In dieser Hausarbeit wird ein Fallbeispiel aus meiner Praxis für Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz geschildert, bei dem integrativ-systemische psychoonkologische Unterstützung angewendet worden ist. Als Rahmen wurde das Modell sechs störungsrelevanter Prozesse von psychischer Inflexibilität (nach Hayes, Strosahl & Wilson, 1999) aus der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) herangezogen und beispielhaft die Prozesse Kognitive Fusion und Werteklärung mit systemischen Methoden bearbeitet.
Eine Krebserkrankung gleich welcher Art trifft nahezu jeden Menschen empfindlich. Die ungeplante Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit verändert die Wahrnehmung vieler Krebsbetroffener auf das eigene Leben tiefgehend. Eine Krebserkrankung braucht heute nicht mehr zwingend ein Todesurteil zu sein. Einige Krebserkrankungen wie beispielsweise einige Varianten von Brustkrebs sind heute sehr gut mit Operationen, Medikamenten und einer gesunden Lebensführung zu kontrollieren oder zu heilen. Manchen Betroffenen fällt der Umgang mit der lebensbedrohlichen Erkrankung leicht. Einigen Betroffenen fällt es psychisch auch noch Jahre nach der Erkrankung schwer ihr Leben sinnstiftend und lustvoll zu leben, obwohl bei ihnen bisher kein Rezidiv (Neuerkrankung an derselben Stelle) festgestellt worden ist und das Risiko einer Neuerkrankung gering ist. Die Psychoonkologische Versorgung in Deutschland ist bisher nicht ausreichend vorhanden. In der Akutversorgung wird nahezu jedem/jeder Betroffenen psychoonkologische Hilfe angeboten. In der Nachsorge, also den Jahren nach der Akutphase, ist das psychoonkologische Angebot bisher noch im Wachsen. Hauptsächlich findet psychoonkologische Hilfe verhaltenstherapeutisch statt. Zunehmend finden sich auch systemisch-psychoonkologische Angebote.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Krebs
- Mammakarzinom, Klassifikationen
- Psychische Inflexibilität
- Mangelnde Werteklarheit
- Ziele und Aufträge, Aufträge und Werte
- Werteverschiebung nach einer lebensbedrohlichen Erkrankung
- systemische Werteklärung
- Zusammenfassung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Anwendung integrativ-systemischer Methoden in der Psychoonkologie. Im Fokus steht die Unterscheidung von Ziel und Auftrag am Beispiel einer Werteklärung nach einem Mammakarzinom. Der Text beleuchtet die Bedeutung der Werteklärung für die Bewältigung einer Krebserkrankung und zeigt auf, wie systemische Methoden dabei unterstützen können.
- Psychische Inflexibilität als Barriere für die Bewältigung einer Krebserkrankung
- Mangelnde Werteklarheit als relevanter Prozess der psychischen Inflexibilität
- Die Bedeutung der Werteklärung nach einer lebensbedrohlichen Erkrankung
- Systemische Methoden als unterstützende Maßnahmen zur Werteklärung
- Differenzierung von Ziel und Auftrag in der systemischen Arbeit mit Betroffenen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Psychoonkologie ein und beleuchtet die wachsende Bedeutung systemischer Ansätze in diesem Bereich. Kapitel 2 bietet einen Überblick über die Krankheit Krebs, insbesondere das Mammakarzinom. In Kapitel 3 wird das Konzept der psychischen Inflexibilität erörtert, wobei der Fokus auf die mangelnde Werteklarheit als einen bedeutsamen Prozess liegt. Kapitel 4 widmet sich der Unterscheidung von Ziel und Auftrag sowie der Bedeutung der Werteklärung im Kontext einer lebensbedrohlichen Erkrankung.
Schlüsselwörter
Psychoonkologie, systemische Methoden, Werteklärung, psychische Inflexibilität, Mammakarzinom, Ziel und Auftrag, lebensbedrohliche Erkrankung, Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT), Ressourcenorientierung, unterstützende Maßnahmen, Bewältigungsstrategien.
- Arbeit zitieren
- B.Sc. Psychologie Bàra Wiebke Grollius (Autor:in), 2022, Integrativ-systemische Methoden in der Psychoonkologie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1243473