In dieser Arbeit möchte ich Handlungsmöglichkeiten für die pädagogische Praxis, vornehmlich im Schulalltag, aufzeigen. Dazu habe ich mir drei Konzepte herausgegriffen, die meines Erachtens Wertvoll für die pädagogische Praxis sind, um die Binarität der Geschlechterpolarisation schon im Kindesalter und in der Schule zu überschreiten.Beispielhaft habe ich folgende Ansätze, auf die ich unter Punkt 4 genauer eingehe,ausgewählt: Vielfältige Lebensweisen, die Thematisierung von Sexismus und die Methode „Wie im richtigen Leben.“.Diesen praxisorientierten Konzepten stelle ich eine theoretische Einführung in das Themenfeld der Frauen und Geschlechterforschung voran. Als eine Annäherung an das Thema meiner Arbeit: „Theorie der sozialen De-/Konstruktion von Geschlecht und die Bedeutung für die pädagogische Praxis“, wähle ich einen Zugang über den Begriff der zweigeschlechtlich- keit. Stelle dabei die wichtigsten Aspekte und die Charakteristika vom System der Zweigeschlechtlichkeit heraus. Diesen Punkt habe ich unter Zweitens zusammengefasst, weil ich eine Art Annäherung an die folgenden theoretischen Konzepte liefern möchte.Unter Punkt drei gehe ich auf die Theoriegerüste ein, die für die Frauen und Geschlechterforschung von Bedeutung sind und waren.Dabei gehe ich chronologisch vor, obwohl sich teilweise Überschneidungen nicht vermeiden lassen. Ausgehend von der sex/gender Unterscheidung, stelle ich die Theorie des „doing gender“ dar, die besagt das Geschlecht sozial konstruiert wird und als aktiver Prozess stetig reproduziert wird. Im Anschluss beschäftige ich mich mit Ansatz von Stefan Hirschauer, der davon ausgeht, das Geschlecht auch vergessen werden kann, also nicht „omnirelevant“ ist. Im letzten theoretischen Abschnitt stelle ich die wesentlich Punkte von Judith Butlers Konzept der Dekonstruktion von Geschlecht heraus. Butler versteht Geschlecht, als sozial konstruiert, sowohl das biologische als auch das soziale Geschlecht. Sie vertritt die Annahme, dass auch das biologische Geschlecht erst durch die kulturellen Vereinbarungen als etwas „naturhaftes“ erscheint. Auf Grundlage der theoretischen Rahmung habe ich die praxisrelevanten Ansätze ausgewählt, sie versuchen (teilweise) eine binäre Klassifikation der Geschlechter zu durchbrechen und versuchen Geschlecht nicht in ein starres Gerüst zu pressen.Meines Erachtens können die praktischen Konzepte zu einer Geschlechter-gerechtigkeit beitragen, bzw. die starren Denkmuster aufzulösen verhelfen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung/ Fragestellung
- 2. System der Zweigeschlechtlichkeit
- 3. Ausgangspunkt für die Theorie der Sozialen De-/Konstruktion von Geschlecht
- 3.1. sex und gender Unterscheidung
- 3.2. Theorie des „doing gender“
- 3.3. undoing gender
- 3.4. Dekonstruktion von Geschlecht nach Judith Butler
- 4. Dekonstruktivistische Ansätze in der pädagogischen Praxis
- 4.1 Vielfältige Lebensweisen
- 4.2. Thematisieren von Sexismus
- 4.3.,,Wie im richtigen Leben“
- 5. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Theorie der sozialen De-/Konstruktion von Geschlecht und deren Bedeutung für die pädagogische Praxis. Ziel ist es, Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um die binäre Geschlechterpolarisierung im Schulalltag zu überwinden. Die Arbeit verbindet theoretische Grundlagen der Geschlechterforschung mit praxisorientierten Konzepten.
