Im Zentrum dieser Arbeit steht der Text "Viragines oder Hetären" von Franziska Gräfin zu Reventlow, welcher 1899 in der von Oskar Panizza herausgegebenen Zeitschrift "Züricher Diskussionen" erschien. Sowohl der Text als auch seine Autorin nehmen eine Sonderstellung in ihrer Zeit ein. Franziska zu Reventlow brach mit ihrer adligen Familie, um in München als Bohemienne ein freies Künstlerleben zu führen, das gegen jede gesellschaftliche Konvention des Kaiserreiches verstieß. Der Aufsatz "Viragines oder Hetären" wendet sich mit seiner vehementen Kritik sowohl gegen die Moral des Bürgertums, als auch gegen die Frauenbewegung. Obwohl diese Strömungen ansonsten nur wenig verbindet, richtet sich an beide der gleiche Vorwurf: den Geschlechtstrieb der Frauen zu unterdrücken oder gar zu negieren und sie so in ihrem eigentlichen, natürlichen Wesen nicht anzuerkennen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die deutsche Frauenbewegung um 1900 unter Berücksichtigung der sexuellen Befreiung
- Biographie Franziska zu Reventlows
- Viragines oder Hetären – Analyse und Interpretation
- Diskussion der Ausgangsthese
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Franziska zu Reventlows Text „Viragines oder Hetären“ und untersucht, ob sie als Teil der Frauenbewegung um 1900 betrachtet werden kann. Dabei wird die Rolle der sexuellen Befreiung innerhalb der Frauenbewegung sowie die Biographie der Autorin beleuchtet. Die Arbeit befasst sich mit der Kritik an gesellschaftlichen Konventionen, der Rolle der Frau im Kaiserreich und den unterschiedlichen Positionen der Frauenbewegung.
- Die deutsche Frauenbewegung um 1900
- Die Rolle der sexuellen Befreiung innerhalb der Frauenbewegung
- Biographie Franziska zu Reventlows
- Analyse des Textes „Viragines oder Hetären“
- Einordnung von Reventlows Position in die Frauenbewegung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die These der Arbeit vor, dass Franziska zu Reventlow nicht als Teil der Frauenbewegung betrachtet werden kann, da ihr Text „Viragines oder Hetären“ die sexuelle Befreiung der Frau fordert, aber gleichzeitig den Frauen jeglichen Geniegeist abspricht.
- Die deutsche Frauenbewegung um 1900 unter Berücksichtigung der sexuellen Befreiung: Dieses Kapitel beleuchtet die Situation der Frauenbewegung um die Jahrhundertwende und untersucht, wie weit die sexuelle Befreiung damals fortgeschritten war. Es werden die Ziele der bürgerlichen Frauenbewegung und die Bedeutung der sexuellen Befreiung für die weitere Entwicklung der Bewegung beleuchtet.
- Biographie Franziska zu Reventlows: Dieses Kapitel beschreibt die Lebensgeschichte Franziska zu Reventlows und illustriert, welche Umstände sie dazu bewogen, Kritik an dem Frauenbild ihrer Zeit zu üben, aber letztlich nur die sexuelle Befreiung zu fordern.
- Viragines oder Hetären – Analyse und Interpretation: In diesem Kapitel wird der Text „Viragines oder Hetären“ analysiert. Es werden die Argumentationsstrategie Reventlows, ihre Argumente und Begründungen untersucht und in den kulturhistorischen Zusammenhang eingeordnet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Frauenbewegung, sexuelle Befreiung, Franziska zu Reventlow, Viragines oder Hetären, bürgerliche Frauenbewegung, Geschlechtstrieb, Geniegeist, Kritik an Konventionen, Boheme, München.
- Quote paper
- Juliane Baier (Author), 2016, Franziska von Reventlow als Teil der Frauenbewegung? Eine Erörterung ausgehend von ihrem Text "Viragines oder Hetären", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1367490