Im Rahmen dieser Arbeit soll geprüft werden, ob die Einschränkung des Gesetzgebers im Grunderwerbsteuerrecht tatsächlich ein Hindernis für die Option nach § 1a KStG zur Körperschaftbesteuerung darstellt. Es werden Gestaltungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie trotz Ausübung der Option eine grunderwerbsteuerneutrale Übertragung erfolgen kann und welche Alternativen in Frage kommen könnten. Dazu wird zu Beginn genauer auf die Grunderwerbsteuer eingegangen. Es wird die Relevanz der Grunderwerbsteuer aufgezeigt, es werden die Steuerbefreiungen der §§ 5, 6, 6a GrEStG genauer dargestellt und die Änderungen des GrEStG durch das KöMoG, StAbwG und die Änderungen aufgrund der Grunderwerbsteuerreform analysiert. Anschließend wird der tatsächliche Formwechsel von einer Personengesellschaft zu einer Kapitalgesellschaft nach § 190 ff. UmwG aufgegriffen, sodass anschließend ein Vergleich zum fiktiven Formwechsel nach § 1a KStG stattfinden kann. Bei der kritischen Beurteilung des Optionsmodells wird insbesondere geprüft, ob es durch den Eingriff des Gesetzgebers tatsächlich zu einer erschwerten grunderwerbsteuerlichen Übertragung von Grundstücken gekommen ist. In Folge werden Gestaltungsmöglichkeiten wie die Übertragung nach den Sperrfristen oder Übertragung von optierender Gesamthand auf eine andere Gesamthand dargestellt. Es wird geprüft, ob die Thesaurierungsbegünstigung nach § 34 EStG, die Rechtsform der GmbH & Co. KG und der tatsächliche Formwechsel vorteilhafter als die Optionsausübung nach § 1a KStG sein könnten, sodass abschließend ein Fazit gezogen werden kann.
Am 21.05.21 hat der Bundestag das KöMoG verabschiedet. Am 25.06.21 hat anschließend auch der Bundesrat seine Zustimmung erteilt. Zentraler Punkt ist das Optionsmodell nach §1a KStG. Nach § 1 Abs. 1 S. 1 KStG können Personenhandels- und Partnerschaftsgesellschaften auf Antrag wie eine Kapitalgesellschaft und ihre nicht persönlich haftende Gesellschafter behandelt werden. Das Beibehalten der transparenten Besteuerung ist für Personenhandels- und Partnerschaftsgesellschaften auch weiterhin möglich. Im deutschen Steuerrecht werden Personengesellschaften nach dem Transparenzprinzip und Kapitalgesellschaften nach dem Trennungsprinzip besteuert. Personengesellschaften sind keine einkommensteuerpflichtigen Steuersubjekte, die Besteuerung findet auf Ebene der Gesellschafter statt. Kapitalgesellschaften werden aufgrund der Wirksamkeit des Trennungsprinzips getrennt von ihren Gesellschaftern besteuert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Relevanz der Grunderwerbsteuer
- Grundsätzliche Aussage zur Grunderwerbsteuer
- Steuerbefreiungen bei Personengesellschaften der § 5, 6 und 6a GrEStG
- Darstellung der Änderungen im GrEStG bei Share Deals
- Änderungen im GrEStG durch das KöMoG und StAbwG
- Formwechsel einer Personengesellschaft zu einer Kapitalgesellschaft
- Motive
- Formwechsel § 190 ff. UmwG
- Auswirkungen des Rechtsformwechsels auf die Grunderwerbsteuer
- Grunderwerbsteuer als Hindernis bei der Option nach § 1a KStG
- Besteuerung von Personengesellschaften nach § 1a KStG
- Kritische Beurteilung des Optionsmodells
- Erschwerte grunderwerbsteuerneutrale Übertragung von Grundstücken
- Übertragung Grundstück aus Sonderbetriebsvermögen
- Rückoption zur transparenten Besteuerung
- Analyse möglicher Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung von GrESt
- Übertragungen nach Ablauf der Sperrfristen
- Grundstücksübergang auf andere Gesamthand vor Ausübung der Option
- Übertragung von optierender Gesamthand auf eine andere Gesamthand
- Vorteilhaftigkeitsanalyse der Thesaurierungsbegünstigung § 34a EStG
- GmbH & Co. KG anstelle der Option nach § 1a KStG
- Formwechsel als Alternative zur Option nach § 1a KStG
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterthesis analysiert die grunderwerbsteuerlichen Auswirkungen der Option nach § 1a KStG für Personengesellschaften. Sie untersucht, inwieweit die Grunderwerbsteuer ein Hindernis für die Ausübung der Option darstellt und welche Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung der Grunderwerbsteuer bestehen.
- Die Relevanz der Grunderwerbsteuer im Kontext von Personengesellschaften
- Die Auswirkungen der Option nach § 1a KStG auf die Grunderwerbsteuer
- Die Analyse von Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung der Grunderwerbsteuer
- Die kritische Beurteilung des Optionsmodells im Hinblick auf die Grunderwerbsteuer
- Die Alternative des Formwechsels zur Option nach § 1a KStG
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Relevanz der Grunderwerbsteuer im Kontext von Personengesellschaften. Es werden die grundlegenden Aussagen zur Grunderwerbsteuer sowie die relevanten Steuerbefreiungen für Personengesellschaften dargestellt. Zudem werden die Änderungen im GrEStG im Zusammenhang mit Share Deals und das KöMoG/StAbwG erläutert.
Im zweiten Kapitel wird der Formwechsel einer Personengesellschaft zu einer Kapitalgesellschaft untersucht. Hierbei werden die Motive für einen solchen Formwechsel, die rechtlichen Grundlagen des Formwechsels und die Auswirkungen auf die Grunderwerbsteuer beleuchtet.
Kapitel 3 analysiert die Grunderwerbsteuer als Hindernis bei der Option nach § 1a KStG. Es werden die Besteuerung von Personengesellschaften nach § 1a KStG und die kritische Beurteilung des Optionsmodells im Hinblick auf die Grunderwerbsteuer dargestellt. Zudem werden verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung der Grunderwerbsteuer im Zusammenhang mit der Option nach § 1a KStG aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Grunderwerbsteuer, Personengesellschaft, Kapitalgesellschaft, Option nach § 1a KStG, Formwechsel, Gestaltungsmöglichkeiten, Thesaurierung, GmbH & Co. KG, GrEStG, UmwG, Sonderbetriebsvermögen
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Grunderwerbsteuerliche Analyse von §1a KStG, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1298220