Der Autor möchte durch diese Arbeit zeigen, wie speziell das Gesundheitssystem eine diskriminierende Barriere zwischen Bleibestatus und Behinderung darstellt und diese Barriere eine gesellschaftliche Inklusion zunehmend erschwert. Der Autor wird anfangs eine theoretische Hinführung zu den Begriffen Beeinträchtigung und Behinderung leisten und anschließend Behinderung und den Status der Herkunft bzw. der Staatsbürgerschaft als einzelne wechselwirkende soziale Kategorien analysieren. Weiterführend wird der Autor das Intersektionalitätsmodell der Mehrfachdiskriminierung nach Crenshaw und McCall definieren. Darauf aufbauend möchte der Autor die Schnittmengen von Flucht und Behinderung aufzeigen und einen Überblick über die aktuelle juristische, medizinische Problemdimension im Bereich der Zugangsbarrieren zur Gesundheitsversorgung vorlegen. Hierfür möchte der Autor die EU-Richtlinien für die Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten mit Behinderungen untersuchen und weiterführend das Asylbewerberleistungsgesetz analysieren. Der Autor wird im Anschluss dessen herausarbeiten, inwiefern dieses Gesetz eine strukturelle Diskriminierung seitens des Gesundheitsapparates darstellt. Darauf aufbauend, wird der Autor mit der Gesundheitskarte für Asylbewerber*innen eine mögliche Alternative zur Verbesserung der aktuellen Sachlage erläutern, um mit einer kleinen Anfrage des Bundestages abschließen, welche ein Ausblick dahingehend geben soll, mit welcher Gleichgültigkeit die aktuelle Bundesregierung der Problematik in der Zukunft begegnen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung und theoretische Grundlagen:
- Unterschiede zwischen Behinderung und Beeinträchtigung:
- Der soziale Kategorienbegriff von Behinderung.
- Intersektionale Perspektiven mit Blick auf die soziale Kategorie der Herkunft..
- Intersektionale Verbindung der Kategorien.......
- Die Versorgung von besonders Schutzbedürftigen Asylbewerber*innen
- EU-Aufnahmerichtlinien.
- Medizinische Versorgung..
- Kriterien der Behindertenrechtskonvention
- Leistungen des Asylbewerberleistungsgesetzes:
- Das deutsche Asylbewerbungsverfahren:..........\nMaterielle und gesundheitspolitische Leistungsansprüche von Menschen mit\nBeeinträchtigungen:
- Fehlende Verfassungskonformität des Asylbewerberleistungsgesetzes........
- Zugangsbarrieren und Diskriminierungsebenen in der medizinischen Versorgung.
- Zugangsbarriere Anerkennungsverfahren
- Zugangsbarrieren und Diskriminierung von AsylbewerberInnen mittels des Behandlungsscheins:
- Diskriminierung durch den erschwerten Zugang zu Beratungsstellen
- Abbau der strukturellen Diskriminierung durch die Einführung einer Gesundheitskarte ......
- Wechselwirkungen zwischen den Kategorien
- Ausblick in die Zukunft
- Persönliches Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der intersektionellen Diskriminierung von Geflüchteten mit einer Behinderung im deutschen Gesundheitssystem. Ziel ist es, die besonderen Herausforderungen und Diskriminierungserfahrungen dieser Personengruppe aufzuzeigen und zu analysieren, wie das Gesundheitssystem als Barriere für eine gesellschaftliche Inklusion wirkt.
- Differenzierung zwischen den Begriffen Behinderung und Beeinträchtigung
- Intersektionale Analyse von Behinderung und Herkunft als soziale Kategorien
- Analyse von Zugangsbarrieren im Gesundheitssystem für Geflüchtete mit Behinderung
- Bewertung der Verfassungskonformität des Asylbewerberleistungsgesetzes
- Mögliche Lösungsansätze zur Verbesserung der Situation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die theoretischen Grundlagen der Begriffe Behinderung und Beeinträchtigung. Es wird die Bedeutung der sozialen Kategorie von Behinderung im Kontext gesellschaftlicher Ungleichheit beleuchtet. Anschließend wird das Intersektionalitätsmodell nach Crenshaw und McCall eingeführt, um die Verflechtung von Behinderung und Herkunft als soziale Kategorien zu analysieren. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Darstellung von Diskriminierungserfahrungen und Zugangsbarrieren im deutschen Gesundheitssystem für Geflüchtete mit Behinderung. Der Autor analysiert die EU-Aufnahmerichtlinien, die medizinische Versorgung und die Kriterien der Behindertenrechtskonvention. Im Weiteren wird das Asylbewerberleistungsgesetz unter die Lupe genommen und dessen Verfassungskonformität hinterfragt. Die Arbeit beleuchtet die strukturelle Diskriminierung im Gesundheitssystem und diskutiert die Möglichkeit einer Gesundheitskarte für Asylbewerber*innen als Lösungsansatz.
Schlüsselwörter
Intersektionale Diskriminierung, Geflüchtete, Behinderung, Beeinträchtigung, Gesundheitssystem, Asylbewerberleistungsgesetz, Zugangsbarrieren, EU-Aufnahmerichtlinien, Gesundheitskarte, Inklusion.
- Quote paper
- Lorenz Knothe (Author), 2020, Intersektionale Diskriminierung von behinderten Geflüchteten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1271604