Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind Familienväter. In der gegenwärtigen Diskussion ist immer wieder die Rede von neuer Väterlichkeit, in Folge einer erhöhten Beteiligung von Vätern an der Erziehung und Betreuung ihrer Kinder. Nicht nur in Zeitschriften und Tageszeitungen wird diese Thematik rege debattiert, auch die Anzahl wissenschaftlicher Diskurse steigt stetig an.
Die Rolle des Vaters (bezüglich der innerfamiliären Funktionen) war im geschichtlichen Kontext immer Wandlungen unterworfen. Im 20. Jahrhundert ist sie hauptsächlich durch ihre Loslösung vom Leitbild der traditionellen Väterlichkeit geprägt. Welche Einflussfaktoren aber liegen dem Wandel der Vaterrolle hin zu der neu verstandenen Vaterrolle zu Grunde?
Wissenschaftliche Diskurse und Studien konzentrieren sich eher darauf, die Ausgestaltung der neuen Vaterrolle zu beschreiben und deren Einfluss auf den innerfamiliären Bereich zu untersuchen. Selten stößt man auf Studien, welche sich differenziert mit den Ursachen für den Wandel zur neuen Väterlichkeit beschäftigen. Dabei liegt genau in der Betrachtung der gesellschaftlichen Veränderungen sowie der persönlichen Voraussetzungen der Kern, um die Diskussion um den neuen Vater grundlegend nachvollziehen und das Aufkommen dieses Vaterschaftskonzepts erklären zu können.
Kern dieser Arbeit soll somit sein, das „Warum“ ausführlicher zu betrachten. Welche Ursachen lassen sich für die Entwicklung einer neuen Väterlichkeit erkennen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Konzept der neuen Väterlichkeit
- Was ist neue Väterlichkeit?
- Mythos neue Väter? Die Schieflage zwischen der Einstellungs- und der Verhaltensebene…
- Die traditionelle Vaterrolle vor dem Hintergrund des bürgerlichen Familienkonzepts
- Das bürgerliche Familienkonzept
- Die traditionelle Vaterrolle
- Traditionelle Väterlichkeit versus neue Väterlichkeit
- Ursachen der Entwicklung neuer Väterlichkeit
- Gesellschaftliche Veränderungen
- Die Freisetzung aus den Geschlechterrollen und die Emanzipation der Frau
- Strukturveränderungen und Wertewandel
- Familienpolitische und rechtliche Veränderungen
- Persönliche Voraussetzungen
- Sozialisationserfahrungen und Persönlichkeitscharakteristiken
- Sozioökonomischer Hintergrund, Bildung und Alter
- Die Paarbeziehung
- Das Kind
- Die Berufstätigkeit und der Arbeitsmarkt als Einflussfaktoren für die kontextbezogene Ausgestaltung der Geschlechterrollen
- Gesellschaftliche Veränderungen
- Resümee und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abbildung 1: Grundlegendes 4-Rollen-Muster der Kernfamilie
- Abbildung 2: Carl Begas (1821): Die Familie Begas
- Abbildung 3: „Teufelskreis“ und „Engelskreis“ am Beispiel einer Vater-Kind-Transaktion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem Wandel der Vaterrolle hin zur neuen Väterlichkeit und analysiert die Ursachen und Voraussetzungen dieser Entwicklung. Die Arbeit zielt darauf ab, die Hintergründe des veränderten Vaterbildes zu erforschen und die Faktoren zu identifizieren, die zu einer verstärkten Beteiligung von Vätern an der Erziehung und Betreuung ihrer Kinder führen.
- Die Ausgestaltung des Konzepts der neuen Väterlichkeit
- Die traditionelle Vaterrolle im Kontext des bürgerlichen Familienkonzepts
- Gesellschaftliche Veränderungen als Einflussfaktoren auf die Entwicklung neuer Väterlichkeit
- Persönliche Voraussetzungen für die Ausprägung neuer Väterlichkeit
- Der Einfluss der Berufstätigkeit und des Arbeitsmarktes auf die Geschlechterrollen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der neuen Väterlichkeit ein und stellt die Relevanz des Themas sowie die Forschungslücke dar, die diese Arbeit adressiert. Sie erläutert den Fokus der Arbeit auf die Ursachen der Entwicklung neuer Väterlichkeit und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Konzept der neuen Väterlichkeit. Es beleuchtet die Entstehung des Begriffs und die verschiedenen Definitionen von neuer Väterlichkeit. Dabei wird auch die Frage nach der Übereinstimmung von Einstellungen und Verhalten neuer Väter diskutiert. Anschließend wird die traditionelle Vaterrolle im Kontext des bürgerlichen Familienkonzepts dargestellt, um einen historischen Vergleichspunkt für die neue Väterlichkeit zu schaffen.
Kapitel drei untersucht die Ursachen der Entwicklung neuer Väterlichkeit. Es werden sowohl gesellschaftliche Veränderungen wie die Emanzipation der Frau, Strukturveränderungen und Wertewandel sowie familienpolitische und rechtliche Veränderungen als auch persönliche Voraussetzungen wie Sozialisationserfahrungen, sozioökonomischer Hintergrund, die Paarbeziehung und das Kind als Einflussfaktoren betrachtet. Darüber hinaus wird der Einfluss der Berufstätigkeit und des Arbeitsmarktes auf die Geschlechterrollen analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die neue Väterlichkeit, die traditionelle Vaterrolle, das bürgerliche Familienkonzept, gesellschaftliche Veränderungen, Emanzipation der Frau, Strukturwandel, Wertewandel, Familienpolitik, rechtliche Veränderungen, Sozialisation, Persönlichkeitscharakteristiken, sozioökonomischer Hintergrund, Bildung, Alter, Paarbeziehung, Kind, Berufstätigkeit, Arbeitsmarkt und Geschlechterrollen.
- Quote paper
- Lena Vormann (Author), 2009, Neue Väterlichkeit - Über die Ursachen und Voraussetzungen eines veränderten Vaterbildes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127876