Wann wird ein Skandal zu einem Medienskandal?

Und worin liegen die Unterschiede zwischen einem Skandal und einem Medienskandal?


Hausarbeit, 2008

16 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort
1. Skandal oder Medienskandal?

Hauptteil
2. Herkunft, Definition und Bedeutung des Begriffes Skandal
2.1.Herkunft des Begriffes Skandal
2.2. Definition des Begriffes Skandal
2.3. Bedeutung des Begriffes Skandal
3. Entstehung und Verlauf des Mediensystems
4. Einflussfaktoren bei Medienskandalen
4.1. Journalismus und Vertrauensbeziehungen
4.2. Öffentlichkeit
4.3. Nachrichtenfaktoren
5. Rollen im Skandal
6. Unterschied Skandal und Medienskandal
7. Beispiel: Die Michel Friedman Affäre 2003

Fazit

8. Wann wird ein Skandal zu einem Medienskandal?

9. Literaturverzeichnis

Vorwort

1. Skandal oder Medienskandal?

„Skandale sind spezifische Kommunikationsprozesse, die durch die vermeintliche Berührung mit dem Stellhölzchen der Macht ausgelöst werden“ (vgl. Steffen Burkhardt 2006, S. 74) oder „Ein Skandal ist ein Missstand, der nach einhelliger Ansicht der Urteilenden bedeutend ist, vermeidbar gewesen wäre, durch schuldhaftes Verhalten hervorgerufen wurde und deshalb allgemeine Empörung hervorruft“ (vgl. Hans Mathias Kepplinger 2002, S. 81).

So definieren die beiden Autoren Burkhardt und Kepplinger den Begriff Skandal, auf den ich in meiner Hausarbeit noch näher eingehen möchte.

Nach einer kurzen Definition und einer Beschreibung der Herkunft des Begriffes Skandal werde ich auf die unterschiedlichen Bedeutungsweisen des Begriffes eingehen. Um das Verständnis wann ein Skandal zu einem Medienskandal wird zu verdeutlichen, werde ich noch einen Einblick in die Entstehung und den Verlauf des Mediensystems geben, da dieses eine große Rolle bei der Entwicklung eines Medienskandals spielt.

Bei einem Medienskandal spielen verschiedene weitere Faktoren wie die Journalisten, die Öffentlichkeit oder die Nachrichtenfaktoren eine Rolle, auf die ich in meiner Hausarbeit ebenfalls eingehen werde.

Abschließend werde ich auf die verschiedenen Rollen wie die des Skandalproduzenten, der Skandalrezipienten oder der Protagonisten der Skandalierung, die in einem Medienskandal von Bedeutung sind eingehen und somit ein Fazit ziehen, wann ein Skandal zu einem Medienskandal wird. Abrunden wird diese Arbeit ein Skandalbeispiel, an dem das im oberen Teil theoretisch erwähnte angewendet wird.

Hauptteil

2. Herkunft, Definition und Bedeutung des Begriffes Skandal

2.1.Herkunft des Begriffes Skandal

Seinen Ursprung in der jungen deutschen Sprache findet das Wort Skandal im 18. Jahrhundert mit dem Französischen Begriff „scandale“, dem Lateinischen Begriff „scandalum“ und dem Griechischen Begriff „skandalon“. In der europäischen Sprache erlangte der Begriff des Skandals aber schon im 16. Jahrhundert an Bedeutung und musste sich im Laufe der Jahrtausende zahlreichen Transformations- und Re- Transformationsprozessen unterziehen. Grund hierfür waren gesellschaftliche Auf- und Umbrüche, politische Klassen, mit den Medien zusammenhängende technische Innovationen, der Öffentlichkeit oder auch der religiösen Gemeinschaften.

Der Begriff des Skandals geht geschichtlich sogar soweit zurück, dass man schon in Diskursfragmenten der frühgriechischen Sprachperioden die Begriffe „skandalethorn“, „skandale“ und „skandalon“ verwendet hat.

