Thema dieser Hausarbeit ist die systemtheoretische Analyse der Konflikttheorie Luhmanns, ausgearbeitet in seinem Hauptwerk "Soziale Systeme". Luhmanns Betrachtungsweise unterscheidet sich stark von der bis dahin vorliegenden wissenschaftlichen Sicht auf Konflikte. Es gibt viele verschiedene sozialwissenschaftliche Konflikttheorien, denn Konflikte sind ein alltägliches Phänomen innerhalb von Gesellschaften, mit denen sich die Sozialwissenschaften seit langem auseinandersetzen. Durch die zunehmende Ausdifferenzierung moderner Gesellschaften treten neue Arten von Konflikten auf. Laut Luhmann sei es deshalb aufgrund der Herausforderung, neue Konflikte zu verstehen, notwendig, dementsprechend neue wissenschaftliche Herangehensweisen zu entwickeln. Durch Luhmanns neue Sichtweise auf Konflikte vollzog er einen paradigmatischen Wechsel in der Wissenschaft. Konflikte als Kommunikation haben laut Luhmann die Eigenschaft der Selbstreproduktion. Ziel und Frage dieser Hausarbeit ist: Wie trägt der Prozess der Autopoiesis dazu bei, dass Konflikte in der Gesellschaft weitergeführt und etabliert werden?
Zunächst werden Luhmanns Elemente der systemtheoretischen Konfliktanalyse und deren Definition vorgestellt. Die Beschränkung liegt dabei auf diejenigen Grundbegriffe, die zum Verständnis seiner Konflikttheorie und für die oben genannte Forschungsfrage dieser Hausarbeit unentbehrlich sind. Diese Konflikttheorie selbst ist der Gegenstand des nächsten Kapitels meiner Hausarbeit. Luhmann bezeichnet den Konflikt als ein „soziales System besonderer Art“. Es soll aufgezeigt werden, was diese Bezeichnung ausmacht und im Wesentlichen beinhaltet.
Anschließend geht um die kritische Betrachtung, die Diskussion von Luhmanns Begriff der Autopoiesis, als ein zentraler Teil der Konflikttheorie und daran anschließende wissenschaftliche Analysen unter der Verwendung von ausgewählter Sekundärliteratur. Der nächste Teil meiner Hausarbeit fasst die Ergebnisse zusammenfassen, reflektiert diese kritisch und zeigt Anschlussmöglichkeiten auf.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1. DIE ELEMENTE DER KONFLIKTTHEORIE LUHMANNS
- 1.1. GRUNDLAGE DER KONFLIKTTHEORIE
- 1.2. ZENTRALE BEGRIFFE UND DEREN BEDEUTUNG IN LUHMANNS KONFLIKTTHEORIE
- 2. EIN SOZIALES SYSTEM BESONDERER ART.
- 2.1. DOPPELTE KONTINGENZ UND PARASITÄRE EXISTENZ DES KONFLIKTES
- 2.2. KONDITIONIERBARKEIT VON KONFLIKTEN
- 2.3. DER AUTOPOIETISCHE PROZESS
- 3. DISKUSSION, KRITIK UND ANSCHLÜSSE
- 3.1. HEINZ MESSMERS PERSPEKTIVE AUF LUHMANNS THEORIE UND DESSEN ANSCHLUSS AN DIE AUTOPOIESIS
- 3.2. DIE PERSPEKTIVE VON ANSGAR THIEL UND DESSEN ANSCHLUSSMODELL AN DIE AUTOPOIETISCHE ARBEITSWEISE VON KONFLIKTTHEORIEN
- 3.3. EINE WEITERE WISSENSCHAFTLICHE ERKENNTNIS ZUR AUTOPOIESIS
- 4. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die systemtheoretische Konflikttheorie Niklas Luhmanns, wie sie in seinem Werk „Soziale Systeme“ (Luhmann 1984) dargestellt wird. Ziel der Arbeit ist es, zu untersuchen, wie der Prozess der Autopoiesis dazu beiträgt, Konflikte in der Gesellschaft zu etablieren und weiterzuführen.
- Luhmanns Konflikttheorie im Kontext seiner Systemtheorie
- Der Konflikt als ein „soziales System besonderer Art“
- Die Rolle der Autopoiesis in der Konfliktentwicklung
- Kritische Betrachtung der Luhmannschen Konflikttheorie
- Anschlussmodelle und Weiterentwicklungen der Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 stellt die grundlegenden Elemente der Luhmannschen Konflikttheorie vor, einschließlich wichtiger Begriffe und Definitionen. Kapitel 2 fokussiert auf die Charakteristika des Konflikts als „soziales System besonderer Art“. Die Kapitel 3 beleuchtet kritische Analysen und Diskussionen von Luhmanns Autopoiesis-Konzept, wobei ausgewählte Sekundärliteratur herangezogen wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen der Systemtheorie Luhmanns, insbesondere mit der Konflikttheorie, dem Konzept der Autopoiesis, der Selbstreferenz, Kommunikation, sozialen Systemen und dem Paradigmenwechsel in der Konfliktforschung.
- Arbeit zitieren
- Heidemarie Hopf (Autor:in), 2022, Niklas Luhmanns Konflikttheorie. Wie trägt der Prozess der Autopoiesis dazu bei, dass Konflikte in der Gesellschaft weitergeführt und etabliert werden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1364766