In den vierziger Jahren und auf dem Weg zum Realismus hat die Novelle zum Ziel gehabt die Wirklichkeit, so wie sie ist, darzustellen. Ein wesentlicher Repräsentant ist hierbei unter anderem „Der Tod des Ivan Iljitsch“(1886). In dieser realistischen Erzählung gelang es Tolstoi, das Sterben eines erfolgreichen, fünfundvierzigjährigen Anwalts zu erfassen. Die Wirklichkeit selbst gewann an einer noch nie da gewesenen großen Bedeutung. Mit der Lebensgeschichte von Iwan Iljitsch zeigt Tolstoi, dass Leben und Tod voneinander untrennbar sind.
Im Folgenden wird Tolstois eigene Einstellung zum Tod betrachtet und anhand der Erzählung „Der Tod des Ivan Iljitsch“ untersucht, wie Tolstoi als Schriftsteller Sterben und Tod in sein Werk einordnet und das Thema Tod literarisch umsetzt. Dabei werden folgende Aspekte untersucht: Welche Einstellung der Sterbende gegenüber dem Tod hat und wie man dem eigenen Sterben oder dem Sterben andere entgegensieht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Tolstoi und der Tod
- Tolstois Einstellung gegenüber dem Tod
- Der Tod und seine literarische Verarbeitung in Tolstois Werken
- Der Tod in „Das Sterben des Iwan Iljitsch“
- Tod
- Iwan Iljitsch und seine Krankheit
- Medizinische Beschäftigungen mit dem Thema Tod
- Gesellschaft und Lüge
- Die Lüge
- Erfahrungen mit Ärzten
- Die Familie
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Tod und Sterben in Leo Tolstois Novelle „Der Tod des Iwan Iljitsch“. Die Zielsetzung ist es, Tolstois eigene Einstellung zum Tod zu beleuchten und seine literarische Umsetzung des Themas in der genannten Novelle zu analysieren. Dabei wird der Fokus auf die seelische Haltung des Sterbenden und seiner Umwelt gelegt.
- Tolstois persönliche Auseinandersetzung mit dem Tod und seine Entwicklung im Laufe seines Lebens.
- Die literarische Verarbeitung des Todes in Tolstois Werken im Allgemeinen.
- Die Darstellung von Sterben und Tod in „Der Tod des Iwan Iljitsch“.
- Die Rolle der Gesellschaft und der Lüge im Umgang mit dem Sterben.
- Die Erkenntnis des falsch geführten Lebens im Angesicht des Todes.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der russischen Novelle ein und hebt die Bedeutung von Tolstois „Der Tod des Iwan Iljitsch“ (1886) als realistisches Werk hervor, welches die untrennbare Verbindung von Leben und Tod darstellt. Die Arbeit kündigt die Untersuchung von Tolstois Einstellung zum Tod und dessen literarischer Umsetzung in der Novelle an, wobei die Einstellung des Sterbenden und seiner Umwelt im Fokus steht.
Tolstoi und der Tod: Dieses Kapitel beleuchtet Tolstois jahrzehntelanges Ringen mit dem Thema Tod und seine literarische Verarbeitung. Es wird seine anfängliche Ablehnung des Todes als Übergang ins seelische Leben beschrieben, sowie seine spätere Entwicklung hin zu einer positiven und gelassenen Sicht auf den Tod. Tolstois Todesangst und seine verschiedenen Todeserfahrungen werden erläutert und ihre Auswirkungen auf sein literarisches Schaffen aufgezeigt. Die Arbeit stellt heraus, dass für Tolstoi nicht die Todesursache, sondern die seelische Haltung des Sterbenden und seiner Umwelt im Vordergrund steht. Seine Werke spiegeln diesen Wandel wider, angefangen von der Erzählung "Drei Tode" bis hin zu "Der Tod des Iwan Iljitsch".
Tod: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die detaillierte Darstellung von Iwan Iljitsch's Krankheit und den medizinischen Aspekt des Themas Tod, wie er in Tolstois Novelle behandelt wird. Es analysiert die körperlichen und seelischen Leiden des Protagonisten, sowie die medizinische Behandlung und die gesellschaftliche Reaktion darauf. Die Analyse deckt auf, wie der Protagonist mit seiner Krankheit und dem nahenden Tod umgeht und welche Rolle medizinische Intervention spielt. Es wird die Frage untersucht, wie Tolstoi die medizinische Perspektive in seine Erzählung einbindet und ob diese einen Beitrag zum Verständnis des Sterbeprozesses leistet.
