„Das Image Thüringens ist in Ost und West hauptsächlich geprägt durch Assoziationen wie "schöne Landschaften, herrliche Natur, reiche Geschichte und Kultur, große Musiker, Dich-ter und Denker und natürlich gutes Essen und Trinken". Dabei hat Thüringen noch mehr zu bieten. Mitten in Deutschland liegt eine Denkfabrik von der Größe eines Bundeslandes. Hier werden ständig neue Ideen und Gedanken geliefert und umgesetzt.“ (http://www.denken-willkommen.de)
Imagekampagnen wie diese sind in den letzten Jahrzehnten zu einem bliebten Instrument des Standortmarketings avanciert. Auch auf städtischer Ebene ist eine wachsende Auseinandersetzung mit Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren für die Imagebildung bzw. deren Veränderung zu erkennen. Häufig werden mit solchen Kampagnen Zielvorstellungen verbunden, das existierende Image zu verändern, um als Konsequenz die wirtschaftliche Situation einer Region zu verbessern. Auch im thüringischen Fall lässt sich die Motivation vermuten, ein durch das Zitat verdeutlichte touristisch geprägte Bild von Thüringen als das bekannte „grüne Herz Deutschlands“ zu aktualisieren, um vorhandene wissenschaftliche und wirtschaftliche Stärken zu unterstreichen und ein Bild von Thüringen als Bundesland voller Ideen, Innovation und Wissenspotential zu vermitteln und aufrecht zu erhalten.
Jedoch ist für eine erfolgreiche Imageplanung (Soll-Zustand) die Kenntnis über das existie-rende Bild (Ist-Zustand) in der öffentlichen Wahrnehmung eine Grundvoraussetzung. An dieser Stelle findet die vorliegende Untersuchung ihren Anknüpfungspunkt.
Unser konkretes Forschungsinteresse konzentriert sich auf die Frage, in welcher Art der Hochschulstandort Jena unter den Personen einer bestimmten Zielgruppe wahrgenommen wird und mit welchen subjektiven Bedeutungen und Bewertungen dieses Bild behaftet ist. Ob die Personen unserer Zielgruppe ein Bild von Jena als „Stadt der Wissenschaft“ wahrnehmen, wird im Folgenden noch genauer zu klären sein. Das Hauptziel dieser Studie ist, ein Bild von Jena zu rekonstruieren, dass den Äußerungen und den subjektiven Vorstellungen der unter-suchten Personen gerecht wird.
Die Studie orientiert sich an den Grundgedanken Qualitativer Sozialforschung. Zur Datenerhebung werden leitfadengestützte, problemzentrierte (Witzel)Interviews geführt. Die Datenauswertung erfolgt nach dem Verfahren der Qualitativen Inhaltsanalyse laut Mayring. Die Arbeit kann als Beispiel einer qualitativen Erhebung und Auswertung angesehen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Imagekampagnen als marketingpolitisches Instrument
- Aufbau der Arbeit: Theorie - Empirie - Ergebnisse
- Theoretische Grundlagen
- Forschungsstand der Wahrnehmungsgeographie: Leistungen und Grenzen
- Konzeptionelle Schwächen der klassischen Wahrnehmungsgeographie
- Neuere Ansätze der Wahrnehmungsgeographie
- Begriffsdefinitionen: Kategorisierung und Operationalisierung
- Image zur (Un-) Möglichkeit einer Definition
- Zur Begriffsdefinition von Image
- Geographische Bedeutungsdimensionen des Images
- Raumbezogene Images: Eine Arbeitsdefinition
- Empirische Grundlagen
- Datenerhebung: das Problemzentrierte Interview
- Zur Möglichkeit einer unvoreingenommenen Betrachtung
- Der Gesprächsleitfaden
- Auswertung der qualitativen Interviews
- Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
- Arbeitsschritte der Qualitativen Inhaltsanalyse
- Bestimmung des Ausgangsmaterials
- Fragestellung der Analyse
- Ablaufplan der Analyse
- Induktive Kategorienbildung
- Kategoriendefinitionen zur Materialstrukturierung
- ,,Soziales"
- ,,Universität"
