Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie angehende Lehrkräfte sich in ihrem neuen Umfeld sozialisieren. Nach Abschluss des Hochschulstudiums beginnt für angehende Lehrkräfte das Referendariat, in dem es sich gilt, spezifische Verhaltensweisen anzueignen, um am Ende des Vorbereitungsdienstes als vollwertige Mitglieder partizipieren zu dürfen.
Die Problematik, die sich aufzeigt, äußert sich im impliziten "Code" der institutionellen Ordnung, der für die Referendarinnen und Referendare nicht explizit greifbar gemacht werden kann. Nichtsdestotrotz stehen sie vor der Aufgabe im Rahmen eines Prozesses sich die institutionelle Ordnung, die u.a aus Ritualen und körperlichen Praktiken besteht, zu verinnerlichen. Es stellt
sich die Frage, inwiefern es trotz nicht expliziter Darlegung der habitualisierten Regeln, den Referendarinnen und Referendare gelingt sich den Habitus der Institution einzuverleiben und am Ende des Referendariats als ein Teil der etablierten Ordnung zu gelten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 2 THEORETISCHER BEZUGSRAHMEN
- 2.1 DISZIPLINIERUNG BEI MICHEL FOUCAULT.
- 2.2 DER HABITUSBEGRIFF VON PIERRE BOURDIEU.....
- 2.3 INTERAKTIONEN IN SOZIALEN SITUATIONEN BEI GOFFMAN..
- 3 DER EINTRITT IN EIN NEUES SOZIALES FELD: HERAUSFORDERUNGEN UND SCHWIERIGKEITEN
- 4 DIE SCHRITTWEISE EINVERLEIBUNG DES HABITUS
- 4.1 IDENTIFIKATION UND GLAUBE
- 4.2 ROUTINE DURCH KRISEN: REFLEXION ALS BEWÄLTIGUNGSSTRATEGIE
- 5 DIE MATERIALITÄT IN DER SCHULE.
- 6 DER UNTERRICHTSBESUCH...
- 7 FAZIT UND AUSBLICK.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Transformation von Studierenden zu Lehrkräften im Rahmen des Referendariats. Sie beleuchtet den Prozess der Sozialisierung in die institutionelle Ordnung der Schule und die Herausforderungen, die angehende Lehrkräfte bei der Einverleibung des Lehrerhabitus bewältigen müssen. Die Arbeit analysiert, wie die Novizen den „Code“ der institutionellen Ordnung entschlüsseln und sich die spezifischen Verhaltensweisen aneignen, die für die volle Partizipation am schulischen Alltag notwendig sind.
- Die Einverleibung des Lehrerhabitus im Kontext des Referendariats
- Die Rolle von Ritualen und körperlichen Praktiken in der schulischen Ordnung
- Die Bedeutung der Mentorinnen und Mentoren für den Sozialisierungsprozess
- Die Herausforderungen und Schwierigkeiten der Transformation von Studierenden zu Lehrkräften
- Der Einfluss von Materialität und Prüfungssituationen auf den Transformationsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext des Referendariats als Übergangsphase zwischen dem Studium und der vollen Lehrkraftentätigkeit beleuchtet. Sie führt den Begriff des Lehrerhabitus ein und stellt die zentrale Frage nach der Transformation der Novizen. Im zweiten Kapitel werden die theoretischen Grundlagen der Arbeit vorgestellt. Dies umfasst Foucaults Theorie der Disziplinierung, Bourdieus Habitusbegriff und Goffmans Theorie der Interaktion in sozialen Situationen. Das dritte Kapitel untersucht die Herausforderungen und Schwierigkeiten, die Novizen beim Eintritt in das neue soziale Feld der Schule erleben. Kapitel 4 geht auf den Prozess der schrittweisen Einverleibung des Habitus ein, einschließlich der Identifikation mit der Institution und der Bewältigung von Krisen durch Reflexion. Kapitel 5 fokussiert auf die Rolle von Materialität in der Schule, während Kapitel 6 den Unterrichtsbesuch als Prüfungsinstrument und seine Bedeutung für die Transformation analysiert. Der Abschnitt „Fazit und Ausblick“ soll zusammenfassend die gewonnenen Erkenntnisse beleuchten und zukünftige Forschungsschwerpunkte aufzeigen.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen der Sozialisierung, Habitus, Institution, Schule, Referendariat, Transformation, Lehrkraft, Mentor, Disziplinierung, Interaktion, Materialität und Prüfung. Sie untersucht, wie die Novizen im Rahmen des Referendariats den „Code“ der institutionellen Ordnung entschlüsseln und sich den Lehrerhabitus einverleiben.
- Arbeit zitieren
- Jacqueline Janßen (Autor:in), 2020, Sozialisierung im Referendariat. Die Transformation von Studierenden zu Lehrkräften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1370870