Da das Historische Lernen in der Grundschule im Sachunterricht verortet ist, wird sich im zweiten Kapitel dieser wissenschaftlichen Arbeit vorerst dem Sachunterricht zugewendet. Der Bildungsanspruch dieses Faches besteht darin, die Lernenden bei dem Prozess des zunehmend eigenständigen Welterschließens und Handelns zu unterstützten. Dabei sollen ihnen grundlegende Kompetenzen vermittelt werden, um sich forschend und entdeckend mit der Lebenswelt auseinandersetzen zu können, aber auch um basale Fachkenntnisse zu erlernen, worauf tiefergreifendes Fachwissen weiterführender Schulen aufbauen kann.
Kapitel drei befasst sich mit dem Historischen Lernen, welches hierzulande lange Zeit ein Schattendasein im Sachunterricht führte. Heute ist jedoch die Relevanz auch für Schüler*innen der Primarstufe bekannt. Kinder sollen Verständnis darüber erlangen, wie Wissen vergangener Zeiten generiert werden kann. Durch den Umgang mit historischen Quellen wird den Lernenden der Interpretations- und Konstruktionscharakter von Geschichte aus Sicht der Gegenwart aufgezeigt und verdeutlicht, dass Geschichte demnach immer nur eine Annäherung an Vergangenes sein kann. Durch die Verbindung des außerschulischen Lernortes mit dem Wohn- und Schulort der Kinder, wird das Interesse an der Vergangenheit geweckt und regionalhistorisches Lernen gefördert.
Die Basis der im Rahmen dieser Arbeit entstehenden Lernarrangements bildet das geschichtsdidaktische Unterrichtsprinzip Local Culture. Gleich der migrationspädagogischen Perspektive möchte dieses Prinzip alle Schüler*innen, mit und ohne Migrationsgeschichte mit all ihrer Fähigkeiten, Voraussetzungen, sowie kulturellen, sprachlichen und religiösen Ressourcen ansprechen, aktiv zu werden, sich echte Fragen zu stellen und diese zu erforschen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Sachunterricht der Grundschule
- 2.1. Grundlagen zur Didaktik
- 2.2. Die Verortung im Bildungsplan
- 3. Historisches Lernen im Rahmen des Sachunterrichts
- 3.1. Regionalgeschichte
- 3.2. Local Culture - eine geschichtsdidaktische Perspektive
- 4. Grundschule in der Migrationsgesellschaft
- 4.1. Migration im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit
- 4.1.1. Mobilität von Klerus, Adel sowie städtischer und ländlicher Bevölkerung
- 4.1.2. Katastrophen, Kriege und Flucht
- 4.2. Migrationsprozesse und heutige Gesellschaft
- 5. Mehrsprachigkeit und Vielfalt in der Grundschule
- 5.1. Sprachen Bedeutung für den Adel der Frühen Neuzeit
- 5.2. Potenzial von Mehrsprachigkeit in der Gegenwart
- 6. Elisabeth Stuart – Prinzessin aus englischem Adelshaus
- 6.1. Migration der Prinzessin durch Heiratspolitik
- 6.2. Frauen in der Frühen Neuzeit – Lebenswelten fernab des Adels
- 7. Schloss Heidelberg
- 7.1. Die geschichtliche Einordnung
- 7.2. Das Heidelberger Schloss als historischer und außerschulischer Lernort
- 8. Das Heidelberger Schloss – auf Entdeckungstour mit dem digitalen Lernpfad
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Möglichkeiten des historischen Lernens in der Grundschule am Beispiel des Heidelberger Schlosses. Sie zielt darauf ab, die Einbindung des außerschulischen Lernortes in den Sachunterricht zu beleuchten und konkrete Unterrichtsideen zu entwickeln. Der Fokus liegt auf der Verknüpfung von Regionalgeschichte, Local Culture und migrationspädagogischen Perspektiven.
- Die Bedeutung des historischen Lernens für die Grundschule
- Die Einbindung von außerschulischen Lernorten im Sachunterricht
- Die Rolle von Regionalgeschichte und Local Culture im Geschichtsunterricht
- Migrationsprozesse im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit
- Mehrsprachigkeit und Vielfalt in der Grundschule
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Masterarbeit ein und stellt die zentrale Figur Elisabeth Stuart sowie deren Bezug zum Heidelberger Schloss vor. Kapitel zwei beleuchtet die Grundlagen des Sachunterrichts in der Grundschule, inklusive seiner Bedeutung für die Entwicklung grundlegender Kompetenzen. Kapitel drei widmet sich dem historischen Lernen im Sachunterricht, wobei die Relevanz von Regionalgeschichte und Local Culture hervorgehoben werden.
Kapitel vier behandelt die Rolle der Grundschule in der Migrationsgesellschaft, wobei die Einbindung von Schüler*innen mit unterschiedlichen Migrationshintergründen im Unterricht im Vordergrund steht. Kapitel fünf beleuchtet die Bedeutung von Mehrsprachigkeit und Vielfalt in der Grundschule, wobei die Bedeutung von Sprachen für den Adel der Frühen Neuzeit und die Potenziale der Mehrsprachigkeit in der Gegenwart hervorgehoben werden.
Kapitel sechs thematisiert die Geschichte von Elisabeth Stuart als Prinzessin aus englischem Adelshaus und ihre Migration durch Heiratspolitik. Das Kapitel beleuchtet auch die Lebenswelten von Frauen in der Frühen Neuzeit außerhalb des Adels. Kapitel sieben befasst sich mit dem Heidelberger Schloss und dessen geschichtlicher Einordnung, sowie seiner Eignung als historischer und außerschulischer Lernort für Grundschüler*innen.
Schlüsselwörter
Historische Lernen, Grundschule, Sachunterricht, außerschulischer Lernort, Heidelberger Schloss, Regionalgeschichte, Local Culture, Migration, Mehrsprachigkeit, Elisabeth Stuart, Frühe Neuzeit
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2023, Historisches Lernen in der Grundschule. Unterrichtsideen zur Erkundung außerschulischer Lernorte am Beispiel des Heidelberger Schlosses, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1414996