Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, der Frage nachzugehen, inwieweit sich die Verhaltensaktivierung im Kontext virtueller Realität auf Depressionen bei Erwachsenen auswirkt, indem die verhaltenstherapeutische Behandlungsmethode
"Verhaltensaktivierung" veranschaulicht und das Konstrukt "virtuelle Realität" beschrieben wird.
Zunächst werden in Kapitel 2 der Begriff "Depression" sowie das Verstärker-Verlust-Modell nach Lewinsohn und die Verhaltensaktivierung in Kapitel 3 als verhaltenstherapeutische Interventionsmethode spezifiziert. Die Anwendung im Kontext der virtuellen Realität zur Linderung depressiver Symptome wird in Kapitel 4 hervorgehoben. Danach wird der aktuelle Stand der Forschung durch Fokussierung auf zwei ausgewählte Erhebungen betrachtet und die Resultate in Kapitel 5 diskutiert. Das abschließende Fazit erfolgt in Kapitel 6.
Depressive Störungen sind ein weltweites Problem mit steigender Inzidenz und Prävalenz. Während der globalen Covid-19-Pandemie stieg der Anteil der an Depressionen erkrankten Allgemeinbevölkerung in Deutschland von 5,9 % auf 18,5 %. Wie zahlreiche andere Länder auch, ordnete die Bundesregierung den Lockdown an, der mit sozialen Distanzierungsmaßnahmen einherging. Diese wirkten sich negativ auf viele Menschen, vor allem auf diejenigen mit psychischen Vorerkrankungen aus und erschwerten den Zugang zu etablierten Psychotherapieangeboten.
Patient*innen, die an einer Depression leiden, berichten von dem Gefühl, ihre Welt durch eine dunkle Brille zu sehen. Sie erleben sich als antriebsarm, mutlos, voller Traurigkeit und Selbstzweifel und leiden unter Schuldgefühlen. Die Verhaltensaktivierung (Behavioral Activation/BA) hat sich nach der Einführung ihrer Begründer Martell et al. (2010) als strukturierter verhaltenstherapeutischer Ansatz für die Behandlung depressiver Störungen etabliert. Er zielt darauf ab, in kürzester Zeit das
Engagement der Patient*innen für Aktivitäten zu erhöhen, die ihrem Leben Freude und Sinn verleihen könnten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Depression
- 2.1 Kognitiv-verhaltenstheoretischer Erklärungsansatz zur Depressionsentstehung
- 2.2 Das Verstärker-Verlust-Modell nach Lewinsohn (1974)
- 3 Ansatz nach Martell (2010): Behavioral Activation (BA) for Depression
- 4 Virtuelle Realität (VR) und ihr Einsatz in der Psychotherapie
- 4.1 Studie Virtual Reality (VR) Behavioral Activation (BA) for Adults With Major Depressive Disorder: Feasibility Randomized Controlled Trial (2022)
- 4.2 Studie Behavioral Activation (BA) through Virtual Reality (VR) for Depression: A Single Case Experimental Design with Multiple Baselines (2022)
- 5 Diskussion
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der Verhaltensaktivierung (BA) im Kontext der virtuellen Realität (VR) auf Depressionen bei Erwachsenen. Ziel ist es, die BA als verhaltenstherapeutische Methode zu veranschaulichen, das Konstrukt "virtuelle Realität" zu beschreiben und den aktuellen Forschungsstand zu beleuchten.
- Definition und Charakterisierung von Depressionen
- Das kognitiv-verhaltenstheoretische Modell und das Verstärker-Verlust-Modell zur Depressionsentstehung
- Verhaltensaktivierung (BA) als therapeutischer Ansatz
- Der Einsatz von VR in der Psychotherapie und seine Vorteile
- Diskussion aktueller Forschungsbefunde zur VR-gestützten BA bei Depressionen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die steigende Prävalenz depressiver Störungen, insbesondere im Kontext der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen Herausforderungen für die psychotherapeutische Versorgung. Sie hebt die Bedeutung der Verhaltensaktivierung (BA) und des Einsatzes von virtueller Realität (VR) in der Behandlung hervor und formuliert die Forschungsfrage der Arbeit.
2 Depression: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Depression" und beleuchtet verschiedene Aspekte des Störungsbildes. Es werden die Leitsymptome, die diagnostischen Kriterien nach DSM-5 und ICD-11 sowie mögliche Ursachen und Wirkmechanismen der Erkrankung diskutiert. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der komplexen Symptomatik und der damit verbundenen Herausforderungen für Betroffene.
