Durch die Aufdeckung vieler Anomalien am Kapitalmarkt in den letzten Jahrzehnten hat die Kritik an der Kapitalmarkteffizienz stetig zugenommen. Wobei bei der Berechnung der Risikoprämien in der Regel das wohl bekannteste Modell das „Capital Asset Pricing Modell“ verwendet wurde. Anscheinend reicht aber der eine Risikofaktor aus dem CAPM nicht aus, um die sicherlich komplex zustande kommenden Aktienrenditen erklären zu können. Diese Diplomarbeit soll theoretisch fundiert darlegen, ob empirische Forschungen mit Multifaktormodellen eine bessere Erklärungskraft geben als dies durch das CAPM geschieht. Dabei werden zunächst die Effizienzthese am Kapitalmarkt sowie die daraus entstandenen Modelle erläutert. Anschließend wird auf die entdeckten Anomalien am Kapitalmarkt und auf die daraus entstandene Behavioral Finance eingegangen. Der letzte Abschnitt stellt dann Aufbau und Ergebnis empirischer Untersuchungen mit Faktormodellen, die mehr als einen Risikofaktor berücksichtigen, dar. In wie weit können durch Verwendung solcher Modelle bestimmte Kapitalmarktanomalien minimiert oder ganz ausgeschaltet werden?
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- ABSTRACT
- A. EINLEITUNG
- B. KAPITALMARKTEFFIZIENZ
- I. ANFORDERUNGEN AN EINEN EFFIZIENTEN MARKT
- 1. Die operationale Effizienz
- 2. Die Informationseffizienz
- 3. Die Bewertungseffizienz
- II. WARUM KAPITALMÄRKTE EFFIZIENT SEIN MÜSSTEN
- 1. Kurse verlaufen nach einem Random Walk
- 1.1 Grundlagen der Aktienkursbewertung
- 1.2 Effizienz und Rationalität
- 2. Weitere Faktoren die für einen effizienten Kapitalmarkt sprechen
- 2.1 Unabhängige Transaktionen
- 2.2 Arbitragemöglichkeiten am Markt
- 2.3 Starker Wettbewerb am Markt
- 2.4 Gewinnmaximierung
- III. KAPITALMARKTEFFIZIENZHYPOTHESE VON FAMA
- 1. Die schwache Informationseffizienz
- 2. Die halbstarke Informationseffizienz
- 3. Die strenge Informationseffizienz
- C. MODELLE IN DER KAPITALMARKTTHEORIE – HINFÜHRUNG ZU MULTIFAKTORMODELLEN
- I. DAS KAPITALMARKTGLEICHGEWICHT
- II. ÜBERSICHT VERSCHIEDENER MODELLE
- III. DAS EINFAKTORMODELL - CAPITAL ASSET PRICING MODELL
- 1. Ausgangspunkt des CAPM: Die Portfolio-Theorie von Markowitz
- 2. Von der Portfolio Theorie zur Kapitalmarktlinie
- 3. Die Wertpapiermarktlinie
- 4. Bedeutung des Beta-Faktors
- 5. Der Zusammenhang zwischen Kapitalmarktlinie und Wertpapiermarktlinie
- IV. MULTIFAKTORMODELLE
- 1. Motive der Entwicklung
- 2. Modellerweiterungen des CAPM
- 3. Das Multibeta-CAPM von Sharpe
- 3.1 Die Aufspaltung des Betafaktors
- 3.2 Integration in das CAPM
- 4. Die Arbitrage Pricing Theorie (APT)
- 4.1 Die Modellannahmen
- 4.1.1 Faktormodellannahme
- 4.1.2 Arbitragefreiheitsannahme
- 4.2 Herleitung der APT-Gleichung
- 4.3 Kritik an der Arbitrage Pricing Theorie
- 5. Grafische Darstellung von Multifaktormodellen
- 6. Unterschiede und Gemeinsamkeiten von CAPM, Multibeta-CAPM und APT
- D. DIE BEHAVIORAL FINANCE UND IHRE ANOMALIEN ZUR KAPITALMARKTEFFIZIENZ
- I. DIE BEHAVIORAL FINANCE
- 1. Gegenstand und Ziel
- 2. Motive für die Abweichung von der Kapitalmarkttheorie
- II. KAPITALMARKTANOMALIEN
- 1. Anomalien bezüglich des Kursverlaufs
- 1.1 Bubbles auf Kapitalmärkten
- 1.2 Overreaction-Effekt
- 1.3 Mean-Reversion-Effekt
