Welchen Einfluss übt der weibliche Zyklus auf die Gesangsstimme von Sängerinnen, welche ohne die Einnahme
oraler Kontrazeptiva verhüten, aus? Gibt es ein prämenstruelles stimmliches Syndrom mit damit einhergehender prämenstrueller Dysphonie und wie äußert sich dieses? Wie viele Sängerinnen sind davon betroffen und gibt es Unterschiede in der Selbst- und Fremdwahrnehmung hinsichtlich der Gesangsstimme in der prämenstruellen Phase? Anhand von zehn ausgewählten englischsprachigen Studien wird der Versuch unternommen, die hormonellen Einflüsse des weiblichen Zyklus im Hinblick auf prämenstruelle Symptome, Veränderungen des Kehlkopfes, Auswirkungen auf Atemstrom und Lungenkapazität, sowie die Eigen- und Fremdwahrnehmung von Sprech- und Gesangsstimme darzustellen.
Insofern man mit Gesang in professionellem Kontext zu tun hat, wird man auch unweigerlich, sei es durch eigene Erfahrung oder durch den Umgang mit Sängerinnen, mit der Thematik des Einflusses des weiblichen Zyklus auf die Gesangsstimme in Berührung kommen. Weiters mag man als Sängerin vom jeweiligen Gesangslehrer bzw. von der jeweiligen Gesangslehrerin an stimmlich-schwächeren Tagen darauf angesprochen werden, ob die dargebotene Leistung im Zusammenhang mit dem persönlichen Zyklus stehe, oder aber man mag als Gesangslehrender selbst, die jeweilige Gesangsschülerin auf jene Thematik ansprechen. Obwohl das Wissen, dass zu früheren Zeiten Sängerinnen an europäischen Opernhäusern während ihrer prämenstruellen Phase und Menstruation nicht singen durften, aber dennoch in jenen Schon-Tagen bezahlt wurden, weit verbreitet ist, gibt es unter Sängerinnen und GesangslehrerInnen, neben subjektiven Erfahrungswerten und subjektivem Austausch, kaum wissenschaftlich-fundiertes Wissen hinsichtlich des konkreten Einflusses des weiblichen Zyklus auf die Gesangsstimme.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsfrage
- Methodik
- Inhaltlicher Aufbau
- I Die menschliche Stimme – Stimmerzeugung und Untersuchungsmethoden
- 1.1 Die Grundlagen der Stimmerzeugung
- 1.1.1 Die Stimmlippen als Schwingungskörper
- 1.1.2 Ausatemluft als Kraftquelle der Schwingung
- 1.1.3 Supralaryngeale Resonanzräume als Resonanzsystem
- 1.2 Bildgebende Untersuchungsmethoden der Stimme
- 1.2.1 Historische Entwicklung von bildgebenden Untersuchungsverfahren der Stimme
- 1.2.2 Die Technik der dynamischen Vokaluntersuchung
- 1.2.2.1 Videofiberskopie
- 1.2.2.2 Videostroboskopie
- 1.2.2.3 Elektrolarynographie / Glottographie (EGG)
- 1.2.2.4 Morphotyp
- 1.2.2.5 Spektrographie
- 1.1 Die Grundlagen der Stimmerzeugung
- II Grundlagen des weiblichen Funktionszyklus
- 2.1 Physiologie des weiblichen Funktionszyklus
- 2.1.1 Ablauf des neuroendokrinen Systems des weiblichen Funktionszyklus
- 2.2 Hormone des weiblichen Funktionszyklus
- 2.2.1 Hormone des Hypothalamus
- 2.2.1.1 Gonadotropin-Releasinghormon (GnRH)
- 2.2.2 Hormone der Hypophyse
- 2.2.2.1 Follikelstimulierendes Hormon (FSH)
- 2.2.2.2 Luteinisierendes Hormon (LH)
- 2.2.3 Steroidhormone der Ovarien
- 2.2.3.1 Östrogen
- 2.2.3.2 Progesteron
- 2.2.1 Hormone des Hypothalamus
- 2.3 Die Phasen des weiblichen Funktionszyklus
- 2.3.1 Follikelphase (Proliferationsphase)
- 2.3.2 Ovulationsphase
- 2.3.3 Lutealphase (Sekretionsphase)
- 2.3.3.1 Prämenstruelle Phase
- 2.3.4 Desquamationsphase (Menstruation)
- 2.1 Physiologie des weiblichen Funktionszyklus
- III Einflüsse des weiblichen Zyklus auf die Gesangsstimme
- 3.1 Überblick über die herangezogenen Studien
- 3.2 Gesammelte Darstellung der Ergebnisse
- 3.3 Exkurs: Gesangsstimmliche Veränderungen durch den Einsatz oraler Kontrazeptiva
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des weiblichen Menstruationszyklus auf die Stimme von Frauen, die keine oralen Kontrazeptiva verwenden, mit besonderem Fokus auf Sängerinnen. Die Arbeit analysiert, ob ein prämenstruelles stimmliches Syndrom existiert und wie es sich manifestiert.
- Prämenstruelles stimmliches Syndrom (PMS) und seine Symptome
- Hormonelle Veränderungen im weiblichen Zyklus und deren Einfluss auf die Stimme
- Vergleichende Analyse der Stimmfunktionen bei Sängerinnen und Nichtsängerinnen
- Medizinisch-physikalische Untersuchungsmethoden der Stimme
- Behandlungsmöglichkeiten des prämenstruellen stimmlichen Syndroms
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas dar, indem sie auf die häufigen, aber oft nur anekdotisch behandelten, stimmlichen Probleme von Sängerinnen im Zusammenhang mit ihrem Menstruationszyklus hinweist. Sie führt zur Forschungsfrage der Arbeit über, ob ein prämenstruelles stimmliches Syndrom existiert und wie es sich darstellt.