- Das System der Zweigeschlechtlichkeit und seine gesellschaftlichen Auswirkungen
- Die soziale Konstruktion von Geschlecht nach verschiedenen Theorien (Doing Gender, Undoing Gender, Butlers Dekonstruktion)
- Praxisrelevante Ansätze zur Überwindung der binären Geschlechterklassifizierung
- Die Bedeutung von Vielfalt und der Thematisierung von Sexismus in der Pädagogik
- Konkrete Methoden zur Förderung geschlechtergerechter Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung/ Fragestellung: Die Einleitung beschreibt eine persönliche Erfahrung der Autorin, die ihre Irritation über die Geschlechterbinarität im Alltag schildert und den Anstoß für die Hausarbeit bildet. Es wird die Zielsetzung formuliert, Handlungsmöglichkeiten für die pädagogische Praxis aufzuzeigen, um die Geschlechterpolarisierung zu überwinden. Drei praxisorientierte Konzepte – vielfältige Lebensweisen, Thematisierung von Sexismus und die Methode „Wie im richtigen Leben“ – werden als Ansatzpunkte vorgestellt, denen eine theoretische Einführung in die Frauen- und Geschlechterforschung vorangestellt wird.
2. System der Zweigeschlechtlichkeit: Dieses Kapitel analysiert das in unserer Gesellschaft vorherrschende System der Zweigeschlechtlichkeit. Es wird dargelegt, wie die Kategorien „Mann“ und „Frau“ als kulturell konstruierte, sich gegenseitig ausschließende Symbole im sozialen Sinnsystem fungieren. Die Zuweisung von stereotypen Eigenschaften und die daraus resultierende Beurteilung von Personen werden kritisch beleuchtet. Die Geschlechterdichotomie als Grundlage der polaren Gesellschaft wird thematisiert, und die daraus resultierenden Irritationen bei der Einordnung von Menschen, die sich nicht eindeutig zuordnen lassen, werden diskutiert. Der Bezug zu Differenztheorien und deren unterschiedlichen frauenpolitischen Zielsetzungen wird hergestellt, wobei sowohl egalitäre als auch dualistische Perspektiven berücksichtigt werden.
3. Ausgangspunkt für die Theorie der Sozialen De-/Konstruktion von Geschlecht: Dieses Kapitel bietet eine chronologische Einführung in zentrale Theorien der Geschlechterforschung. Beginnend mit der sex/gender-Unterscheidung wird die Theorie des „doing gender“ erläutert, die Geschlecht als sozialen Konstruktionsprozess darstellt. Anschließend wird der Ansatz von Stefan Hirschauer vorgestellt, der die Nicht-Omnirelevanz von Geschlecht betont. Schließlich werden die wesentlichen Punkte von Judith Butlers Konzept der Dekonstruktion von Geschlecht behandelt, die sowohl das biologische als auch das soziale Geschlecht als sozial konstruiert ansieht und die "Natürlichkeit" des biologischen Geschlechts hinterfragt.
4. Dekonstruktivistische Ansätze in der pädagogischen Praxis: Dieses Kapitel präsentiert praxisrelevante Ansätze, die eine binäre Geschlechterklassifizierung zu überwinden versuchen. Es werden die Konzepte „Vielfältige Lebensweisen“, „Thematisierung von Sexismus“ und „Wie im richtigen Leben“ detailliert beschrieben und deren Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit und zur Auflösung starrer Denkmuster erläutert. Die Kapitel beschreibt, wie diese Konzepte in der pädagogischen Praxis umgesetzt werden können, um eine inklusive und gerechtere Bildungsumgebung zu schaffen.