Gesellschaft und Lüge: Dieser Abschnitt untersucht die gesellschaftliche und familiäre Umgebung von Iwan Iljitsch und wie diese auf sein Sterben reagiert. Es wird die Rolle der Lüge und Unaufrichtigkeit im Umgang mit dem Tod analysiert. Das Kapitel analysiert die Verdrängungsmechanismen der Gesellschaft im Kontext des Sterbens, und wie Iwan Iljitsch mit diesen Unaufrichtigkeiten konfrontiert wird und wie er diese erkennt. Die Beziehungen zu seiner Frau und seinen Bekannten werden im Detail beleuchtet, um aufzuzeigen, wie die Gesellschaft das Sterben verdrängt und verleugnet.
Schlüsselwörter
Leo Tolstoi, Der Tod des Iwan Iljitsch, Tod, Sterben, Todesangst, Realismus, seelische Haltung, Gesellschaft, Lüge, Unaufrichtigkeit, Lebensbejahung, Existenz, Sterbeprozess, literarische Darstellung.
Häufig gestellte Fragen zu: Leo Tolstois "Der Tod des Iwan Iljitsch" - Eine literaturwissenschaftliche Analyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung von Tod und Sterben in Leo Tolstois Novelle "Der Tod des Iwan Iljitsch". Im Mittelpunkt steht die Untersuchung von Tolstois eigener Einstellung zum Tod und seiner literarischen Umsetzung dieses Themas. Besonderes Augenmerk liegt auf der seelischen Haltung des Sterbenden und seiner Umwelt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Tolstois persönliche Auseinandersetzung mit dem Tod und seine Entwicklung; die literarische Verarbeitung des Todes in Tolstois Werken im Allgemeinen; die Darstellung von Sterben und Tod in "Der Tod des Iwan Iljitsch"; die Rolle der Gesellschaft und der Lüge im Umgang mit dem Sterben; und die Erkenntnis des falsch geführten Lebens im Angesicht des Todes.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung: Einführung in die Thematik und die Bedeutung der Novelle. Tolstoi und der Tod: Tolstois Entwicklung seiner Einstellung zum Tod und deren literarische Umsetzung. Tod: Detaillierte Darstellung von Iwan Iljitsch's Krankheit und dem medizinischen Aspekt. Gesellschaft und Lüge: Analyse der gesellschaftlichen und familiären Reaktion auf Iwan Iljitsch's Sterben und die Rolle der Lüge. Schluss: Zusammenfassung und Schlussfolgerung (nicht explizit im Inhaltsverzeichnis, aber impliziert).
Wie wird Tolstois Einstellung zum Tod dargestellt?
Die Arbeit beschreibt Tolstois jahrzehntelanges Ringen mit dem Thema Tod, von anfänglicher Ablehnung bis hin zu einer positiven und gelassenen Sicht. Seine Todesangst und verschiedene Todeserfahrungen werden erläutert und deren Einfluss auf sein literarisches Schaffen aufgezeigt. Im Fokus steht nicht die Todesursache, sondern die seelische Haltung des Sterbenden und seiner Umwelt.
Welche Rolle spielt die Gesellschaft im Umgang mit dem Tod in der Novelle?
Die Arbeit analysiert die gesellschaftliche und familiäre Umgebung von Iwan Iljitsch und deren Reaktion auf sein Sterben. Die Rolle der Lüge und Unaufrichtigkeit im Umgang mit dem Tod wird untersucht, ebenso die Verdrängungsmechanismen der Gesellschaft im Kontext des Sterbens und wie Iwan Iljitsch damit konfrontiert wird.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Leo Tolstoi, Der Tod des Iwan Iljitsch, Tod, Sterben, Todesangst, Realismus, seelische Haltung, Gesellschaft, Lüge, Unaufrichtigkeit, Lebensbejahung, Existenz, Sterbeprozess, literarische Darstellung.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Leser, die sich für die literarische Darstellung von Tod und Sterben, die Werke Leo Tolstois und die russische Literatur interessieren. Sie ist besonders für akademische Zwecke, insbesondere die Analyse von Themen in strukturierter und professioneller Weise, geeignet.
- Quote paper
- Julia Juschin (Author), 2009, Sterben und Tod in L.N. Tolstois "Der Tod des Iwan Iljitsch", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125759