I Die menschliche Stimme – Stimmerzeugung und Untersuchungsmethoden: Dieses Kapitel beschreibt die grundlegenden Mechanismen der Stimmerzeugung, beginnend mit den Stimmlippen als Schwingungskörper, der Ausatemluft als Energiequelle und den supralaryngealen Resonanzräumen. Es gibt einen Überblick über verschiedene bildgebende Verfahren zur Untersuchung der Stimme, wie Videofiberskopie, Videostroboskopie und Elektroglottographie, die in späteren Kapiteln der Arbeit Anwendung finden.
II Grundlagen des weiblichen Funktionszyklus: Dieses Kapitel legt die physiologischen und hormonellen Grundlagen des weiblichen Menstruationszyklus dar. Es beschreibt den Ablauf des neuroendokrinen Systems, die beteiligten Hormone (GnRH, FSH, LH, Östrogen, Progesteron) und die einzelnen Phasen des Zyklus (Follikelphase, Ovulationsphase, Lutealphase, Menstruation). Die Beschreibung der hormonellen Schwankungen bildet die Basis für das Verständnis der Auswirkungen auf die Stimme.
III Einflüsse des weiblichen Zyklus auf die Gesangsstimme: Der Hauptteil der Arbeit, welcher die Ergebnisse von zehn verschiedenen Studien zusammenfasst und analysiert. Es werden die Methodik und Ergebnisse jeder Studie detailliert beschrieben, wobei die Kapitel die verschiedenen Aspekte der Thematik aufgreifen: Symptome, hormonelle Veränderungen, bildgebende Befunde, akustische Messungen und subjektive Bewertungen.
Schlüsselwörter
Prämenstruelles stimmliches Syndrom, Menstruationszyklus, Gesangsstimme, Hormone (Östrogen, Progesteron), Stimmlippen, Kehlkopf, Bildgebende Verfahren, Akustische Analyse, Stimmqualität, Dysphonie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Einfluss des weiblichen Zyklus auf die Gesangsstimme
Was ist das Thema der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des weiblichen Menstruationszyklus auf die Stimme von Frauen, die keine oralen Kontrazeptiva verwenden, mit besonderem Fokus auf Sängerinnen. Ein zentraler Punkt ist die Frage nach der Existenz und Manifestation eines prämenstruellen stimmlichen Syndroms (PMS).
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht, ob ein prämenstruelles stimmliches Syndrom existiert und wie es sich manifestiert. Sie analysiert die hormonellen Veränderungen im weiblichen Zyklus und deren Einfluss auf die Stimme und vergleicht die Stimmfunktionen bei Sängerinnen und Nichtsängerinnen.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Auswertung von zehn verschiedenen Studien. Es werden verschiedene bildgebende Verfahren zur Untersuchung der Stimme beschrieben und angewendet (Videofiberskopie, Videostroboskopie, Elektroglottographie), sowie akustische Analysen und subjektive Bewertungen der Stimmqualität. Die physiologischen und hormonellen Grundlagen des weiblichen Menstruationszyklus werden detailliert dargestellt.
Welche Aspekte des weiblichen Zyklus werden betrachtet?
Die Arbeit beschreibt den Ablauf des neuroendokrinen Systems des weiblichen Funktionszyklus, die beteiligten Hormone (GnRH, FSH, LH, Östrogen, Progesteron) und die einzelnen Phasen des Zyklus (Follikelphase, Ovulationsphase, Lutealphase, Menstruation). Die hormonellen Schwankungen bilden die Grundlage für das Verständnis der Auswirkungen auf die Stimme.
Welche Stimmfunktionen werden untersucht?
Die Arbeit analysiert verschiedene Aspekte der Stimmfunktionen, einschließlich der Stimmqualität, möglicher Dysphonien und der Auswirkungen auf die Gesangsstimme. Die Ergebnisse aus verschiedenen Studien werden verglichen und zusammengefasst.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit fasst und analysiert die Ergebnisse von zehn verschiedenen Studien zum Einfluss des weiblichen Menstruationszyklus auf die Gesangsstimme. Die Ergebnisse werden detailliert beschrieben, inklusive Methodik und den verschiedenen Aspekten der Thematik: Symptome, hormonelle Veränderungen, bildgebende Befunde, akustische Messungen und subjektive Bewertungen.
Gibt es einen Exkurs in der Arbeit?
Ja, es gibt einen Exkurs, der sich mit den gesangsstimmlichen Veränderungen durch den Einsatz oraler Kontrazeptiva auseinandersetzt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Prämenstruelles stimmliches Syndrom, Menstruationszyklus, Gesangsstimme, Hormone (Östrogen, Progesteron), Stimmlippen, Kehlkopf, Bildgebende Verfahren, Akustische Analyse, Stimmqualität, Dysphonie.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in drei Hauptteile: I. Die menschliche Stimme – Stimmerzeugung und Untersuchungsmethoden; II. Grundlagen des weiblichen Funktionszyklus; III. Einflüsse des weiblichen Zyklus auf die Gesangsstimme. Zusätzlich gibt es eine Einleitung, die die Forschungsfrage stellt, eine Zusammenfassung der Kapitel und eine Auflistung der Schlüsselwörter.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Sängerinnen, Gesangspädagogen, Logopäden, HNO-Ärzte und alle, die sich für den Einfluss hormoneller Schwankungen auf die Stimme interessieren.
- Quote paper
- Lisa Evelyne Rottensteiner (Author), 2022, Das prämenstruelle stimmliche Syndrom. Eine Untersuchung von Einflüssen des weiblichen Zyklus auf die Stimme unter besonderer Berücksichtigung der Gesangsstimme von Sängerinnen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1330922