Plinius: III, XI, 1-3

Übersetzung, Erläuterung und Interpretation


Seminararbeit, 2005

15 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

Einleitung

1. Übersetzung

3. Erläuterung und Analyse des Textabschnittes
3.1. Erläuterung und Analyse des Titels
3.2. Erläuterung und Analyse Paragraph eins
3.3. Erläuterung und Analyse Paragraph zwei
3.4. Erläuterung und Analyse Paragraph drei

4. Interpretation

Literaturverzeichnis:
Quellen:
Sekundärliteratur:

Einleitung

Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit Brief III,11,1-3. von Gaius Plinius Caecilius Secundus. Dazu soll zunächst in einem ersten Punkt der Textabschnitt übersetzt werden. In Kapitel zwei folgt eine inhaltliche Zusammenfassung des gesamten Briefes. In einem dritten Kapitel wird der Textabschnitt anhand des kritischen Apparates, Kommentaren und weiterer Literatur erläutert und analysiert. In einzelnen Unterpunkten werden der Titel der Epistel und die nachfolgenden drei Paragraphen untersucht. Das dritte Kapitel bildet somit den Schwerpunkt der Arbeit. Das Kapitel vier widmet sich einer kurzen Interpretation, indem es die erarbeiteten Informationen noch einmal beleuchtet.

Die Kommentare von A.N. Sherwin-White und Moritz Döring dienen als grundlegende Literatur für die Arbeit.[1]

1. Übersetzung

Gaius Plinius grüßt seinen Iulius Genitor.

Im Allgemeinen ist unser Artemidor von so gutmütiger Natur, dass er die Dienste

[seiner] Freunde allzu sehr emporhebt. Daher verbreitet er auch meinen Verdienst, zwar wie mit ehrlichem Lobpreis, so [doch] über das verdiente Maß hinaus.

Allerdings, als die Philosophen aus der Stadt vertrieben worden waren, bin ich bei ihm auf seinem Suburbanum gewesen, und um so bemerkenswerter (das heißt gefährlicher) war es, dass ich als Praetor bei ihm gewesen bin. Auch das Geld, welches er damals in größerem Maße benötigte, um Schulden, entstanden aus sehr ehrenhaften Gründen, abzubezahlen, habe ich mir selbst geborgt [und ihm] zinslos gegeben, während gewisse mächtige und wohlhabende Freunde [von ihm] unschlüssig waren.

Und dies habe ich getan, nachdem sieben meiner Freunde entweder umgebracht oder verbannt worden waren (hingerichtet [wurden] Senicio, Rusticus [und] Helvidius, verbannt [wurden] Mauricus, Gratilla, Arria [und] Fannia,) obwohl ich auf- grund gewisser sicherer Anzeichen vorherahnte, dass auch mir, gleichsam angesengt, [da] viele Blitze um mich herum eingeschlagen waren, derselbe Untergang drohe.

2. Inhaltsangabe des Briefes III, 11

Der elfte Brief des dritten Buches ist an Iulius Genitor adressiert. Plinius berichtet ihm in seiner Antwort an ihn von dem Philosophen Artemidor und dessen, zwar zutreffenden, aber übermäßigen Lobpreis auf seine Freunde.

In Paragraph eins führt Plinius Artemidor als Thema seines Briefes ein und stellt zunächst dessen gutmütigen Charakter heraus. Des Weiteren aber hebt er besonders hervor, dass der hochgeschätzte Freund und Philosoph die ehrbaren Taten und Dienste seiner Freunde zu sehr lobe. Mit der Aussage, Artemidor würde ebenfalls den Verdienst Plinius’ zu sehr unterstreichen, lenkt er das Augenmerk auf sich. In Paragraph zwei erläutert Plinius dann seinen Verdienst, den ihm der Freund als sehr ehrenhaft zuschreibt: Zu Zeiten der Philosophenvertreibung besuchte Plinius Artemidor – als Praetor – und er unterstützte ihn mit einem zinslosen Darlehn. Dazu weist er auf die Brisanz seines Unternehmens hin. Der dritte Paragraph erläutert diese Gefahr näher: Sieben seiner Freunde waren entweder umgebracht oder verbannt worden. Des Weiteren sieht Plinius den eigenen Untergang durch wahrgenommene Anzeichen voraus. In Paragraph vier erklärt er ein weiteres Mal, dass seine Tat von Artemidor allzu sehr gelobt worden wäre. Plinius selbst nämlich nennt sein Handeln vielmehr die nicht begangene Schande, Artemidor – im Gegensatz zu dessen Freunden – im Stich gelassen zu haben. Er erklärt sein Handeln durch die „Verehrung“ für Artemidors Schwiegervater C. Musonius Rufus und durch den guten Einfluss Artemidors, resultierend aus ihrer Freundschaft [Paragraph 5]. Zur Hervorhebung der Tugend des Philosophen Artemidors beschreibt Plinius in Paragraph sechs bis sieben seinen Charakter.[2] Im achten und neunten Paragraphen knüpft Plinius wieder an den Briefanfang an. Dabei wiederholt er seine Aussage, Artemidors Lob sei zwar gerechtfertigt, aber dennoch übermäßig. Mit der Wiederaufnahme der Eingangsthese schließt Plinius also den Brief.

