Diese Arbeit soll ihren Fokus auf die besondere Realisierung der typischen Märchenmerkmale nach Stefan Neuhaus in Novalis‘ Binnenmärchen ‚Hyazinth und Rosenblüte‘ aus dem Roman ‚Die Lehrlinge zu Sais‘ legen. Um dieses Vorhaben zu realisieren, wird im Folgenden eine kriteriengeleitete Analyse des bereits genannten frühromantischen Kunstmärchens durchgeführt, die zeigen soll, dass jenes Märchen zum Teil erhebliche Abwandlungen vom Idealtypus des Volksmärchens aufweist. Anhand dieser Ergebnisse soll eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem geschichtsphilosophischen triadischen Entwicklungsprozess, den Novalis zentral in seinem Kunstmärchen verortet, durchgeführt werden. Schließlich soll anhand dieses triadischen Aufbaus gezeigt werden, wieso es schwierig ist, diesem Märchen eine ausschließlich ‚naive Moral‘ zuzusprechen und durch den vorliegenden fragmentarischen, geschichtsphilosophischen Ansatz eher eine Transzendentalpoesie forciert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Der Dichter zwischen Poesie und Prophetie im Kunstmärchen
- Märchenmerkmale im Kunstmärchen 'Hyazinth und Rosenblüte'
- Die triadische Geschichtsphilosophie Novalis
- Transzendentalpoesie im Kunstmärchen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse von Novalis' Kunstmärchen "Hyazinth und Rosenblüte" aus dem Roman "Die Lehrlinge zu Sais". Ziel ist es, die spezifische Umsetzung typischer Märchenmerkmale im Kunstmärchen anhand einer Kriterienanalyse zu untersuchen und die darin verankerte geschichtsphilosophische Triade zu beleuchten. Darüber hinaus soll gezeigt werden, wie das Kunstmärchen durch seinen fragmentarischen, geschichtsphilosophischen Ansatz eine Transzendentalpoesie forciert und eine naive Moralinterpretation erschwert.
- Analyse der Umsetzung typischer Märchenmerkmale im Kunstmärchen "Hyazinth und Rosenblüte"
- Relevanz der geschichtsphilosophischen Triade in Novalis' Kunstmärchen
- Konzept der Transzendentalpoesie im Kontext des Kunstmärchens
- Kritik an einer naiven Moralinterpretation des Kunstmärchens
- Die Rolle des Dichters als "Seher der Zukunft" in Novalis' Kunstmärchen
Zusammenfassung der Kapitel
- Der erste Teil der Arbeit analysiert die typischen Märchenmerkmale im Kunstmärchen "Hyazinth und Rosenblüte" und zeigt auf, wie Novalis diese Merkmale in seinem Werk spezifisch umsetzt. Der Fokus liegt dabei auf der Abwandlung des nicht-hinterfragbaren Wunderbaren, der Namenslosigkeit der Figuren und der Bedeutung der Reise des Helden.
- Der zweite Teil der Arbeit beleuchtet die triadische Geschichtsphilosophie Novalis, die im Kunstmärchen "Hyazinth und Rosenblüte" eine zentrale Rolle spielt. Es wird gezeigt, wie die drei Stadien des Urzustands, der Entfremdung und des goldenen Zeitalters im Märchen dargestellt werden.
- Der dritte Teil der Arbeit widmet sich der Analyse der Transzendentalpoesie, die im Kunstmärchen "Hyazinth und Rosenblüte" zum Ausdruck kommt. Es wird gezeigt, wie das Märchen durch seinen fragmentarischen, geschichtsphilosophischen Ansatz eine naive Moralinterpretation erschwert und stattdessen eine tiefere, transzendentale Bedeutungsebene eröffnet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Kunstmärchen, Novalis, "Hyazinth und Rosenblüte", Volksmärchen, Märchenmerkmale, triadische Geschichtsphilosophie, Transzendentalpoesie, Seher der Zukunft, Prophetie, Poesie.
- Quote paper
- Philipp Wandelt (Author), 2023, Der Dichter zwischen Poesie und Prophetie im Kunstmärchen "Hyazinth und Rosenblüte", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1319545