Der Markt des Mobilitätsdienstleisters - dargestellt am Beispiel der Sixt AG

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Grundlagen

3 Das Unternehmen Sixt
3.1 Einleitung und Kennzahlen
3.2 Geschichtlicher Hintergrund
3.3 Strategie

4 Beschreibung des Instrumentenbereichs des Unternehmens
4.1 Das Leistungsprogramm, als Indikator für Einzigartigkeit
4.2 Vergleich mit den stärksten Konkurrenten

5 Fazit

6 Literaturverzeichnis

Eidesstattliche Erklärung

1 Einleitung

Einer der zentralen Trends in unserer Wirtschaft über die letzten beiden Jahrzehnte war das dramatische Wachstum des Dienstleistungssektors.¹ In Deutschland nahm der Anteil der Bruttowertschöpfung im Dienstleistungssektor 2001 69,9% ein, im Jahr 1970 waren es nur 45%.

Vergleichbar stieg die Zahl der Beschäftigten im Dienstleistungssektor von 42,6% (1970) auf 68,9% an.² Diese Entwicklungen zeigen uns, welchen Stellenwert der Dienstleistungssektor in Deutschland und generell in anderen hoch-industrialisierten

Ländern der Welt hat und wie er sich in den letzten Jahrzehnten veränderte. Der Strukturwandel verlangt eine andere Betrachtung der Drei-Sektoren als noch vor 30 Jahren. Somit ist es erforderlich, den Dienstleistungssektor sehr genau zu betrachten.

Dienstleistungen weisen diverse Charakteristika auf, welche in Hinblick auf ein Marke- tingprogramm beachtet werden müssen. Die fünf Hauptcharakteristika von Dienstleis- tungen sind:

1. Dienstleistungen sind als immaterielle Güter nicht greifbar.
2. Leistungserbringer und Nutzer sind in den Prozess der Dienstleistungserstel- lung integriert.
3. Die Qualität von Dienstleistungen kann stark variieren.
4. Dienstleistungen stehen nur im Moment ihrer Entstehung zur Verfügung, sie müssen genau dann genutzt werden.
5. Für Dienstleistungen bestehen kein Besitzanspruch und oft nur eine beschränk- te Zugangszeit.³

Aufgrund der stetig wachsenden Bedeutung von Dienstleistungen und der damit einhergehenden Charakteristika, wurde der Marketing-Mix, welcher aus den 4 P´s (Product, Price, Place und Promotion) besteht, in Bezug auf das Dienstleistungsmarketing um 3 weitere P´s (People, Physical facilities und Processes) ergänzt.

Im Rahmen des Dienstleistungsmanagements wird sich diese schriftliche Arbeit mit den Besonderheiten auf dem Markt der Autovermietungen befassen und den Instrumentbereich „Product“ näher beleuchten.

„Googelt“ man nur den Begriff Autovermietung ist erstaunlich, welche Vielzahl an Suchergebnissen sich in wenigen Millisekunden finden lassen. Zu erkennen ist jedoch, dass die großen Autovermietungen wie Sixt, Europcar, Avis und Hertz, an den oberen Stellen liegen.

Wie in vielen anderen Dienstleistungsbereichen zeigt sich auch im Bereich der Autovermietung ein zunehmend gesättigtes Angebot. Aufgrund dieser Tatsache ist auch die Anzahl der Autovermietungen in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Daher ist es umso wichtiger als Anbieter dieser Dienstleistung einzigartig zu sein und sich gegebenenfalls eine USP (Unique Selling Proposition) gegenüber seinen Konkur- renten aufzubauen.

Näher wird sich diese Arbeit mit dem Unternehmen Sixt befassen und im Laufe der Bearbeitung die Besonderheiten des Leistungsprogramms herausarbeiten. Desweiteren wird sich diese Arbeit mit der Frage beschäftigen, wie es möglich ist durch ein einzigartiges Leistungsprogramm auch auf einem gesättigten Markt bestehen zu bleiben, sich zu etablieren und zu wachsen. Wichtig hierbei wird sein, wie genau Sixt es versucht Marktführer in Deutschland zu sein bzw. zu bleiben und aufgrund dessen ein einzigartiges Leistungsprogramm aufstellen muss.

2 Grundlagen

Die Branche der Autovermietungen besteht aus kleinen und großen Dienstleistungsunternehmen, die PKWs, LKWs und andere Fahrzeuge anbieten.

Autovermietungen waren im Jahr 2005 der größte Einzelabnehmer der Automobil industrie, sie erwarben mehr als 300.000 Automobile. Aufgrund anhaltender Pre iskämpfe, steigender Fuhrparkkosten und einem harten Verdrängungswettbewerb steht die Branche vor großen Herausforderungen.

Charakteristisch hierfür ist, dass die Anzahl der Autovermietungen von 1993 (5860 Unternehmen) bis 2003 (4.781 Unternehmen) sich stark reduziert hat.⁴ Betroffen sind hiervon meist die kleinen und mittleren Unternehmen. Die Branchenführer indes weisen hohe Umsatzzuwächse aus, die sich zum Teil im zweistelligen Prozentbereich bewegen. Die Gesamtumsätze der Autovermieter wuchsen 2005 gegenüber 2004 um knapp 2% auf 15,6 Mrd. €. Jedoch ist zu beachten, dass im Jahr 2000 noch 21,6 Mrd. € erwirtschaftet wurden. Zurückzuführen ist dies auf die allgemeine Konjunk- turschwäche zu Beginn des aktuellen Jahrtausends.

Wichtigster Umsatzträger ist das Geschäft mit Firmenkunden, welches 53% vom Gesamtvolumen ausmacht.⁵

Trotz einer eher schlechten konjunkturellen Situation, bietet der Markt durchaus interessante Wachstumsperspektiven. Aufgrund der zu erwartenden Zuwachsraten im touristischen Bereich, sowie im Firmengeschäft, haben vor allem die großen Unternehmen eher positive Erwartungen an die Zukunft. Marktführer in Deutschland ist die Sixt AG, gefolgt von Europcar, Avis und Hertz.

Der in den letzten Jahren immer stärker werdende Konzentrationsprozess wird sich laut Prognosen auch in den nächsten Jahren fortsetzten.

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¹ Vgl. Kotler, Armstrong, Saunders, Wong: Grundlagen des Marketing 4., aktualisierte Auflage S.720

² Vgl. Bruhn, Meffert: Exzellenz im Dienstleistungsmarketing, Wiesbaden 2002, S.2

³ Vgl. Kotler, Armstrong, Saunders, Wong: Grundlagen des Marketing 4., aktualisierte Auflage S.728

⁴ Branche in Kürze (Sparkassen Branchenreport 2005, WZ-Code 71.1)

⁵ http://www.dsgv.de/download/branchenreports_2007/Kfz-Vermietung.pdf