Während die Familie die wichtigste Sozialisationsinstanz darstellt, kommt der Kita und Schule als unverzichtbarer Ort der Wertebildung eine Schlüsselrolle zu, denn sie erziehen Schüler*innen über einen langen Zeitraum hinaus. In der vorliegenden Arbeit wird folgender Frage nachgegangen: Welche Rolle spielen Werte (wie z.B. positive Fehlerkultur und Wertschätzung) und Wertebildung im Hinblick auf die Wissensbildung und die Lehrer*in-Schüler*in-Beziehung?
Für Kinder und Jugendliche ist die selbstständige Entwicklung von Orientierungsprinzipien und Kompetenzen von großer Bedeutung, denn nur auf diese Weise können sie ihre Gestaltungsräume nutzen lernen und sich anhand von Vorbildern zu gemeinschaftsfähigen, verantwortungsvollen und starken Persönlichkeiten entwickeln, um sich für ein demokratisches Miteinander einsetzen zu können.
Der Wertebegriff ist in unserer Alltagssprache unmittelbar präsent, wird in unterschiedlichen Bereichen und Kontexten verwendet, wodurch er eine Vielfalt an Definitionen aufweist. In substantivierte Form wird der Begriff seit dem 16. Jahrhundert vor allem in der Ökonomie, im Sinne von Preis oder Kaufsumme und in der Mathematik als Größe und Messung verwendet. Seit dem 17. Jahrhundert wird der Wertbegriff als Maßstab verwendet, um nach ethischen und moralischen Aspekten beurteilen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Werte
- Einleitung und Relevanz der Thematik
- Bedeutungsvielfalt des Wertebegriffs
- Definition
- Wertebildung
- Sozialisation im Rahmen der Wertebildung
- Formen der schulischen Wertebildung
- Indirekte Formen
- Direkte Formen
- Positive Fehlerkultur
- Definition und Klassifikation von Fehlern
- Abweichung von einer Norm
- Abweichung von einem Ziel
- Bewertungs- bzw. Beurteilungsaspekt
- Unabsichtlichkeit
- Klassifikation von Fehlern
- Gute und schlechte Fehler
- Flüchtigkeitsfehler und systematische Fehler
- Die Konzeption der Positiven Fehlerkultur
- Gebote für den positiven Umgang mit Fehlern und Fehlermachen
- Wertschätzung
- Begriffsbestimmung
- Studien zur Schul- und Unterrichtsforschung
- Ergebnisse und Befunde
- Folgen und Auswirkungen von Wertschätzung und Missachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle von Werten, insbesondere positiver Fehlerkultur und Wertschätzung, in der Wissensbildung und der Lehrer-Schüler-Beziehung an Grundschulen. Sie beleuchtet die Bedeutung von Werten im Klassenzimmer und deren Einfluss auf das Lernen und die Entwicklung der Schüler.
- Bedeutung von Werten im Bildungskontext
- Konzept der positiven Fehlerkultur und dessen Umsetzung
- Wertschätzung als wichtiger Aspekt der Lehrer-Schüler-Beziehung
- Einfluss von Werten auf die Wissensbildung
- Wertebildung als lebenslanger Prozess
Zusammenfassung der Kapitel
Werte: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und betont die Relevanz von Werten für das individuelle und gesellschaftliche Zusammenleben. Es beleuchtet die Bedeutungsvielfalt des Wertebegriffs und liefert eine Definition von Werten als Vorstellungen von persönlichem und gesellschaftlichem Wünschenswertem, die Orientierung für das Handeln geben. Der Einfluss gesellschaftlicher Veränderungen und die Herausforderungen der Wertepluralität in einer multikulturellen Gesellschaft werden hervorgehoben, unterstreichend die Notwendigkeit eines Wertefundaments für ein respektvolles Miteinander. Die Bedeutung der Wertebildung für Kinder und Jugendliche, sowie die Schlüsselrolle von Kita und Schule als Institutionen der Wertevermittlung, werden ebenfalls thematisiert. Die zentrale Forschungsfrage nach der Rolle von Werten in der Wissensbildung und der Lehrer-Schüler-Beziehung wird eingeführt.
Wertebildung: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Prozess der Wertebildung als lebenslangen Prozess von essentieller Bedeutung für Individuum und Gesellschaft. Es unterstreicht die Ausbildung eines individuellen Wertekanons und die Weitergabe von Grundwerten an nachfolgende Generationen. Die verschiedenen Sozialisationsinstanzen und deren Einfluss auf die Werteentwicklung werden diskutiert, mit besonderem Fokus auf die Rolle von Schule und Familie als prägende Faktoren.