3. Erläuterung und Analyse des Textabschnittes

3.1. Erläuterung und Analyse des Titels

Der Adressat des Briefes ist Iulius Genitor. Um Plinius’ Meinung und Beziehung zu Genitor besser aufzeigen zu können, ist es an dieser Stelle notwendig, auf Epistel III,3. einzugehen.[3] Dieser Brief bietet reichliche Informationen über den Freund.

Plinius schreibt in dieser Epistel an Corellia Hispulla, deren Ehemann vor einiger Zeit verstorben war. Inhalt des Briefes ist die bevorstehende externe Ausbildung des jugendlichen Sohnes und die Suche nach einem geeigneten Lehrer. In diesem Zusammenhang empfiehlt Plinius Iulius Genitor, den er mit Hochschätzung verehrt.[4] Er bezeichnet ihn als „emendatus et gravis“[5]. Neben Genitors vorbildlichen Lebensweise und Sittenreinheit[6] hebt Plinius besonders dessen rednerische Leistung hervor.[7] So erläutert Sherwin-White, dass Plinius ihn (sogar) als einen neuen Quintilian[8] sieht.[9]

Bei der Betrachtung des kritischen Apparats (der Oxford Ausgabe), stellt man fest, dass die Handschrift F neben dem cognomen zusätzlich das nomen gentile [à Iulius] erwähnt. In den Handschriften α und γ wird dagegen der Familienname des Adressaten ausgelassen. Weiter wird erläutert, dass das Inhaltsverzeichnis von П[10] diesen Brief mit „Ad Iulium Genitor“ betitelt. Von diesem Index gelangte die Überschrift in die Handschrift B.

Hinsichtlich der chronologischen Einordnung des Briefes III,11, muss auf die grundsätzliche Schwierigkeit der Datierung der Plinius Briefe hingewiesen werden. So gibt Michael von Albrecht an, dass Buch III und IV wohl Ende 98 n.Chr. verfasst wurden.[11] Sherwin-White ist dagegen der Meinung, sämtliche Briefe des dritten Buches seien in dem Zeitraum zwischen 100 und 103 entstanden.[12]

Das Verfassungsdatum des Briefes III,11 siedelt H.F. Stobbe in seinem Artikel zur Chronologie der Plinius Briefe in die Zeit seines Konsulats an (im Laufe des Jahres 100 n. Chr).[13] Aktueller ist Sherwin-Whites (ähnliche) Feststellung, man könne das Entstehungsdatum für einen Zeitraum von etwa drei oder vier Jahren nach seinem Konsulat festsetzen. Als Beweis dieser These dient ihm die Art und Weise, wie Plinius in diesem Brief auf die gebotene Gefahr und seine Praetur hinweist. Er grenzt den Zeitraum dazu noch weiter ein, indem er auf den Adressaten des Briefes eingeht. Er erklärt, dass der Zeitpunkt, in dem Brief III,3 [die Empfehlung für Iulius Genitor als Ausbilder für den Sohn der Corellia] und Brief III,11 [Iulius Genitor als Adressat] entstanden sein mussten, kürzer zurückläge als Brief II,18. Denn in dieser Epistel hatte Plinius noch keine Bekanntschaft mit Genitor gemacht. Sherwin-White weist an anderer Stelle darauf hin, dass Plinius in II,18 mit Iulius Genitor „(..) now [he] has his man to hand, for whom he was searching in II 18.(…)“.[14][15]

[...]


[1] A.N. Sherwin-White: The letters of Pliny – A historical and social commentary, Oxford 1966. ;

Moritz Döring: C. Plinii Caecilii Epistulae (Bd.1), Freyberg 1843.

[2] u.a. mit den Worten: „…[hic vir] tanta sinceritate, tanta veritate [est].“

[3] vgl. Sherwin White, „1966” S.239; vgl. Döring, „1843“, S.179.

[4] vgl. III, 3,5: „videor ego demonstrare tibi posso Iulium Genitorem. Amatur a me (…)”

[5] III,3,5

[6] vgl. III,3,3; 7.

[7] III,3,6: „Quantum eloquentia valeat, (…)“

[8] Plinius war einer seiner Schüler und schätzte Quintilian sehr.

[9] vgl. Shrerwin-White, „1966“, S.239.

[10] π ist Fragment einer alten Handschrift, welche u.a. ein Verzeichnis der Adressaten von Buch III enthält.

[11] vgl. Michael von Albrecht: Geschichte der röm. Literatur, Bd. 2, o.O, o.D., S.909-917; S.910.

[12] vgl. Sherwin-White, „1966“, S.31.

[13] vgl. H.F. Stobbe: „Zur chronologie der briefe des Plinius”, in: (Hg.) Ernst von Leutsch, in: Philologus – Zeitschrift für das klassische Altertum, Bd. 30, Göttingen 1870, S.347-393, S.373-374.

[14] Sherwin-White, „1966“, S.213.

[15] vgl. Sherwin-White, „1966“, S.31; S.239.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Plinius: III, XI, 1-3
Untertitel
Übersetzung, Erläuterung und Interpretation
Hochschule
Universität zu Köln  (Philosophische Fakultät, Institut für Altertumskunde )
Veranstaltung
Plinius, Epistulae
Note
1,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
15
Katalognummer
V139421
ISBN (eBook)
9783640487240
ISBN (Buch)
9783640487189
Dateigröße
531 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Plinius, Erläuterung, Interpretation
Arbeit zitieren
Carolin Droick (Autor:in), 2005, Plinius: III, XI, 1-3 , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139421

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Blick ins Buch
Titel: Plinius: III, XI, 1-3



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