Schriftstellertagebücher sind biographische Selbstzeugnisse der besonderen Art; sie ermöglichen nicht nur einen tiefen Einblick in das Seelenleben und die Gedankenwelt ihrer Verfasser, sie machen möglicherweise auch die Arbeitsweise eines Schriftstellers transparent. Das "Irische Tagebuch" ist kein reines Schriftstellertagebuch, jedenfalls fällt es insofern aus der Reihe der Schriftstellertagebücher im eigentlichen Sinn heraus, als es keine Aufzeichnungen über einen längeren Zeitraum hinweg enthält, sondern nur den Zeitabschnitt einer Reise umfasst. In seiner Funktion als Reisebericht steht es damit in einer langen literarischen Tradition und stellt eine Sonderform des (Schriftsteller-) Tagebuchs dar. Dennoch sollte es, unter Verweis auf seinen Titel, möglich sein, formale Merkmale eines Tagebuchs im herkömmlichen Sinne auch hier identifizieren zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Reisen in der Literatur
- Funktionen des Reiseberichtes
- Literarische Aspekte des Reisens
- Über das Tagebuch
- Kennzeichen des Tagebuchs
- Motivation und Funktion des Tagebuches
- Heinrich Bölls Ästhetik des Humanen
- Das "Irische Tagebuch" - wirklich ein Tagebuch?
- Übereinstimmungen und Abweichendes
- Das "Irische Tagebuch" als Formfiktion
- Fazit
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert Heinrich Bölls "Irisches Tagebuch" als Beispiel für ein Schriftstellertagebuch. Sie untersucht die Funktionen des Reiseberichtes in der Literatur und die Besonderheiten des "Irischen Tagebuchs" als Sonderform des Tagebuchs. Die Arbeit beleuchtet die ästhetischen und humanistischen Aspekte von Bölls Werk und stellt die Frage, inwieweit das "Irische Tagebuch" tatsächlich ein Tagebuch im herkömmlichen Sinne ist.
- Funktionen des Reiseberichtes in der Literatur
- Besonderheiten des "Irischen Tagebuchs" als Sonderform des Tagebuchs
- Ästhetische und humanistische Aspekte von Bölls Werk
- Die Frage nach der Authentizität des "Irischen Tagebuchs" als Tagebuch
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das "Irische Tagebuch" als biographisches Selbstzeugnis und als Beispiel für ein Schriftstellertagebuch vor. Sie beleuchtet die Entstehungsgeschichte des Werkes und die Bedeutung Irlands für Böll.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Themenfeld "Reiseliteratur" und untersucht die Funktionen des Reiseberichtes. Es werden verschiedene Funktionen des Reiseberichtes, wie die informative, publizistische und kulturelle Funktion, erläutert.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den Kennzeichen des Tagebuchs und der Motivation und Funktion des Tagebuchs. Es werden die typischen Merkmale eines Tagebuchs, wie die subjektive Perspektive, die chronologische Ordnung und die persönliche Note, vorgestellt.
Kapitel 5 untersucht die Übereinstimmungen und Abweichungen des "Irischen Tagebuchs" von einem herkömmlichen Tagebuch. Es wird die Frage gestellt, inwieweit das "Irische Tagebuch" als Formfiktion betrachtet werden kann.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das "Irische Tagebuch", Heinrich Böll, Schriftstellertagebücher, Reisebericht, Reiseliteratur, Funktionen des Reiseberichtes, Tagebuch, Formfiktion, Ästhetik des Humanen, Irland.
- Quote paper
- Sebastian Körtels (Author), 2004, Schriftstellertagebücher: Heinrich Bölls "Irisches Tagebuch", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129201