Positive Fehlerkultur: Dieses Kapitel analysiert den Begriff der „positiven Fehlerkultur“. Es differenziert zwischen verschiedenen Arten von Fehlern und untersucht deren Klassifizierung, um einen konstruktiven Umgang mit Fehlern im Unterricht zu fördern. Die Grunddimensionen eines guten Umgangs mit Fehlern werden erörtert und konkrete Gebote für einen positiven Umgang mit Fehlern und Fehlermachen werden formuliert. Der Fokus liegt auf der pädagogischen Bedeutung von Fehlern als Lernchancen.
Wertschätzung: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Wertschätzung und analysiert dessen Bedeutung im schulischen Kontext. Es präsentiert Ergebnisse aus der Schul- und Unterrichtsforschung, welche die positiven Auswirkungen von Wertschätzung und die negativen Folgen von Missachtung auf die Schülerentwicklung beleuchten. Die Zusammenhänge zwischen Wertschätzung, Lernmotivation und dem Aufbau positiver Lehrer-Schüler-Beziehungen werden herausgestellt.
Schlüsselwörter
Werte, Wertebildung, positive Fehlerkultur, Wertschätzung, Lehrer-Schüler-Beziehung, Wissensbildung, Grundschule, Sozialisation, multikulturelle Gesellschaft, pädagogische Praxis.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Werte, Positive Fehlerkultur und Wertschätzung in der Grundschule
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Rolle von Werten, insbesondere positiver Fehlerkultur und Wertschätzung, in der Wissensbildung und der Lehrer-Schüler-Beziehung an Grundschulen. Sie beleuchtet die Bedeutung von Werten im Klassenzimmer und deren Einfluss auf das Lernen und die Entwicklung der Schüler.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Bedeutung von Werten im Bildungskontext, das Konzept der positiven Fehlerkultur und dessen Umsetzung, Wertschätzung als wichtigen Aspekt der Lehrer-Schüler-Beziehung, den Einfluss von Werten auf die Wissensbildung und die Wertebildung als lebenslangen Prozess. Detailliert werden die Begriffe "Werte", "Wertebildung", "Positive Fehlerkultur" und "Wertschätzung" analysiert und mit Forschungsergebnissen aus der Schul- und Unterrichtsforschung belegt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, die sich mit Werten (inkl. Einleitung und Definition), Wertebildung (inkl. Sozialisation und schulischer Wertebildung), positiver Fehlerkultur (inkl. Fehlerklassifizierung und Umgang mit Fehlern) und Wertschätzung (inkl. Begriffsbestimmung und Auswirkungen) befassen. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter.
Was versteht die Arbeit unter "Werte"?
Die Arbeit definiert Werte als Vorstellungen von persönlichem und gesellschaftlichem Wünschenswertem, die Orientierung für das Handeln geben. Der Einfluss gesellschaftlicher Veränderungen und die Herausforderungen der Wertepluralität werden hervorgehoben. Die Bedeutung der Wertebildung für Kinder und Jugendliche und die Schlüsselrolle von Kita und Schule als Institutionen der Wertevermittlung werden ebenfalls thematisiert.
Wie wird "Wertebildung" definiert?
Wertebildung wird als lebenslanger Prozess beschrieben, der essentiell für Individuum und Gesellschaft ist. Die Arbeit diskutiert verschiedene Sozialisationsinstanzen und deren Einfluss auf die Werteentwicklung, mit besonderem Fokus auf Schule und Familie.
Was ist unter "positiver Fehlerkultur" zu verstehen?
Das Kapitel zur positiven Fehlerkultur analysiert verschiedene Arten von Fehlern und deren Klassifizierung, um einen konstruktiven Umgang mit Fehlern im Unterricht zu fördern. Es werden Grunddimensionen eines guten Umgangs mit Fehlern erörtert und konkrete Gebote für einen positiven Umgang formuliert. Der Fokus liegt auf der pädagogischen Bedeutung von Fehlern als Lernchancen.
Welche Rolle spielt "Wertschätzung"?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung von Wertschätzung im schulischen Kontext und präsentiert Ergebnisse aus der Schul- und Unterrichtsforschung zu den positiven Auswirkungen von Wertschätzung und den negativen Folgen von Missachtung auf die Schülerentwicklung. Die Zusammenhänge zwischen Wertschätzung, Lernmotivation und dem Aufbau positiver Lehrer-Schüler-Beziehungen werden herausgestellt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Werte, Wertebildung, positive Fehlerkultur, Wertschätzung, Lehrer-Schüler-Beziehung, Wissensbildung, Grundschule, Sozialisation, multikulturelle Gesellschaft, pädagogische Praxis.
- Arbeit zitieren
- Imad Ismail (Autor:in), 2022, Werte im Klassenzimmer und ihre Bedeutung für die Wissensbildung und die Lehrer-Schüler-Beziehung. Wertebildung mit den Beispielen positive Fehlerkultur und Wertschätzung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1268556