Allen Kennern der Wissenschaftsgeschichte der Ökonomie ist bekannt, dass die Werttheorie die theoretische Grundlage der sogenannten klassischen Ökonomie bildete.
Ebenso ist bekannt, dass sich die derzeit weltweit dominante sogenannte neoklassische Ökonomie im Rahmen der Auseinandersetzung mit der Werttheorie herausbildete und dass die neoklassische Ökonomie ökonomiegeschichtlich als das Produkt der letztlich gänzlichen Aufgabe der Werttheorie und zu begreifen ist.
Auch wenn diese Entwicklung heute nicht mehr rückgängig zu machen ist, so bleibt doch festzustellen, dass diese ökonomiegeschichtliche Entwicklung vor allem eine Folge der Tatsache war, dass die Theoretiker der klassischen Politischen Ökonomie die Werttheorie als eine Arbeitsquantentheorie des Wertes konzipiert und damit die Herausbildung und das Wesen des Tauschwerts der Waren anachronistisch erklärt hatten.
Nachfolgend ist der Tauschwert deshalb erneut zu thematisieren, weil die kontemporäre Wirtschaft noch immer auf dem Tausch von Waren beruht und der Tauschwert der Waren nicht nur selbst ein notwendiges Produkt des Warenaustausches, sondern der Erlös des Tauschwerts auch noch immer der eigentliche Zweck der Produktion von Waren ist ...
Inhaltsverzeichnis
- A. Zur Problemstellung
- B. Die Notwendigkeit der Herausbildung des Tauschwerts aus dem Austausch von Waren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Herausbildung des Tauschwerts von Waren. Sie hinterfragt die klassische Arbeitsquantentheorie des Wertes und analysiert die Notwendigkeit des Tauschwerts im Kontext des Warenaustausches.
- Die Werttheorie in der klassischen und neoklassischen Ökonomie
- Die Notwendigkeit des Tauschwerts im Warenaustausch
- Der Unterschied zwischen "Gut" und "Ware"
- Die Rolle der Arbeitszeit bei der Herausbildung des Tauschwerts
- Die Suche nach einem objektiven Warenmaß
Zusammenfassung der Kapitel
A. Zur Problemstellung
Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Werttheorie in der klassischen Ökonomie und ihren Niedergang in der neoklassischen Ökonomie. Es wird argumentiert, dass die klassische Arbeitsquantentheorie des Wertes anachronistisch ist und die Bedeutung des Tauschwerts in der modernen Wirtschaft betont.
B. Die Notwendigkeit der Herausbildung des Tauschwerts aus dem Austausch von Waren
Dieses Kapitel untersucht die Notwendigkeit der Herausbildung des Tauschwerts aus dem Austausch von Waren. Es wird der Unterschied zwischen dem neoklassischen Begriff "Gut" und dem hier verwendeten Begriff "Ware" erklärt. Der Übergang zur Warenproduktion und die daraus resultierende Notwendigkeit eines objektiven Warenmaßes werden diskutiert. Die Rolle der Arbeitszeit bei der Bestimmung des Tauschwerts wird als Ausgangspunkt der Untersuchung vorgestellt.1
1 Gabler, Band 3, S. 1438.
Schlüsselwörter
Tauschwert, Werttheorie, klassische Ökonomie, neoklassische Ökonomie, Arbeitsquantentheorie, Ware, Gut, Warenaustausch, Warenmaß, Arbeitszeit.
- Quote paper
- Dr. Holger Michaelis (Author), 2009, Tausch und Wert , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124816