Zu allen Zeiten hat der Krieg das Leben der Menschen beeinflußt und sie geprägt. Die
Menschen suchten nach Möglichkeiten ihren Erfahrungen Ausdruck zu verleihen. Es bot sich
für sie auch das Lied als Ausdrucksmittel an. So gab es auch in der Zeit des Siebenjährigen
Krieges eine Vielzahl an Liedern unterschiedlichster Art und Weise. Zwei bedeutende
Gruppen sind die Volkslieder und die Soldatenlieder. Sie waren weit verbreitet und bestehen
zum Teil bis heute fort. Wie die Volks- und Soldatenlieder entstanden sind und welchen
Einfluss Friedrich der Große auf die Krieglyrik der Zeit hatte möchte ich im Folgenden
untersuchen. Historische Volkslieder umfassen die Vielfalt der Lieder, die sich um historische Ereignisse
und Persönlichkeiten ranken. Sie betonen dabei die Einzigartigkeit der Ereignisse durch
Ortsangaben und Personennamen. Die Wissenschaft stellte vor allem zwei Kriterien für sie
auf: die Volksläufigkeit und den Umsingeprozess. Gemeint ist, dass die Lieder längere Zeit
gesungen und überwiegend mündlich tradiert wurden. Erst durch die Erfindung des
Buchdrucks wurden sie auch durch Flugblätter weitergetragen.
Die Themen der Lieder sind vielseitig. Hier von besonderem Interesse sind die Kriegs- und
Kampflieder, die den Soldatenliedern sehr nahe stehen. In ihnen wird der Krieg als
naturhaftes Ereignis, dem der Mensch hilflos ausgesetzt ist, besungen. Der Kampf wird
hierbei als Gelegenheit gesehen, sich als Held zu beweisen. Die Texte äußern meist ein
starkes Selbstbewusstsein und bekennen sich zum Feldherrn als Führer, dessen Taten man
besingt. Diese heraldische Darstellung historischer Ereignisse findet man bis ins 18.
Jahrhundert hinein sehr oft. Neben den Kriegs- und Kampfliedern waren auch die
Schlachtlieder im 18. und 19. Jahrhundert von Bedeutung. Sie schildern Ausschnitte aus dem
Gesamtgeschehen, gehen aber wenig auf den Hergang der Ereignisse ein. Im Vordergrund
steht vielmehr wo gekämpft wurde und wer gekämpft hat. Beliebter als die Schlachtlieder
waren die Belagerungslieder. Eine Belagerung war klarer zu durchschauen als ein
Kampfgetümmel. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Ein Bericht zum Historischen Volkslied
- Das Historische Volkslied
- Franz Wilhelm von Ditfurth über das Volkslied im Siebenjährigen Krieg
- Ein Bericht zum Soldatenlied
- Das Soldatenlied
- Der,,Grenadier“ in Johann Wilhelm Ludwig Gleims Soldatenliedern
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Volks- und Soldatenlieder aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges. Das Ziel ist es, die Entstehung und Bedeutung dieser Lieder aufzuzeigen sowie den Einfluss Friedrich des Großen auf die Krieglyrik der Zeit zu beleuchten.
- Die Entwicklung und Verbreitung von Volksliedern im Siebenjährigen Krieg
- Der Einfluss des Krieges auf die Thematik der Volkslieder
- Die Rolle des Soldatenliedes als Ausdruck der Kriegserfahrungen
- Die Bedeutung des Soldatenliedes als Propagandainstrument
- Friedrich der Große und seine Auswirkungen auf die Krieglyrik der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit dem historischen Volkslied und seinen Charakteristika. Es werden die Kriterien der Volksläufigkeit und des Umsingeprozesses erläutert sowie die Themenvielfalt der Lieder beleuchtet, wobei insbesondere Kriegs- und Kampflieder im Vordergrund stehen.
Im zweiten Kapitel geht es um das Soldatenlied. Es werden die charakteristischen Merkmale des Soldatenliedes vorgestellt sowie der "Grenadier" im Werk von Johann Wilhelm Ludwig Gleim beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie Volkslied, Soldatenlied, Siebenjähriger Krieg, Friedrich der Große, Krieglyrik, Kriegserfahrungen, Propaganda, Geschichte, Kultur, Musik und Folklore.
- Arbeit zitieren
- Konrad Burckhardt (Autor:in), 2002, Volkslieder im Siebenjährigen Krieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13348