- 1.4 Indexeffekt
- 2. Kennzahlenanomalien
- 2.1 Der Size-Effekt
- 2.2 Der Price-Earning-Ratio-Effekt (P/E-Effekt)
- 2.3 Der Book-to-Market-Equity-Effekt (BW/MW-Effekt)
- 3. Kalenderanomalien
- E. BEDEUTUNG DER MULTIFAKTORENMODELLE ZUR ENTKRÄFTUNG DER ANOMALIEN
- I. DAS DREIFAKTORENMODELL VON FAMA UND FRENCH
- 1. Definition des verwendeten Faktormodells
- 2. Untersuchungsgegenstand
- 3. Darstellung der gewonnen Ergebnisse
- 4. Weitere Analysen mit Hilfe des Dreifaktorenmodells
- 5. Überprüfung der internationalen Gültigkeit des Dreifaktorenmodell
- 6. Schlussfolgerung
- II. DIE APT ALS ERKLÄRUNGSANSATZ FÜR DIE ANOMALIEN
- 1. Überblick verschiedener Forschungen an bedeutenden Aktienmärkten
- 2. Die Forschung von Chan, Chen und Hsieh am US-Aktienmarkt
- 3. Empirische Studien am deutschen Aktienmarkt
- F. RESÜMEE
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Kapitalmarkteffizienz und der Bedeutung von Multifaktormodellen. Sie untersucht, inwieweit die Effizienz des Kapitalmarktes durch die Berücksichtigung von mehreren Faktoren, die über den traditionellen Beta-Faktor hinausgehen, besser erklärt werden kann.
- Die Kapitalmarkteffizienz und ihre verschiedenen Formen (schwache, halbstarke, strenge)
- Die Entwicklung und Anwendung von Multifaktormodellen, insbesondere die Arbitrage Pricing Theorie (APT) und das Dreifaktorenmodell von Fama und French
- Die Behavioral Finance und ihre Anomalien zur Kapitalmarkteffizienz
- Die Bedeutung von Multifaktormodellen zur Erklärung von Kapitalmarktanomalien
- Die empirische Validierung von Multifaktormodellen an verschiedenen Aktienmärkten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Kapitalmarkteffizienz und die Bedeutung von Multifaktormodellen ein. Sie stellt die Relevanz der Thematik in der Finanzwissenschaft dar.
Kapitel B erläutert die Konzepte der Kapitalmarkteffizienz und die verschiedenen Formen der Informationseffizienz. Es werden Argumente für und gegen die Effizienz von Kapitalmärkten diskutiert.
Kapitel C stellt verschiedene Modelle in der KapitalmarktTheorie vor, einschließlich des Ein-Faktor-Modells (CAPM) und der Entwicklung von Multifaktormodellen. Es werden die Grundprinzipien und die Funktionsweise der Modelle erläutert.
Kapitel D beleuchtet die Behavioral Finance und ihre Anomalien zur Kapitalmarkteffizienz. Es werden verschiedene Verhaltensmuster von Investoren und ihre Auswirkungen auf die Marktpreise untersucht.
Kapitel E untersucht die Bedeutung von Multifaktormodellen zur Erklärung von Kapitalmarktanomalien. Es wird das Dreifaktorenmodell von Fama und French sowie die APT als alternative Erklärung für die Abweichungen von der Kapitalmarkteffizienz vorgestellt.
Schlüsselwörter
Kapitalmarkteffizienz, Multifaktormodelle, Arbitrage Pricing Theorie (APT), Dreifaktorenmodell, Behavioral Finance, Kapitalmarktanomalien, Beta-Faktor, Size-Effekt, Value-Effekt, Fama-French-Modell, Random Walk, Effizienz, Informationseffizienz, Marktgleichgewicht, Portfolio-Theorie, Risikomanagement, Anlagestrategie, empirische Forschung.
- Arbeit zitieren
- Marian Frank (Autor:in), 2007, Kapitalmarkteffizienz und die Bedeutung von Multifaktormodellen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140476