Dresdner Italienbild


Seminararbeit, 2008

13 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Italienische Impressionen in Dresden

3. Italienische Einflüsse in der Architektur Dresdens

4. Das Italienbild in der Dresdner Malerei

5. Nachwort

6. Quellen- und Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Faszination Dresden…für gebürtige Sachsen ist die heutige Landeshauptstadt das bedeutendste Symbol des Freistaates. Politisch gesehen muss man die sächsischen Herrscher im Laufe der Geschichte leider meist nur als Mitläufer einstufen. Nur wenige verbrachten das Kunststück Sachsen am weltpolitischen Geschehen teilhaben zu lassen. Trotz dessen schaffte es Sachsen immer wieder sich weltweit Ansehen zu erlangen. Denn aus künstlerischer Sicht war und ist Sachsen ein Vorreiter, der europäische Kunstrichtungen zentralisiert vereint. Besonders am Beispiel Dresden ist dieses Phänomen sehr gut zu erkennen. Ob im System des Städtebaus oder die historischen Bauten selber, leicht sind vielfältige europäische Einflüsse zu sehen. Auch die Kunstsammlungen und zahlreichen Kunstschätze der Stadt beweisen diese Tatsache. Diese Vielfältigkeit haben wir vor allem der Fürstenfamilie der Wettiner zu verdanken, welche sich ihre Anregungen besonders aus dem Italien der Renaissance verschafften. Mit diesem so genannten Dresdner Italienbild werde ich mich in der folgenden Seminararbeit beschäftigen. Denn jeder kennt den allseits bekannten Dresdner Beinamen „Elbflorenz“ doch wer kennt schon den Begriff „Elbvenedig“? Doch besonders zwischen diesen beiden Städten (Dresden und Venedig) gibt es einige Parallelität. Beide Städte leben noch in der heutigen Zeit von ihrem pulsierenden Tourismus, welcher sich auf ihre Künste, Geschichten und Mythen stützt. Bei diesem Dresdner Italienbild werde ich auf die Architektur sowie auf Dresdner Künste im Allgemeinen eingehen. Ein weiterer wichtiger Punkt dieser Arbeit wird die Darstellung besonderer Beziehungen zu jener Zeit zwischen Dresden und italienischen Städten und Künstlern sein. Jedoch werde ich mich besonders auf die geradeeben schon angesprochene Beziehung zwischen Dresden und Venedig stützen. Leider wird es mir bei dieser Darstellung nur möglich sein einzelne Beispiele heraus zu nehmen, da man aufgrund des eingeschränkten Umfangs dieser Arbeit nicht auf die gesamte Bandbreite des Themas eingehen kann. Ich hoffe trotzdessen eine neue Sicht auf den ganzen Stolz der sächsischen Bürger zu werfen und den ein oder anderen für die Faszination Dresden zu begeistern.

2. Italienische Impressionen in Dresden

Spätestens ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts waren italienische Künstler in den großen kulturellen Metropolen innerhalb Europas keine Seltenheit mehr. Ob Paris, Barcelona oder auch in Moskau. Die Arbeiten der Maler und Architekten der modernen italienischen Künste waren äußerst gefragt. Deshalb beschäftigte sie auch jeder Fürst, der etwas auf sich hielt. Die italienische Kunst war bekannt und geliebt für ihre Verbindung von Malerei, Architektur und Plastik. Ein harmonisches Zusammenspiel von verschiedensten Künsten. Das Besondere an den vielfältigen künstlerischen Arbeiten in der kursächsischen Residenz Dresden war jedoch ihre Eigenart. Italienische Kunst gepaart mit albertinischer Präsentation. Dadurch entstand innerhalb der Stadt eine bis heute vorherrschende italienische Atmosphäre, welche man bei einem Gang durch die Altstadt erleben und genießen kann. In ganz Europa war die Vorliebe der sächsischen Regenten für diese eigentümliche Kunstprägung bekannt und geschätzt. Aus heutiger Sicht scheint diese viel beschriebene Verwandtschaft zwischen Venedig und Dresden beziehungsweise Dresden und Florenz sehr fraglich. Aus Überlieferungen ist zum Beispiel bekannt, dass August der Starke sich Venedig als Vorbild nahm, als er die landschaftlichen Terrassen der Elbe mit Schlössern, z.B. dem Schloss Pillnitz, bebauen ließ.[1] Einem jeden Betrachter der Bilder dieser gerade eben benannten Städte vor seinem geistigen Auge hat, wird jedoch erkennen, dass sie sich mit denen Dresdens jedoch nicht sonderlich ähneln. Da stellt sich natürlich die Frage wo liegt nun diese vielbeschworene Verwandtschaft. Um diese zu erkennen darf man Dresden nicht als städtisches Gebilde sehen sondern man muss Dresden „leben“, man muss diese besondere Atmosphäre spüren, dann wird man erkennen, was so italienisch an dieser Stadt ist. Die Dresdner selber wussten schon immer, wie man die italienischen Kunstwerke der Stadt zur besonderen Schau tragen konnte. Im 18. Jahrhundert ließ man den Besucher diese Künste in der Nacht bei Fackelschein betrachten und wirken. So fühlte man sich wie in Goethes Erzählung: „Italienische Reise“. Besonders dann lebte eine großartige vatikanische antike Vollkommenheit auf. [2]