Schlüsselwörter
Geschlechterforschung, soziale Konstruktion von Geschlecht, Zweigeschlechtlichkeit, Doing Gender, Undoing Gender, Judith Butler, Dekonstruktion, Geschlechtergerechtigkeit, Pädagogische Praxis, Sexismus, Vielfalt, binäre Geschlechterklassifizierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Soziale De-/Konstruktion von Geschlecht und ihre Bedeutung für die Pädagogische Praxis
Was ist das Thema der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Theorie der sozialen De-/Konstruktion von Geschlecht und deren Bedeutung für die pädagogische Praxis. Das zentrale Ziel ist es, Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um die binäre Geschlechterpolarisierung im Schulalltag zu überwinden.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt das System der Zweigeschlechtlichkeit und dessen gesellschaftliche Auswirkungen. Sie beleuchtet verschiedene Theorien der sozialen Konstruktion von Geschlecht, darunter "Doing Gender", "Undoing Gender" und Butlers Dekonstruktion. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf praxisrelevanten Ansätzen zur Überwindung der binären Geschlechterklassifizierung, der Bedeutung von Vielfalt und der Thematisierung von Sexismus in der Pädagogik. Konkrete Methoden zur Förderung geschlechtergerechter Bildung werden ebenfalls diskutiert.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Einleitung/Fragestellung, 2. System der Zweigeschlechtlichkeit, 3. Ausgangspunkt für die Theorie der Sozialen De-/Konstruktion von Geschlecht, 4. Dekonstruktivistische Ansätze in der pädagogischen Praxis und 5. Schlussbemerkung. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des Themas.
Welche Theorien der Geschlechterforschung werden behandelt?
Die Hausarbeit behandelt zentrale Theorien der Geschlechterforschung, beginnend mit der sex/gender-Unterscheidung, über "Doing Gender" und "Undoing Gender" bis hin zu Judith Butlers Dekonstruktion von Geschlecht. Die jeweiligen Konzepte werden erläutert und in ihren Bezügen zueinander dargestellt.
Welche praxisrelevanten Ansätze werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert drei praxisrelevante Konzepte zur Überwindung der binären Geschlechterklassifizierung: "Vielfältige Lebensweisen", "Thematisierung von Sexismus" und "Wie im richtigen Leben". Es wird detailliert beschrieben, wie diese Konzepte in der pädagogischen Praxis umgesetzt werden können, um eine inklusive und gerechtere Bildungsumgebung zu schaffen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Geschlechterforschung, soziale Konstruktion von Geschlecht, Zweigeschlechtlichkeit, Doing Gender, Undoing Gender, Judith Butler, Dekonstruktion, Geschlechtergerechtigkeit, Pädagogische Praxis, Sexismus, Vielfalt, binäre Geschlechterklassifizierung.
Wie wird das System der Zweigeschlechtlichkeit analysiert?
Das Kapitel zum System der Zweigeschlechtlichkeit analysiert die in unserer Gesellschaft vorherrschenden Kategorien "Mann" und "Frau" als kulturell konstruierte, sich gegenseitig ausschließende Symbole. Es werden die Zuweisung von stereotypen Eigenschaften und die daraus resultierenden Beurteilungen von Personen kritisch beleuchtet, sowie die Schwierigkeiten bei der Einordnung von Menschen, die sich nicht eindeutig zuordnen lassen.
Wie wird Butlers Dekonstruktion von Geschlecht behandelt?
Die Hausarbeit behandelt Butlers Konzept der Dekonstruktion von Geschlecht, das sowohl das biologische als auch das soziale Geschlecht als sozial konstruiert ansieht und die "Natürlichkeit" des biologischen Geschlechts hinterfragt. Die wesentlichen Punkte dieses Konzepts werden erläutert und in den Kontext der anderen behandelten Theorien eingeordnet.
Welche Schlussfolgerung zieht die Hausarbeit?
(Die konkrete Schlussfolgerung der Hausarbeit ist in der gegebenen HTML-Struktur nicht enthalten und müsste aus dem vollständigen Text entnommen werden.)
- Arbeit zitieren
- Aline Felger (Autor:in), 2008, Theorie der sozialen (De-)Konstruktion von Geschlecht und die Bedeutung für die pädagogische Praxis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136984