„… Intel Pentium 4 Prozessor 2.40B Ghz - Intel 845PE Chipsatz mit 400 oder 533 MHz
PSB - 256 MB PC333 Single Channel DDR-SDRAM 333 MHz - 60 GB Ultra ATA-100
Festplatte 7200 UpM …“
(Auszug aus einem Prospekt; DELL GmbH: DELL Direkt- Aktuell. 02 / 2003, S. 2)
Diese Werbebotschaft soll beispielhaft zeigen, mit welcher großen Anzahl von Wortschöpfungen
ein Bürger im Alltag konfrontiert wird, wenn er sich mit dem Kauf eines Computersystems
beschäftigt. Obwohl man annehmen sollte, dass ein solcher oder ähnlicher Text nur vor dem
Hintergrund umfassender fachsprachlicher Kenntnisse aus dem Bereich der elektronischen
Datenverarbeitung verstehbar wird, sind solche Anzeigen längst nicht mehr nur in einschlägigen
Fachzeitschriften zu finden und somit einem Expertenpublikum vorbehalten; man findet sie
inzwischen sogar in den Prospekten von Supermarktketten.
Im Zuge dieser Entwicklung haben Marketingstrategen und Werber den Begriff des Volkscomputers
für sich entdeckt, der sich seit einiger Zeit fast inflationärer Beliebtheit bei der Benennung von
Computern im unteren Preissegment erfreut. Doch wirklich neu ist dieser Begriff nicht; genauer
gesagt, existiert er seit ungefähr zwanzig Jahren, als mit dem Commodore 64 die ersten auch für
den Heimanwender bezahlbaren Computersysteme auf dem deutschen Markt erhältlich waren.
Angelehnt an den Begriff des Volkswagens, sollte eine sich andeutende Trendwende beschrieben
werden: Die Wandlung des Computers vom hoch spezialisierten Arbeitswerkzeug hin zu einem für
fast jeden erschwinglichen Konsumgut.
Vor diesem Hintergrund soll sich diese Hausarbeit damit beschäftigen, über welches
fachsprachliche Wissen das „Volk“ -also prinzipiell jeder, der sich zum Erwerb eines Computers
entscheidet- , das als Zielgruppe und möglicher Nutzer dieser Computersysteme der Adressat von
fachspezifischen Texten in der Werbung und anderen Publikationen im Umfeld der
Computertechnik ist, verfügen muss, um mit den Entwicklungen dieses Fachbereichs Schritt zu
halten.
Auf der Grundlage von zwei Artikeln aus den Jahren 1983 und 2003 einer populären und an einen
breiten Leserkreis gerichteten Computerzeitschrift, die sich jeweils mit einem so genannten
Volkscomputer beschäftigen, soll ein Wortschatzvergleich erfolgen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Begriff der Fachsprache und der fachsprachlichen Wortbildung
- Wortbildung im Bereich der Computerfachsprache
- Kürzungen bei der Wortbildung im Bereich der Computerfachsprache
- Andere Wortbildungsmittel im Bereich der Computerfachsprache
- Einordnung der Wortschöpfungen in die deutsche Sprache
- Vorstellung des Untersuchungsgegenstands und der Untersuchungsquellen
- Methodisches Vorgehen bei der Analyse
- Qualitative Analyse der Untersuchungsergebnisse
- Theoretische Würdigung der qualitativen Veränderungen
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Entwicklung des fachsprachlichen Wortschatzes im Bereich der Computertechnologie in den letzten zwanzig Jahren. Sie analysiert, welches Wissen das „Volk“ – also der potentielle Käufer eines Computers – benötigt, um mit den Entwicklungen in diesem Fachbereich Schritt zu halten.
- Entwicklung des Fachwortschatzes in der Computertechnologie
- Einfluss der Fachsprache auf die allgemeine Sprachentwicklung
- Veränderungen im Umgang mit Computerfachsprache im Laufe der Zeit
- Bedeutung des „Volkscomputers“ für die Entwicklung der Computerfachsprache
- Analyse von Wortbildungsprozessen in der Computerfachsprache
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und erläutert den Hintergrund der Untersuchung. Sie beschreibt die Entwicklung des Volkscomputers als ein für den Laien zugängliches Konsumgut und die damit verbundene Notwendigkeit, fachsprachliches Wissen zu vermitteln.
- Kapitel 2 widmet sich dem Begriff der Fachsprache und den verschiedenen Funktionen, die sie erfüllt. Es wird erläutert, wie Fachsprache Experten von Laien abgrenzt und gleichzeitig eine effiziente Kommunikation innerhalb einer Expertengruppe ermöglicht.
- Kapitel 3 analysiert verschiedene Wortbildungsprozesse im Bereich der Computerfachsprache. Es werden Kürzungen, Kompositionen und andere Wortbildungsmittel erläutert und deren Bedeutung für die Entwicklung des Fachwortschatzes hervorgehoben.
- Kapitel 4 stellt die Untersuchungsgegenstände und Quellen der Hausarbeit vor. Es werden die beiden Artikel aus den Jahren 1983 und 2003 vorgestellt, die als Grundlage für den Wortschatzvergleich dienen.
- Kapitel 5 beschreibt die methodische Vorgehensweise bei der Analyse der beiden Artikel. Es werden die Schritte der Erstellung des Nominal-Lexem-Inventars und die vergleichende Analyse der Ergebnisse erläutert.
- Kapitel 6 präsentiert die Ergebnisse der qualitativen Analyse und interpretiert die Veränderungen im Umgang mit Computerfachsprache in den letzten zwanzig Jahren.
Schlüsselwörter
Computerfachsprache, Wortbildung, Wortschatzvergleich, Volkscomputer, Fachterminologie, Computertechnologie, Marketing, Kommunikation, Experten, Laien, Entwicklung, Synchrone Analyse, Qualitative Analyse.
- Arbeit zitieren
- M.A. Justus Julius Kunz (Autor:in), 2003, Was versteht das Volk vom Volks-Computer?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12716