Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die Frage, welchen Beitrag die Profession der Sozialen Arbeit innerhalb des Schulkontextes leisten kann, um präventiv wie aktiv die Lebensrealität von queeren Schüler:innen zu verbessern. Dazu werden zunächst für diese Bachelorarbeit relevante Begrifflichkeiten definiert, bevor untersucht wird, inwiefern Jugendliche mit der Bewältigung von alterstypischen Entwicklungsaufgaben beschäftigt sind. Anschließend wird versucht, mithilfe unterschiedlicher Studien Daten zu gewinnen, inwiefern queere Menschen von Diskriminierung, Mobbing, Gewalt und psychischen Problemen betroffen sind. Im Anschluss erörtert diese Bachelorarbeit, wie die Institution Schule, Lehrerende und Schüler:innen mit queeren Themen umgehen. Danach schwenkt die Bachelorarbeit zur Sozialen Arbeit um und beschäftigt sich mit den Herausforderungen und Chancen von Schulsozialarbeit, bezogen auf queere Schüler:innen. Abschließend werden bereits existierende Projekte für einen toleranteren Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt an Schulen vorgestellt. Im Fazit werden sowohl die in der Bachelorarbeit gewonnenen Erkenntnisse dargestellt als auch die aufgestellten Forschungsfragen noch einmal eingehend beantwortet.
Jugendliche unterliegen bereits wegen ihres Alters in einer prägenden Zeit, in welcher Identitätsfragen und Zukunftswünsche und -ziele verfestigt werden, sowie Wertevorstellungen und Charakterfragen ausgebildet werden. In dieser Zeit, die viele Jugendliche als Zeit voller Unsicherheiten wahrnehmen, bemerken viele queere Menschen, dass sie eine andere Sexualität oder Geschlechtsidentität angehörig sind, als von einem heteronormativen Umfeld als Normalität dargestellt wird. Reagieren Familie, Peer-Groups oder Freund:innen auf ein Outing negativ, können die Folgen prekär sein. Als wichtiger Bestandteil der Jugendhilfe ist Soziale Arbeit mit gelungenen wie misslungenen Outings von Schüler:innen und dessen Folgen konfrontiert.
Aus unterschiedlichen Perspektiven wird hier aufgezeigt, welche Herausforderungen sowie Chancen dies für Schulsozialarbeit bietet. Damit wird die Bandbreite an spärlich vorhandener Literatur zur Thematik Queer in Schulen erweitert. Besonderheit erfährt diese Bachelorarbeit dadurch, sich nicht nur mit dem Aspekt unterschiedlicher Sexualitäten zu befassen, sondern auch unterschiedliche Geschlechtsidentitäten einzubringen.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Danksagung
- 1. Einleitung
- 1.1. Forschungsstand und Relevanz des Themas
- 1.2. Fragestellungen und Forschungsmethodik
- 1.3. Aufbau der Arbeit
- 2. Begriffliche Klärung
- 2.1. Definition von „Queer“
- 2.2. Definition von „Schule“
- 2.3. Definition von „Schulsozialarbeit“
- 3. Entwicklungsaufgaben und Lebensrealität von Jugendlichen
- 3.1. Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
- 3.2. Auswirkungen auf das Jugendalter von queeren Menschen
- 4. Auswirkungen von Diskriminierung, Mobbing, Gewalt und psychischen Problemen auf queere Menschen
- 4.1. Studien zu den Folgen von Diskriminierung
- 4.2. Studien zu den Folgen von Mobbing
- 4.3. Studien zu den Folgen von Gewalt
- 4.4. Studien zu den Folgen psychischer Probleme
- 5. Umgang mit queeren Themen an Schulen
- 5.1. Institutionelle Bedingungen
- 5.2. Rolle der Lehrkräfte
- 5.3. Rolle der Schüler*innen
- 6. Herausforderungen und Chancen von Schulsozialarbeit im Kontext der queeren Lebensrealität
- 6.1. Definition von Schulsozialarbeit
- 6.2. Herausforderungen für die Schulsozialarbeit
- 6.3. Chancen für die Schulsozialarbeit
- 7. Projekte für einen toleranteren Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt an Schulen
- 7.1. „Schule ohne Angst“
- 7.2. „Schule mit Courage“
- 7.3. „Queer-Streitkräfte“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, wie die Schulsozialarbeit präventiv und aktiv die Lebensrealität von queeren Schüler*innen verbessern kann. Sie analysiert die Auswirkungen von Diskriminierung, Mobbing, Gewalt und psychischen Problemen auf queere Menschen und erörtert, wie die Institution Schule, Lehrkräfte und Schüler*innen mit queeren Themen umgehen.
- Entwicklungsaufgaben und Lebensrealität von Jugendlichen
- Auswirkungen von Diskriminierung, Mobbing, Gewalt und psychischen Problemen auf queere Menschen
- Umgang mit queeren Themen an Schulen
- Herausforderungen und Chancen von Schulsozialarbeit im Kontext der queeren Lebensrealität
- Projekte für einen toleranteren Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt an Schulen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein, stellt den Forschungsstand und die Relevanz des Themas dar und erläutert die Fragestellungen sowie die Forschungsmethodik. Das zweite Kapitel befasst sich mit der begrifflichen Klärung von „Queer“, „Schule“ und „Schulsozialarbeit“. Das dritte Kapitel untersucht die Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen und die Auswirkungen auf das Jugendalter von queeren Menschen. Das vierte Kapitel analysiert verschiedene Studien zu den Folgen von Diskriminierung, Mobbing, Gewalt und psychischen Problemen auf queere Menschen. Das fünfte Kapitel erörtert den Umgang mit queeren Themen an Schulen, einschließlich der institutionellen Bedingungen, der Rolle der Lehrkräfte und der Rolle der Schüler*innen. Das sechste Kapitel befasst sich mit den Herausforderungen und Chancen von Schulsozialarbeit im Kontext der queeren Lebensrealität. Das siebte Kapitel stellt verschiedene Projekte für einen toleranteren Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt an Schulen vor.
Schlüsselwörter
Queere Lebensrealität, Schulsozialarbeit, Diskriminierung, Mobbing, Gewalt, psychische Probleme, Entwicklungsaufgaben, Toleranz, Inklusion, Diversität, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, Schulprojekte.
- Citar trabajo
- Johanna Rempfer (Autor), 2022, Queere Schule. Herausforderungen und Chancen von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt für die Schulsozialarbeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1302479