2.2. Definition des Begriffes Skandal

Zur Definition des Begriffes Skandal sollte man einen Blick auf den Ursprung eines Skandals werfen, der fast immer auf einem Missstand beruht. Ein Missstand ist oft eine Voraussetzung, aber keine Notwendigkeit für einen Skandal. Aus einem Missstand wird häufig erst ein Skandal, je nachdem aus welcher Perspektive man diesen sieht: “Zum Skandal wird ein Missstand erst durch die Perspektive, aus der man ihn betrachtet[…] Der Missstand besteht entweder in Regelverletzungen oder Schäden, die um so bedeutsamer sind, je schwerer sie erscheinen“ (vgl. Hans Mathias Kepplinger 2002, S. 81).

Laut Kepplinger müssen fünf Bedingungen gegeben sein, damit ein Misstand zu einem Skandal wird:

1. Der Missstand muss weithin bedeutsam erscheinen, wobei es unerheblich ist, ob dies den Tatsachen entspricht
2. Der Missstand muss allgemein vermeidbar erscheinen, wobei es unerheblich ist, ob er es tatsächlich war
3. Er muss durch schuldhaftes Verhalten verursacht worden sein, wobei es unerheblich ist, ob diese Ansicht zutrifft
4. Die Vorstellungen von der Bedeutsamkeit des Missstandes und der Art seiner Ursachen müssen zudem eine emotionale Reaktion auslösen – eine allgemeine Empörung über den Sachverhalt
5. Dies alles muss mit massiven Forderungen nach Konsequenzen einhergehen, der Bestrafung der Schuldigen und der Beseitigung ihrer Handlungsmöglichkeiten (vgl. Kepplinger 2002, S. 81).

Skandale sind spezifische Kommunikationsprozesse, die oft mit einer Regelverletzung oder einem Normbruch verbunden sind und eine Grenzüberschreitung zur Folge haben. Dabei muss aber unterschieden werden, ob die Regelverletzung im Interesse des Gemeinwohls geschieht oder aber aus Eigeninteresse, denn nur bei Eigeninteresse ist die entscheidende Voraussetzung für einen Skandal gegeben. „ Skandale sind etablierte Deutungsrahmen für moralische Verfehlungen von Personen oder Personengruppen bzw. Deutungsrahmen für behauptete moralische Verfehlungen“ (vgl. Steffen Burkhardt 2006, S. 76).

Differenzierter beschreiben lässt sich der Begriff Skandal als spezifischer Kommunikationsprozess, wenn Handlungen oder Ereignisse, die vorher nicht öffentlich waren veröffentlich werden und von der Öffentlichkeit als authentisch gewertet werden. Wichtig hierbei ist, dass die Öffentlichkeit das Ereignis als authentisch werten muss, unabhängig davon, ob dies auch wirklich der Fall ist.

Weiter ist ein Skandal vorhanden, wenn Zustände oder Ereignisse von der Öffentlichkeit als Grenzüberschreitung gesehen werden und die Öffentlichkeit darüber verärgert ist. In diesem Fall ist es häufig so, dass das Publikum nicht über das Ereignis an sich empört ist, sondern viel mehr über die Art und Weise, wie die Akteure mit der Grenzüberschreitung umgehen. Hierbei spielen die so genannten „Notlügen“ eine große Rolle, die das Publikum häufig mehr verärgern als den angeblichen Normverstoß.

Charakteristisch für einen Skandal ist ebenfalls, dass der Ruf der involvierten Akteure nachhaltig geschädigt ist, auch wenn dies nicht zwangsweise der Fall sein muss.

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Wann wird ein Skandal zu einem Medienskandal?
Untertitel
Und worin liegen die Unterschiede zwischen einem Skandal und einem Medienskandal?
Hochschule
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Veranstaltung
Politischer Skandal in der Realität der Massenmedien
Note
1,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
16
Katalognummer
V132336
ISBN (eBook)
9783640384587
ISBN (Buch)
9783640384990
Dateigröße
460 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wann, Skandal, Medienskandal, Unterschiede, Skandal, Medienskandal
Arbeit zitieren
Sarah-Maria Koch (Autor:in), 2008, Wann wird ein Skandal zu einem Medienskandal?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132336

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