtenrückgangs beschäftigen, da vor allem die möglichen Gründe und Ursachen interessant sind, warum sich viele Menschen immer häufiger gegen das Kind entscheiden. Um dieses komplexe Thema vollständig zu ergründen, werde ich zunächst die soziologischen Begriffe der Bevölkerungsbewegung und -struktur erläutern, da sie für das Gesamtverständnis wichtig sind. Danach rekonstruiere ich kurz die historische Entwicklung der Geburtenzahlen und gehe anschließend auf die statistischen Methoden der Datenerfassung ein. Auf dieser Grundlage untersuche ich dann die denkbaren Gründe und Ursachen für den drastischen Geburtenrückgang und komme abschließend zu einem zusammenfassenden Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Bevölkerungsbewegung und -struktur
- Historische Entwicklung der Geburtenzahlen
- Statistische Methoden der Datenerfassung
- Gründe und Ursachen für den Geburtenrückgang
- Veränderte Familienstruktur
- Emanzipation der Frau
- Anspruchsvolle Lebensstile
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht den anhaltenden Geburtenrückgang in industriellen Dienstleistungsgesellschaften. Ziel ist es, die möglichen Gründe und Ursachen dieses demografischen Wandels zu beleuchten und zu analysieren.
- Soziologische Aspekte der Bevölkerungsbewegung und -struktur
- Historische Entwicklung der Geburtenzahlen im 19. und 20. Jahrhundert
- Methoden der Geburtenstatistik und deren Limitationen
- Einfluss veränderter Familienstrukturen auf den Kinderwunsch
- Auswirkungen der Emanzipation der Frau auf die Geburtenrate
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit der Erläuterung soziologischer Grundbegriffe zur Bevölkerungsbewegung und -struktur. Anschließend wird die historische Entwicklung der Geburtenzahlen seit dem 19. Jahrhundert nachgezeichnet, wobei Schwankungen im Zusammenhang mit Weltkriegen und Wirtschaftskrisen hervorgehoben werden. Es folgt eine kritische Betrachtung der verschiedenen Methoden zur Erfassung von Geburtenzahlen (Standesämter, Makro- und Mikrozensus) und deren jeweilige Limitationen. Schließlich werden zentrale Ursachen des Geburtenrückgangs diskutiert, einschließlich der Veränderungen in der Familienstruktur, der Emanzipation der Frau und der Verbreitung anspruchsvoller Lebensstile.
Schlüsselwörter
Geburtenrückgang, demografischer Wandel, Bevölkerungsstruktur, Familienstruktur, Emanzipation der Frau, Lebensstil, Geburtenstatistik, soziale Faktoren, historische Entwicklung.
- Arbeit zitieren
- Matthias Kaiser (Autor:in), 2008, Zum Thema Geburtenrückgang, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124134