Kaum eine Debatte über den wirtschaftlichen Zustand Deutschlands kommt mehr ohne den Begriff Globalisierung aus. In den Wahlprogrammen von CDU und SPD zur Bundestagswahl im September diesen Jahres wird der Begriff jeweils in den ersten paar Zeilen verwendet: Bei der SPD auf Seite vier und bei der CDU schon auf Seite drei. Beide Parteien verwenden den Begriff dabei als Synonym für die wirtschaftlichen und damit einhergehenden wirtschaftspolitischen Herausforderungen, denen sich die Bundesrepublik, je nach Sichtweise, gestellt hat oder noch stellen muss.
Genauso wenig wie der Begriff Globalisierung aus der politischen Terminologie wegzudenken ist, herrscht darüber Konsens, was die richtigen politischen Schlussfolgerungen aus den mit dem Begriff Globalisierung bezeichneten Prozessen sind. Der Begriff Globalisierung ist dabei zunächst recht leicht zu definieren: „Ausdruck der politischen und der sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Sprache für die weltweite Ausweitung gesellschaftlicher Interaktionen, insbesondere der Waren-, Kapital-, und Informationsströme über die Grenzen des Nationalstaats hinaus.“ Auch der zweite Teil der Definition, wonach die Globalisierung die Souveränität und Handlungsspielräume der Nationalstaaten gefährden kann, wird einen breiten Konsens finden. Anders aber sieht es mit der Frage aus, wie das genaue Verhältnis zwischen Globalisierung und Nationalstaat aussieht. Diese Arbeit versucht in die Frage eben dieses Verhältnisses einzuführen, wobei es insbesondere im letzten Teil der Arbeit im Vordergrund steht. Es finden sich dabei sowohl globalisierungskritische Haltungen als auch rein deskriptive Positionen in der Bearbeitung der Leitfrage wider. Der letzte Teil gibt die besonders kritische Position Winfried Wolfs wider, der die Existenz einer Globalisierung nach gängiger Lehrmeinung überhaupt bestreitet.
Inhaltsverzeichnis
- Rien ne va plus? Globalisierung und Nationalstaat.
- Rauschzustand der Besoffenheit über den Sieg der Marktwirtschaft
- Globalisierung des Welthandels.
- Welthandel: Öffnungsgrad und Hegemonialstellungen
- Globalisierung und Nationalstaat: Grenzen der Globalisierung....
- Die (Markt)revolution wird von ihren Kindern gefressen
- Globalisierung: Die Verschärfung der Konkurrenz mit anderen Mitteln
- Schluss: Globalisierung, ein Mythos?.....
- Literaturverzeichnis.
- Monographien und Sammelbände...
- Internetquellen ........
- Zeitschriften und Zeitungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Verhältnis von Globalisierung und Nationalstaat. Sie untersucht, inwiefern die Globalisierung die Handlungsspielräume und Souveränität von Nationalstaaten beeinflusst und welche Herausforderungen sich daraus ergeben. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen der Globalisierung auf verschiedene Bereiche, darunter den Welthandel, die Finanzmärkte und die politische Entscheidungsfindung.
- Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Handlungsfähigkeit von Nationalstaaten
- Die Rolle von Finanzmärkten und deren Regulierung im Kontext der Globalisierung
- Die Bedeutung von Hegemonialstellungen im Welthandel
- Die Kritik an der Globalisierung und die Frage nach ihrer Existenz
- Die Herausforderungen der Globalisierung für die nationale Wirtschaftspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in die Thematik ein und beleuchtet die Bedeutung des Begriffs Globalisierung in der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Debatte. Es wird die Definition von Globalisierung als Ausweitung von Waren-, Kapital- und Informationsströmen über Staatsgrenzen hinaus erläutert und die Frage nach dem Verhältnis von Globalisierung und Nationalstaat aufgeworfen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Liberalisierungswelle der Finanzmärkte in den 1990er Jahren und deren Auswirkungen auf die staatliche Handlungsfähigkeit. Es wird die zunehmende Bedeutung von Finanzmärkten und die Herausforderungen für die Regulierung durch den Staat beleuchtet. Die Rolle von Lobbygruppen und die Kritik an der Selbstregulierung der Finanzmärkte werden ebenfalls diskutiert.
Das dritte Kapitel widmet sich der Globalisierung des Welthandels und stellt zwei gegensätzliche Positionen gegenüber: die (neo)liberale Position, die eine Deregulierung des Handelssystems befürwortet, und die globalisierungskritische Position, die die unkontrollierbaren Folgen der Handelsliberalisierung betont. Es werden die Argumente beider Seiten beleuchtet und die Bedeutung von Hegemonialstellungen im Welthandel diskutiert.
Das vierte Kapitel untersucht die Grenzen der Globalisierung und analysiert die Auswirkungen auf die Handlungsfähigkeit von Nationalstaaten. Es werden die Herausforderungen der Globalisierung für die nationale Wirtschaftspolitik und die Frage nach der Zukunft des Nationalstaates im Kontext der Globalisierung diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Globalisierung, Nationalstaat, Welthandel, Finanzmärkte, Hegemonialstellungen, Liberalisierung, Regulierung, Kritik an der Globalisierung, Handlungsfähigkeit des Staates, Wirtschaftspolitik.
- Arbeit zitieren
- Nicholas Williams (Autor:in), 2005, Rien ne va plus? Zum Verhältnis von Globalisierung und Nationalstaat, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127212