Der Roman „Der goldene Esel“, in welchem das Märchen von „Amor und Psyche“ eine zentrale Position einnimmt, ist ein Meisterwerk des antiken Autoren, Rhetoriker und Philosophen Apuleius. Neben diesen herkömmlichen Berufsbezeichnungen wurde er von seinen Mitmenschen auch als Magier und Zauberer beschrieben und gefürchtet. Apuleius stammte aus der nordafrikanischen Stadt Madauros, wo er, nachdem er in Rom und Athen Rhetorik studiert hatte, lebte und schaffte. Im Jahre 158 n. Chr. wurde Apuleius in einen Rechtsstreit verwickelt, denn seine Ehe mit einer reichen Witwe, zugleich Mutter eines ehemaligen Schulfreundes, war bei deren Verwandten auf Unmut gestoßen: Man bangte um das Erbe. So stellte sich wohl die Frage: Wie sägt man diesen „Erbschleicher“ am leichtesten ab? Apuleius, der wie gesagt auch Philosoph war, beschäftigte sich eingehend mit den Lehren des Mittelplatonismus, welcher sich in dieser Zeit auch mit magischen, okkulten Themen auseinandersetzte. Dieses besondere Interesse wurde ihm nun vor Gericht angehängt: man klagte ihn an, er habe die reiche Frau verzaubert. Apuleius aber, ein herausragender Rhetoriker, konnte sich gegen diese Klage mit zur Wehr setzen, er war in der Lage sich so gewandt auszudrücken, dass er schlussendlich freigesprochen wurde. Seine Verteidigungsrede hierzu, die „Apologia“ oder auch „De magia“, ist uns ebenfalls erhalten geblieben.
Ein anderes Werk ist der Roman "Der goldene Esel", der nun folgend im Zentrum des Interesses steht. Insbesondere soll die Protagonistin Psyche betrachtet werden, die vor allem göttliche Schönheit und triebgesteuerte Neugierde ausmacht. Hat Sie dennoch einen Platz im Himmel verdient?
Inhaltsverzeichnis
- Über die Entwicklung einer allzu neugierigen Prinzessin
- Herkunft der „neugierigen Prinzessin“
- „Amor und Psyche“ im Kontext der Erzählung „Metamorphosen“
- Schreibstil und Stilmittel
- Die Bedeutung von Neugierde im Märchen „Amor und Psyche“
- Ist Psyche ein würdiges Mitglied des Olymp?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht die Entwicklung der neugierigen Prinzessin Psyche im Märchen „Amor und Psyche“ von Apuleius. Er beleuchtet die Herkunft der Thematik und die Rolle von Neugierde im Gesamtkontext des Romans „Der goldene Esel“.
- Der Einfluss von Apuleius' Persönlichkeit und Lebensgeschichte auf die Figur der Psyche
- Die Bedeutung der Neugierde im Märchen und ihre Verbindung zum Gesamtkontext des Romans
- Die Frage, ob Psyche in den Kreis der Götter aufgenommen werden sollte, angesichts ihrer allzu menschlichen Neugierde
- Der Vergleich von Psyches Neugierde mit anderen Charakteren im Märchen und im Roman
- Die Rolle von Apuleius' Schreibstil und Stilmitteln im Kontext des Märchens und des Romans
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil des Textes beleuchtet die Herkunft der neugierigen Prinzessin Psyche. Er beschreibt Apuleius' Leben und Werke und stellt die Verbindung zu den ägyptischen Isismysterien her, die Apuleius' Interesse am Phänomen der Neugierde beeinflusst haben könnten. Der zweite Teil widmet sich der Rolle des Märchens „Amor und Psyche“ im Roman „Der goldene Esel“. Er erläutert den Gesamtkontext der Erzählung und die Bedeutung von Neugierde für die Handlung. Der dritte Teil analysiert Apuleius' Schreibstil und verwendet Beispiele, um die vielfältigen Stilmittel zu illustrieren, die er einsetzt, um Komik, Witz und verschiedene Bedeutungsebenen hervorzuheben. Der vierte Teil widmet sich der Bedeutung von Neugierde im Märchen. Er untersucht, wie sich Neugierde bei Psyche und den anderen Charakteren manifestiert und wie sie zu Konflikten und Schwierigkeiten führt. Der fünfte Teil fragt, ob Psyche angesichts ihrer menschlichen Neugierde ein würdiges Mitglied des Olymp ist. Er argumentiert, dass die Götter in Apuleius' Welt ebenfalls mit menschlichen Schwächen ausgestattet sind, was die Aufnahme Psyches in den Götterkanon weniger ungewöhnlich erscheinen lässt.
Schlüsselwörter
Der Text beschäftigt sich mit den Themen Neugierde, Mythologie, Romanliteratur, Apuleius, Amor und Psyche, „Der goldene Esel“, Stilmittel, Menschliche Natur, Götterwelt, curiositas, studiosus, triebhafte Neugierde, göttliche Schönheit, Läuterung, Einordnung der Psyche in den Götterkanon.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2021, Apuleius' Roman "Der goldene Esel". Hat Psyche den Platz im Himmel verdient?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1391359