Ich möchte mich in dieser Hausarbeit den Fragen widmen, wer in den Filmen die Akteure des Todes im Konflikt zwischen Mensch, Kultur, Natur und Technologie sind und wie der Tod im Allgemeinen dargestellt wird. Um dies herauszufinden, werden exemplarisch drei Filme ausgewählt, da sie drei verschiedene Arten von Katastrophen behandeln: THE TOWERING INFERNO (FLAMMENDES INFERNO; USA 1974), AIRPORT (USA 1970) und EARTHQUAKE (ERDBEBEN; USA 1974). Die Hausarbeit hat zum Ziel, die Betrachtungswürdigkeit dieses Genres für die Filmwissenschaft offenzulegen, damit es nicht mehr hinter seiner kommerziellen Fassade verschwindet. Zu Beginn der Hausarbeit wird der Katastrophenfilm generell definiert und skizzenhaft seine historische Entwicklung von den Anfängen des Bewegtbildes bis heute dargestellt. Danach werden kurz die Inhalte der Filme erläutert. Anschließend werde ich mich damit auseinandersetzen, wer die Akteure des Todes sind, da dieser Sachverhalt nicht so eindeutig ist, wie es die Filme auf den ersten Blick vermitteln mögen. Des Weiteren wird beleuchtet, wie im Zuge des fiktiven und spektakulären Katastrophenszenarios der Tod (von Figuren) dargestellt oder gerade nicht dargestellt und welches Bild von Tod dabei den ZuschauerInnen vermittelt wird.
Der Tod war im amerikanischen Kino der 1960er und 1970er Jahre allgegenwärtig. Es war die Zeit des New Hollywoods. In BONNIE AND CLYDE (BONNIE UND CLYDE; USA 1967) werden die beiden titelgebenden Protagonisten im Finale des Films, das wie ein Todesballett anmutet, von hunderten Kugeln in Zeitlupe erschossen. Und in TAXI DRIVER (USA 1976) begibt sich Travis Bickle (Robert DeNiro) auf einen mörderischen Vergeltungszug. Doch parallel lief in den Kinos etwas, mit dem man in dieser Zeit vielleicht nicht rechnen würde: teure High-Concept-Filme mit Starbesetzung und Spezialeffekt-Exzessen, welche die heutigen Blockbuster schon vorwegzu-nehmen schienen. Die 1970er Jahre waren ebenso die Hochphase der Katastrophenfilme. Zwar wurden sie aufgrund ihrer Machart, die schon von Zeitgenossen als altmodisch wahrgenommen wurde, als Gegenentwurf zu New Hollywood gesehen. Dennoch war der Tod ebenfalls in ihnen omnipräsent. Vielleicht waren sie gerade deshalb so erfolgreich.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Was ist der Katastrophenfilm? – Ein Definitionsversuch
- 3. Handlungen der Filme
- 4. Von der Omnipräsenz des Todes oder vom Kampf des Menschen gegen die Natur und gegen sich selbst
- 4.1. Akteure des Todes
- 4.2. Bilder des Todes
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Todesdarstellungen in Katastrophenfilmen der 1970er Jahre. Ziel ist es, die Akteure des Todes im Konflikt zwischen Mensch, Kultur, Natur und Technologie zu analysieren und die verschiedenen Bilder des Todes in diesen Filmen zu untersuchen. Exemplarisch werden drei Filme ausgewählt, die drei verschiedene Arten von Katastrophen behandeln: THE TOWERING INFERNO (FLAMMENDES INFERNO; USA 1974), AIRPORT (USA 1970) und EARTHQUAKE (ERDBEBEN; USA 1974). Die Arbeit möchte zeigen, dass der Katastrophenfilm, trotz seiner oft kommerziellen Fassade, eine Betrachtungswürdigkeit für die Filmwissenschaft besitzt.
- Die Rolle des Todes in Katastrophenfilmen der 1970er Jahre
- Die Akteure des Todes im Konflikt zwischen Mensch, Kultur, Natur und Technologie
- Die filmische Darstellung des Todes im Kontext von Katastrophenszenarien
- Die Genese des Katastrophenfilms und seine Entwicklung in den 1970er Jahren
- Die Bedeutung des Katastrophenfilms für die Filmwissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Todesdarstellungen in Katastrophenfilmen der 1970er Jahre ein und stellt die Forschungsfrage sowie die Zielsetzung der Arbeit dar. Im zweiten Kapitel wird der Katastrophenfilm definiert und seine historische Entwicklung von den Anfängen des Bewegtbildes bis in die 1970er Jahre skizziert. Das dritte Kapitel befasst sich mit den Handlungen der ausgewählten Filme und beleuchtet die verschiedenen Arten von Katastrophen, die in ihnen dargestellt werden. Das vierte Kapitel widmet sich der Frage, wer in den Filmen die Akteure des Todes sind und wie der Tod im Allgemeinen dargestellt wird. Es werden die verschiedenen Bilder des Todes analysiert, die im Zuge des fiktiven und spektakulären Katastrophenszenarios vermittelt werden.
Schlüsselwörter
Katastrophenfilm, Tod, Todesdarstellung, 1970er Jahre, New Hollywood, Spezialeffekte, THE TOWERING INFERNO, AIRPORT, EARTHQUAKE, Naturkatastrophe, Mensch-Natur-Konflikt, Kultur, Technologie, Filmgenres, Filmanalyse, Filmwissenschaft, kommerzieller Film.
- Quote paper
- Lilli Sigle (Author), 2022, Todesdarstellungen in Katastrophenfilmen der 1970er Jahre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1275579