In dieser Arbeit sollen sich aus unterschiedlichen Umständen reproduzierende Formen des Antisemitismus inhaltlich dargestellt und somit Ähnlichkeiten aufgezeigt werden. Mit Hilfe von Mannheims partikularem und totalitären Ideologiebegriff soll sich um eine Analyse der Reichweite des Einflusses dieser Erzählungen auf Weltbilder bemüht werden und anschließend eine Einordnung in die verschiedenen politischen Sphären nach Mannheim vorgenommen werden. Antisemitismus ist somit nicht nur eine Ideologie, sondern trägt auch einen utopischen Moment in sich, der immer utopisch bleiben wird, ist doch die Ideologie, die ihm zugrunde liegt, so sehr falsches Bewusstsein, dass die darauf folgende Praxis nie zum gewünschten Ziel führen kann.
Um dies zu ermöglichen, sollen die Aussagen populärer, meist zeitgenössischer und aktueller Theoretiker*innen, Politiker*innen und deren Gruppen sowie Attentäter*innen, Aktivist*innen und mediale Berichterstattungen zurate gezogen werden, wenn auch der ein oder andere historische Rückblick vonnöten sein wird. Auf die NSDAP und ihre Ideologie soll in dieser Arbeit nicht explizit als solche eingegangen werden. Primär soll sich auf die historische Kontinuität des Hasses und seine heutigen Auswirkungen konzentriert werden, was aber selbstverständlich die deutsche Geschichte als historische Voraussetzung haben muss. Betrachtet werden der christliche, völkische, sekundäre und strukturelle Antisemitismus, sowie der Antizionismus. Ebenfalls sollen antisemitische Erzählungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Antisemitismus als Ideologie
- Programm dieser Arbeit
- Christlicher Antisemitismus
- Ideologieform
- Politische Strömung
- Völkischer Antisemitismus
- Ideologieform
- Politische Strömungen
- Sekundärer Antisemitismus
- Ideologieform
- Politische Strömungen
- Antizionismus
- Ideologieform
- Politische Strömungen
- Struktureller Antisemitismus
- Ideologieform
- Politische Strömungen
- Fazit: Antisemitismus, gerade in Zeiten der Corona-Pandemie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert verschiedene Formen des Antisemitismus als Ideologie und untersucht die Auswirkungen dieser Erzählungen auf Weltbilder und politische Sphären. Mit Hilfe von Mannheims Ideologiebegriff werden die Reichweite und der Einfluss der verschiedenen Strömungen des Antisemitismus untersucht und in verschiedene politische Sphären eingeordnet, die sich aus den Verhältnissen von Theorie und Praxis des utopischen Bewusstseins ableiten lassen.
- Die unterschiedlichen Formen des Antisemitismus und ihre ideologischen Grundlagen
- Die Rolle des Antisemitismus in der Geschichte und Gegenwart
- Der Einfluss von antisemitischen Ideologien auf politische und gesellschaftliche Prozesse
- Die Herausforderungen und Chancen im Kampf gegen den Antisemitismus
- Der utopische Moment im Antisemitismus und die Kontinuität des Hasses
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext und die Motivation der Arbeit dar, indem sie auf die Bedeutung des Antisemitismus als Ideologie und die Notwendigkeit seiner Analyse im Hinblick auf die Gegenwart eingeht.
Das Kapitel "Antisemitismus als Ideologie" erörtert den Begriff der Ideologie nach Mannheim und Adorno, beleuchtet den Ansatz der "Gegenrasse" und untersucht die Konstruktion des Antisemitismus als Form des falschen Bewusstseins.
Das Kapitel "Christlicher Antisemitismus" analysiert die ideologische Form und die politischen Strömungen des christlichen Antisemitismus, die im Kontext von Religion und Kultur entstanden sind.
Das Kapitel "Völkischer Antisemitismus" behandelt die Entstehung und die ideologische Form des völkischen Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert, wobei insbesondere die Rolle der Rasse und der Nationalität im Vordergrund steht.
Das Kapitel "Sekundärer Antisemitismus" untersucht die ideologische Form und die politischen Strömungen des sekundären Antisemitismus, der sich durch die Fokussierung auf das israelbezogene Verhalten und die Verleugnung des Holocaust auszeichnet.
Das Kapitel "Antizionismus" analysiert die ideologische Form und die politischen Strömungen des Antizionismus, die sich gegen den Staat Israel richten und oft als Deckmantel für Antisemitismus verwendet werden.
Das Kapitel "Struktureller Antisemitismus" beleuchtet die ideologische Form und die politischen Strömungen des strukturellen Antisemitismus, der in gesellschaftlichen Strukturen und Prozessen verankert ist und sich durch Diskriminierung und Ausschluss von Jüdinnen*Juden auszeichnet.
Schlüsselwörter
Antisemitismus, Ideologie, Utopie, Karl Mannheim, Theodor W. Adorno, Max Horkheimer, Gegenrasse, Konstruktion des Antisemitismus, Christlicher Antisemitismus, Völkischer Antisemitismus, Sekundärer Antisemitismus, Antizionismus, Struktureller Antisemitismus, Corona-Pandemie, Holocaust.
- Arbeit zitieren
- Jule Ziegler (Autor:in), 2020, Eine Ideologien-Analyse von Antisemitismus. Ähnlichkeiten und Einordnung in die politischen Sphären nach Mannheim, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1399989