In den letzten fünfzig Jahren erfolgten auf dem Gebiet des Geld- und Währungswesens Wandlungen und Umwälzungen wie nie zuvor in einer so kurzen Geschichtsperiode. Unser zentrales Anliegen ist es, ein Vierteljahrhundert bundesdeutscher Geld- und Währungspolitik von 1948 bis 1973 mit seinen verschiedenen Phasen des Neuanfangs, der Kontinuität, des Umbruchs und der Neuorientierung darzustellen.
Besonders hervorzuheben ist in dieser Zeit die Entwicklung der D-Mark von der schwächsten europäischen Währung, die sie allerdings nur vorübergehend während der Korea-Krise von 1950/51 war, zur stärksten europäischen Währung und zu einer der stärksten internationalen Währungen überhaupt. Zur Stabilität der D-Mark hat die Geldpolitik der Bundesbank maßgeblich beigetragen, die sich auf einen klaren gesetzlichen Auftrag, eine unabhängige Stellung und ein überzeugendes geldpolitisches Konzept stützen konnte. Inzwischen ist der Name Deutsche Mark ebenso untrennbar mit Wiederaufbau und Wohlstand wie mit dem hohen Grad gesellschaftlicher Stabilität Deutschlands verbunden.
Im Hinblick auf den Abschied der D-Mark am 1. Januar 2002 möchten wir nachfolgend die Beweggründe der Geld- und Währungspolitik ab der Geburtsstunde der D-Mark bis zur Freigabe des Wechselkurses aufzeigen. Hier gehen wir insbesondere auf jene Erfolgsbedingungen ein, die die vergleichsweise hohe Wertbeständigkeit der D-Mark im Inland begründet und sie im Ausland zu einer harten und international begehrten Währung gemacht haben.
Inhaltsverzeichnis
- Der Anfang des Wirtschaftswunders
- Währungsreform in den Westzonen von 1948
- Folgen der Währungsreform
- Vom extremen Defizitland zum permanenten Überschussland (1950-1957)
- Die deutsche Zahlungsbilanzkrise vom Herbst 1950
- Sanierungspolitik 1950/51
- Folgen der Stabilisierungspolitik - Scharfe Kreditrestriktionen
- Vorübergehende Aufhebung der Einfuhrliberalisierung im Jahre 1951
- Das DM-Dilemma der fünfziger Jahre
- Im Vorfeld der DM-Aufwertung
- Geldpolitik von 1961-1967 - Die Folgen der Aufwertung der D-Mark
- Die D-Mark in der Zwickmühle
- Deutsche Geldpolitik zu Beginn der 70er Jahre
- Währungskrise 1971
- Situation in den Vereinigten Staaten
- Die Wechselkurs-Neuordnung im Dezember 1971
- Freigabe des Wechselkurses DM - US-Dollar
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung der Deutschen Mark von ihrer Einführung im Jahr 1948 bis zur Freigabe des Wechselkurses im Jahr 1973. Sie analysiert die Beweggründe der Geld- und Währungspolitik sowie die Erfolgsfaktoren, die zur vergleichsweise hohen Wertbeständigkeit der D-Mark führten.
- Die Währungsreform 1948 und ihre Folgen
- Die deutsche Zahlungsbilanzkrise 1950 und die darauf folgende Sanierungspolitik
- Die Rolle der Bundesbank bei der Stabilisierung der D-Mark
- Die Aufwertung der D-Mark und ihre Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft
- Die Währungskrise 1971 und die Freigabe des Wechselkurses DM - US-Dollar
Zusammenfassung der Kapitel
Der Anfang des Wirtschaftswunders
Dieses Kapitel beschreibt die Währungsreform in den Westzonen von 1948, die die Einführung der Deutschen Mark als neue Währung zur Folge hatte. Die Reform erfolgte durch die Alliierten und hatte das Ziel, die Zerrüttung der deutschen Währung nach dem Zweiten Weltkrieg zu beheben. Es werden die Folgen der Reform für die deutsche Wirtschaft und das Preisniveau erörtert.
Vom extremen Defizitland zum permanenten Überschussland (1950-1957)
Dieses Kapitel behandelt die deutsche Zahlungsbilanzkrise vom Herbst 1950 und die darauf folgende Sanierungspolitik. Es beleuchtet die Maßnahmen zur Stabilisierung der D-Mark und die Folgen der Kreditrestriktionen. Zudem werden die Einführung der Einfuhrliberalisierung und das DM-Dilemma der fünfziger Jahre diskutiert.
Deutsche Geldpolitik zu Beginn der 70er Jahre
Dieses Kapitel beleuchtet die Währungskrise 1971 und die Situation in den Vereinigten Staaten. Die Wechselkurs-Neuordnung im Dezember 1971 und die Freigabe des Wechselkurses DM - US-Dollar werden analysiert.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit behandelt die Themen Währungsreform, Geldpolitik, Preisniveaustabilität, Exportüberschüsse, Zahlungsbilanz, Bundesbank, D-Mark, Währungskrise, Wechselkurs, Wirtschaftswunder, Nachkriegszeit, Bundesrepublik Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Anne-Kathrin Hauck (Autor:in), 2001, Aufstieg der DM Mark- Preisniveaustabilität und Exportüberschüsse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13034