- ,,Infrastruktur"
- ,,Erscheinungsbild"
- Drei Grundformen des Interpretierens
- Ergebnisse der inhaltlichen Strukturierung
- Materialinterpretation in Richtung der Forschungsfragen
- Leistungen und Grenzen der Analysemethode
- Schlussfolgerung und Zusammenfassung
- Erkenntnisse und Fazit der Forschungsarbeit
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Wahrnehmung und Bewertung der Stadt Jena als Hochschulstandort aus der Sicht von Lehrern der Freien Waldorfschule Jena. Ziel der Untersuchung ist es, ein Bild von Jena als Hochschulstandort zu rekonstruieren, das den subjektiven Vorstellungen und Äußerungen der befragten Personen gerecht wird. Die Arbeit analysiert die Wahrnehmung des Hochschulstandortes Jena durch die Lehrkräfte und untersucht, welche subjektiven Bedeutungen und Bewertungen mit diesem Bild verbunden sind.
- Wahrnehmung und Bewertung von Jena als Hochschulstandort
- Subjektive Bedeutungen und Bewertungen des Images von Jena
- Analyse der Wahrnehmung des Hochschulstandortes Jena durch Lehrkräfte
- Rekonstruktion des Bildes von Jena als Hochschulstandort
- Bedeutung von Imagekampagnen für die Positionierung von Jena als Wissenschaftsstandort
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Imagekampagnen als marketingpolitisches Instrument ein und erläutert die Motivation für die Untersuchung des Images von Jena als Hochschulstandort. Die Arbeit konzentriert sich auf die Wahrnehmung des Hochschulstandortes Jena durch Lehrkräfte der Freien Waldorfschule Jena. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und das Hauptziel der Studie vor.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Untersuchung. Es werden ausgewählte Ansätze der Wahrnehmungsgeographie sowie Imagetheorien vorgestellt. Die Kapitel beleuchtet die Begriffsdefinitionen von Image und die geographischen Bedeutungsdimensionen des Images. Es wird eine Arbeitsdefinition für raumbezogene Images entwickelt.
Das dritte Kapitel beschreibt die empirischen Grundlagen der Untersuchung. Es wird die Methode des problemzentrierten Interviews vorgestellt und die Vorgehensweise bei der Datenerhebung erläutert. Der Gesprächsleitfaden wird vorgestellt und die Möglichkeit einer unvoreingenommenen Betrachtung diskutiert.
Das vierte Kapitel widmet sich der Auswertung der qualitativen Interviews. Es wird die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring erläutert und die Arbeitsschritte der Analyse dargestellt. Die Kategoriendefinitionen zur Materialstrukturierung werden vorgestellt und die drei Grundformen des Interpretierens erläutert.
Das fünfte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der inhaltlichen Strukturierung. Es werden die Ergebnisse der Materialinterpretation in Richtung der Forschungsfragen dargestellt und die Leistungen und Grenzen der Analysemethode diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Wahrnehmung und Bewertung von Jena als Hochschulstandort, das Image von Jena, die subjektiven Bedeutungen und Bewertungen des Images, die Analyse der Wahrnehmung des Hochschulstandortes Jena durch Lehrkräfte, die Rekonstruktion des Bildes von Jena als Hochschulstandort, die Bedeutung von Imagekampagnen für die Positionierung von Jena als Wissenschaftsstandort, die Wahrnehmungsgeographie, Imagetheorien, das problemzentrierte Interview, die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring, die Materialinterpretation und die Leistungen und Grenzen der Analysemethode.
- Quote paper
- Benjamin Egerer (Author), Sven Tassotto (Author), 2006, Imagerekonstruktion konkreter Orte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130963