Ein Konglomerat von Einflüssen aus Antike, Aufklärung, Neuzeit wie auch von zeitgenössischen Philosophen prägte die Weltanschauung des Nationalsozialismus, welche im Folgenden genauer erläutert werden soll.
Nach beinahe 80 Jahren ist es immer noch wichtig, dass sich den Einflussfaktoren und Ursprüngen der Philosophie des Nationalsozialismus zugewandt wird. Dementsprechend wird im Verlauf dieser Arbeit der Frage nachgegangen, welche philosophischen Theorien die Rassenpolitik und -ideologie beeinflusst und geformt haben. Die Leitfiguren des Nationalsozialismus versuchten anhand ihrer Idee des antiken Griechenlands, seiner kulturellen und intellektuellen Überlegenheit und den Staatstheorien Platons, eine historische Verbindung zu der antiken Hochkultur Athens aufzubauen.
Rund 2000 Jahre später entstand unter den Repräsentanten der Aufklärung das Bedürfnis, Kategorien und Theorien für die Einteilung verschiedener Bevölkerungsgruppen zu schaffen. Durch die Beschreibung phänotypischer Unterschiede werteten sie andere als evolutionär zurückgeblieben und unterlegen ab, um Unterdrückung, Versklavung und Genozide zu rechtfertigen. „Rassen“ wurden in der Aufklärung ebenfalls anhand von geografischer Grenzsetzung, wie auch kulturellen und religiösen Unterschieden kategorisiert. Indem der „Rasse“-Begriff in dem Diskriminierungsverbot erwähnt wird, werden weiterhin eugenische und rassistische Ideale zu einem bestimmten Grad als legitim dargestellt.
Ein Zeitgenosse Adolf Hitlers und ein zentraler Ideologe der nationalsozialistischen Rassenideologie war Hans F. K. Günther. In seiner Analyse „Platon als Hüter des Lebens“ zieht er Parallelen zwischen den Philosophien Platons und Arthur de Gobineaus, wie auch der Vererbungslehre Gregor Mendels. So werden Zuchtgedanken aus vergangenen Epochen als historische Basis für pseudowissenschaftliche „Experimente“ und Erkenntnisse über die „Ungleichheit der Menschenrassen“ benutzt.
Mit der Veröffentlichung der Evolutionstheorie durch Charles Darwin in Jahre 1858, begann eine Gruppe von Männern diese auf die verschiedenen „Menschenrassen“ anzuwenden. So entstand der Sozialdarwinismus, der in vielen rassistische Weltbilder und Verschwörungstheorien bis heute miteinfließt und sich den gesellschaftlichen Veränderungen anpasst.
Inhaltsverzeichnis
- Rückbesinnung auf die Ursprünge der nationalsozialistischen Rassenideologie
- Definition und Verwendung des Rassebegriffs der Zeit des Nationalsozialismus
- Philosophische Einflüsse von der griechischen Antike bis 1945 auf die Ideologie und Politik der Nationalsozialisten
- Platons Einflüsse auf die Ideologie und Politik der Nationalsozialisten
- Philosophische Einflüsse auf die Ideologie und Politik des Nationalsozialismus
- Legitimierungsversuche einer Rassenhierarchie nach Arthur de Gobineau
- Weiterentwicklung der Theorien Arthur de Gobineaus
- Der Missbrauch des Darwinismus
- An die Evolutionstheorie und Naturwissenschaften angelehnte philosophische Ansätze und deren Einbettung in die Ideologie und Politik der Nationalsozialisten
- Verbreitung des Sozialdarwinismus und der daraus resultierende Überlebenskampf der Menschheit
- An die Evolutionstheorie und Naturwissenschaften angelehnte philosophische Ansätze und deren Einbettung in die Ideologie und Politik der Nationalsozialisten
- Philosophische Einflüsse auf die Ideologie und Politik der Nationalsozialisten zu Lebzeiten Hitlers
- Houston S. Chamberlains Einfluss auf Hitler und die Nationalsozialisten
- Madison Grants Einfluss auf Hitler und die Nationalsozialisten
- Hans F. K. Günthers Einfluss auf Hitler und die Nationalsozialisten
- Aufklärung und Weimarer Republik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den philosophischen Grundlagen der nationalsozialistischen Rassenideologie und analysiert, wie antike und moderne Denker diese Ideologie beeinflusst haben. Das Ziel ist es, die Entstehung und Entwicklung des rassistischen Denkens im Kontext der Geschichte der Philosophie zu untersuchen.
- Die Ursprünge der nationalsozialistischen Rassenideologie und ihre philosophischen Wurzeln
- Die Definition und Verwendung des Rassebegriffs im Nationalsozialismus
- Der Einfluss von Platon und Arthur de Gobineau auf die rassistische Ideologie
- Der Missbrauch des Darwinismus und die Entwicklung des Sozialdarwinismus
- Die Rolle von Houston S. Chamberlain, Madison Grant und Hans F. K. Günther in der Förderung der nationalsozialistischen Rassenideologie
Zusammenfassung der Kapitel
- Rückbesinnung auf die Ursprünge der nationalsozialistischen Rassenideologie: Dieses Kapitel untersucht die historischen und philosophischen Wurzeln der nationalsozialistischen Rassenideologie und betrachtet Hitlers „Mein Kampf“ als Beispiel für die Verbreitung rassistischer Ideologien im 20. Jahrhundert. Es beleuchtet die Verdrängung der Rolle der Deutschen in der Verfolgung von Juden und anderen Minderheiten während des Nationalsozialismus.
- Definition und Verwendung des Rassebegriffs der Zeit des Nationalsozialismus: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Definitionen des Rassebegriffs im Laufe der Geschichte und im Nationalsozialismus. Es betrachtet die Theorien von Arthur de Gobineau, der die Menschheit in drei „Ur-Rassen“ einteilte und eine strikte Hierarchie zwischen ihnen postulierte.
- Philosophische Einflüsse von der griechischen Antike bis 1945 auf die Ideologie und Politik der Nationalsozialisten: Dieses Kapitel beleuchtet den Einfluss von Philosophen aus verschiedenen Epochen auf die nationalsozialistische Ideologie und Politik. Es untersucht die Rolle von Platon, Arthur de Gobineau, Charles Darwin, Houston S. Chamberlain, Madison Grant und Hans F. K. Günther.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich zentralen Schlüsselbegriffen der nationalsozialistischen Rassenideologie, darunter „Rasse“, „Arier“, „Blutvermischung“, „Sozialdarwinismus“, „Eugenik“, „Rassenhygiene“ und „Euthanasie“. Sie betrachtet diese Begriffe im Kontext der philosophischen und wissenschaftlichen Entwicklungen des 19. und 20. Jahrhunderts.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Philosophische Quellen des nationalsozialistischen Rassismus. Einflussfaktoren und Ursprünge, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1323120