Im Fach Sachkunde/Sachunterricht soll versucht werden, mit verschiedenen Zugängen ein Thema zu erarbeiten, um der Heterogenität der Klasse gerecht zu werden. Dem trägt der_die Lehrer_in mit der Organisation und dem Aufbau Rechnung. Dies wird anhand des folgenden Fallbeispiels gezeigt werden.
Frau Maier, Inklusionspädagogin, leitet eine vierte Klasse in einem inklusiv geführten Klassenverband. Ihre Klasse umfasst 16 Schüler_innen verschiedener Förderschwerpunkte (darunter emotional-soziale Entwicklung, Lernen, Sprache und geistige Behinderung), sowie Kinder, die im nächsten Jahr den gymnasialen Bildungsweg anstreben. Innerhalb des Klassenverbandes zeigt ein Kind eine Einschränkung der Gehfähigkeit und ein weiteres hat die Diagnose einer Autismus-Spektrum-Störung. Der heterogene Klassenverband bearbeitet im Unterricht aktuell das Thema Wald. Frau Maier überlegt sich eine Methode, wie sie ihrer heterogenen Klasse den Lehrstoff vermitteln kann. Um einen Zugang zum Thema Wald durch unterschiedliche Lernformen anbieten zu können und so den differenten Lerntypen und Entwicklungsständen, im Lebensalter von neun bzw. zehn Jahren aller Schüler_innen gerecht zu werden, hält sie verschiedene Umgangsweisen mit dem Thema für nötig. Darum wählt Frau Maier die Methode der "Lernwerkstatt".
Die Methode der Lernwerkstatt kann differenzierten Unterricht in heterogenen Gruppen leisten, da sie für alle Schüler_innen denselben Lerngegenstand bearbeitet, jedoch am jeweils unterschiedlichen Entwicklungsstand ansetzt und die Schüler_innen "nach oben" fördert.
Inhaltsverzeichnis
- Vorstellung des Fallbeispiels (Einleitung)
- Beschreibungen der Lernformen
- Anwendung der Lernformen im Beispiel Wald
- Beispiel Reiz-Reaktions-Lernen
- Beispiel instrumentelles Lernen
- Beispiel kognitives Lernen (Begriffsbildung und Wissenserwerb)
- Beispiel Lernen von Handeln und Problemlösen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Belegarbeit beschäftigt sich mit der Anwendung von Lernformen im inklusiven Unterricht. Dabei steht die Arbeit mit Kindern mit besonderem Förderbedarf in heterogenen Gruppen im Fokus. Die Arbeit analysiert anhand eines konkreten Fallbeispiels, wie verschiedene Lernformen eingesetzt werden können, um den Bedürfnissen der Schüler_innen gerecht zu werden, insbesondere im Hinblick auf ein Kind mit Autismus-Spektrum-Störung.
- Anwendung verschiedener Lernformen in heterogenen Gruppen
- Inklusiver Unterricht und die Bedürfnisse von Kindern mit besonderem Förderbedarf
- Die Methode der Lernwerkstatt als Instrument zur Differenzierung im Unterricht
- Das Beispiel eines Kindes mit Autismus-Spektrum-Störung und die Anpassung der Lernformen
- Die Bedeutung des Lernens durch Reiz-Reaktions-Lernen, instrumentelles Lernen, kognitives Lernen und Lernen von Handeln und Problemlösen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 stellt das Fallbeispiel vor und beschreibt die Situation einer inklusiven 4. Klasse, die das Thema Wald bearbeitet. Dabei werden die Heterogenität der Klasse und die besonderen Bedürfnisse eines Kindes mit Autismus-Spektrum-Störung hervorgehoben.
Kapitel 2 definiert die vier Lernformen nach Edelmann & Wittmann (2012) und unterscheidet sie nach Innen- und Außensteuerung. Dabei werden die Lernformen Reiz-Reaktions-Lernen, instrumentelles Lernen, kognitives Lernen und Lernen von Handeln und Problemlösen erläutert.
Kapitel 3 zeigt die Anwendung der vier Lernformen im Beispiel Wald. Es wird anhand einer konkreten Aufgabe beschrieben, wie die Kinder die Blätter verschiedener Farben sammeln und diese in Einzelarbeit in einen Farbkreis legen. Die Schüler_innen erarbeiten kognitive Strukturen durch die Erstellung einer Mind Map und vertiefen ihr Wissen in Partnerarbeit.
Schlüsselwörter
Inklusion, Heterogenität, Lernen mit Kindern mit besonderem Förderbedarf, Lernformen, Reiz-Reaktions-Lernen, instrumentelles Lernen, kognitives Lernen, Lernen von Handeln und Problemlösen, Lernwerkstatt, Autismus-Spektrum-Störung, Asperger-Syndrom, Differenzierung im Unterricht.
- Arbeit zitieren
- Cindy Rosenthal (Autor:in), 2021, Lernen mit Kindern mit besonderem Förderbedarf in heterogenen Gruppen. Die Methode der Lernwerkstatt anhand eines Fallbeispiels, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1297782