3 Ansatz nach Martell (2010): Behavioral Activation (BA) for Depression: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Verhaltensaktivierung (BA) als strukturierten verhaltenstherapeutischen Ansatz zur Behandlung depressiver Störungen. Es wird erläutert, wie BA darauf abzielt, das Engagement der Patienten für Aktivitäten zu erhöhen, die ihnen Freude und Sinn verleihen. Der Ansatz wird im Detail erklärt und seine Wirksamkeit begründet.
4 Virtuelle Realität (VR) und ihr Einsatz in der Psychotherapie: Kapitel 4 fokussiert auf den Einsatz der virtuellen Realität (VR) in der Psychotherapie und ihre Vorteile im Kontext der Behandlung psychischer Erkrankungen. Es werden die Möglichkeiten von VR zur Überwindung von Versorgungsbarrieren und zur Erleichterung des Zugangs zu Behandlungsmethoden wie der BA erörtert. Die Kapitel 4.1 und 4.2 werden hier zusammengefasst und ihre Ergebnisse in den Gesamtkontext eingeordnet.
Schlüsselwörter
Depression, Verhaltensaktivierung (BA), Virtuelle Realität (VR), kognitiv-behaviorale Therapie, Verstärker-Verlust-Modell, Psychotherapie, digitale Gesundheitsversorgung, COVID-19-Pandemie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Verhaltensaktivierung (BA) in Virtueller Realität (VR) zur Behandlung von Depressionen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Wirksamkeit der Verhaltensaktivierung (BA) in Verbindung mit Virtueller Realität (VR) zur Behandlung von Depressionen bei Erwachsenen. Sie beleuchtet die BA als Therapiemethode, beschreibt das Konzept der VR und analysiert den aktuellen Forschungsstand zu diesem Thema.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst folgende Themen: Definition und Charakterisierung von Depressionen, das kognitiv-verhaltenstheoretische Modell und das Verstärker-Verlust-Modell zur Depressionsentstehung, Verhaltensaktivierung (BA) als therapeutischer Ansatz, der Einsatz von VR in der Psychotherapie und dessen Vorteile, sowie eine Diskussion aktueller Forschungsbefunde zur VR-gestützten BA bei Depressionen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung, Depression (inklusive kognitiv-verhaltenstheoretischer Erklärungsansätze und des Verstärker-Verlust-Modells), der Ansatz der Verhaltensaktivierung nach Martell (2010), Virtuelle Realität (VR) und ihr Einsatz in der Psychotherapie (mit Zusammenfassung zweier relevanter Studien), Diskussion und Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Welche Modelle zur Depressionsentstehung werden betrachtet?
Die Arbeit behandelt den kognitiv-verhaltenstheoretischen Erklärungsansatz und das Verstärker-Verlust-Modell nach Lewinsohn (1974) zur Entstehung von Depressionen.
Was ist Verhaltensaktivierung (BA)?
Verhaltensaktivierung (BA) ist ein strukturierter verhaltenstherapeutischer Ansatz zur Behandlung depressiver Störungen. Sie zielt darauf ab, das Engagement der Patienten für Aktivitäten zu erhöhen, die ihnen Freude und Sinn verleihen.
Wie wird Virtuelle Realität (VR) in der Psychotherapie eingesetzt?
Die Arbeit untersucht den Einsatz von VR in der Psychotherapie, insbesondere im Kontext der Behandlung von Depressionen mittels BA. Es werden die Vorteile von VR zur Überwindung von Versorgungsbarrieren und zur Erleichterung des Zugangs zu Behandlungsmethoden diskutiert. Zwei Studien (eine randomisierte kontrollierte Studie und eine Einzel-Fallstudie) werden analysiert.
Welche Studien werden in der Arbeit diskutiert?
Die Arbeit analysiert und fasst zwei Studien zusammen: "Virtual Reality (VR) Behavioral Activation (BA) for Adults With Major Depressive Disorder: Feasibility Randomized Controlled Trial (2022)" und "Behavioral Activation (BA) through Virtual Reality (VR) for Depression: A Single Case Experimental Design with Multiple Baselines (2022)".
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Depression, Verhaltensaktivierung (BA), Virtuelle Realität (VR), kognitiv-behaviorale Therapie, Verstärker-Verlust-Modell, Psychotherapie, digitale Gesundheitsversorgung, COVID-19-Pandemie.
Welche Bedeutung hat die Covid-19-Pandemie im Kontext der Arbeit?
Die Einleitung erwähnt die steigende Prävalenz depressiver Störungen im Kontext der Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen Herausforderungen für die psychotherapeutische Versorgung. Dies unterstreicht die Relevanz von innovativen Behandlungsansätzen wie VR-gestützter BA.
- Arbeit zitieren
- Sylvia Silberkuhl (Autor:in), 2023, Verhaltensaktivierung durch die virtuelle Realität. Auswirkungen auf Depressionen bei Erwachsenen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1408307