Bezeichnend für die italienische Ausprägung in Dresden war die Tatsache, dass sogar Dresdner Künstler des 19. Jahrhunderts Studienfahrten nach Italien begangen, obwohl zu jener Zeit längst Paris als das künstlerische Zentrum Europas galt. Auch die Musik und Malerei in der so genannten augusteischen Zeit war in Dresden von der italienischen Oper und Komponisten dominiert. Das Dresdner Publikum konnte moderne italienische Musik in absoluter Vollkommenheit genießen. So verpflichtete Friedrich August I. den Kapellmeister Johann Adolf Hasse, welcher selbst in Italien Neapel unter dem weltberühmten Nicola Porpora lernte. 1734 gab Hasse sein Dresdner Debut mit der Opern- Sinfonie: „alla Camera per il arivo die Sua Maj:a die Polognia“, welche zur Ankunft Friedrich August I., König von Polen, gespielt wurde. [3] Ein weiteres Novum in dieser Zeit war die Tatsache, dass der Eintritt für die Bürger der Stadt Dresden in der von Pöppelmann erbauten Dresdner Hofoper frei war und so jeder in den Genuss dieser Kunst kommen konnte. Zahlreiche gastierende italienischen Operntruppen konnten bestaunt werden so zum Beispiel die Mingotti. Ein weiterer Schwerpunkt der italienischen Kunst in Dresden war und ist die Malerei. Neben der Tatsache, dass Dresden die zweite Heimat neben Venedig für Bernardo Belotto, genannt Canaletto darstellte kann man in Dresden eine der größten Kunstsammlungen italienischer, holländischer und flämische Kunst des 17. Jahrhunderts bestaunen, welche von den sächsischen Kurfürsten mit flammender Begeisterung und ausgeprägtem Kunstgeschmack gesammelt wurden. So zum Beispiel der Erwerb der „Sixtinischen Madonna“, welcher im Jahre 1754 getätigt wurde. [4] Sie ist heute in der so genannten Gemäldegalerie Alte Meister innerhalb des Zwingers zu bewundern. Aus ganz Europa wurden damals italienische Malereikünste eingekauft.

[...]


[1] Vgl. Rainer Gross, Geschichte Sachsens, Leipzig 2002, S.157

[2] Vgl. Joachim Menzhausen, Dresdens italischer Himmel, in Dresdner Hefte Bd. 40, Dresden 1993, S. 2 ff.

[3] Rainer Gross, Geschichte Sachsens, Leipzig 2002, S.157

[4] Joachim Menzhausen, Dresdens italischer Himmel, in Dresdner Hefte Bd. 40, Dresden 1993, S. 5

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Dresdner Italienbild
Hochschule
Technische Universität Chemnitz  (Professur Romanistische Kulturwissenschaft)
Veranstaltung
Flandern und Oberitalien im 15. und 16. Jahrhundert
Note
1,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
13
Katalognummer
V125224
ISBN (eBook)
9783640308705
ISBN (Buch)
9783640306800
Dateigröße
1102 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Dresdner, Italienbild, Flandern, Oberitalien, Jahrhundert
Arbeit zitieren
Andreas Lilienthal (Autor:in), 2008, Dresdner Italienbild, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125224

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Titel: Dresdner Italienbild



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