„Wortbildung(,) […] ein faszinierendes morphologisches Puzzle.“
Ein Puzzle.
Hört man das Wort Puzzle, so denkt man an ein Spiel, genauer ein „mechanisches Geduldsspiel“, bei dem man einzelne Teile so zusammenfügen muss, dass daraus ein Bild entsteht. Puzzles gehören zu den ältesten Spielen und sind bis heute beliebte Freizeitaktivitäten für den Alltag.
Ausgehend von diesem Puzzlebegriff, scheint der Vergleich aus dem obigen Zitat nicht nur in der Hinsicht zu stimmen, als dass man bei der Wortbildung durch das Kombinieren von Wörtern bzw. Wortteilen neue Wörter schafft, sondern auch in dem Punkt, dass man sowohl das Puzzlespiel, als auch die Wortbildung im alltäglichen Leben antrifft. Es ist vollkommen egal, über was man sich unterhält, ob über Kuchenrezepte, Computerviren, Kindertagesstätten oder den Weltfrieden. Und sollte es in einer Sprache noch kein Wort für einen dieser Begriffe geben, so kann er bei Bedarf jederzeit problemlos erfunden werden, denn die menschliche Sprache ist durch die verschiedenen Wortbildungsprozesse „fast unbegrenzt produktiv und kreativ“.
Wortbildung kann somit definiert werden als „ein Verfahren zur Versprachlichung von Begriffen“, bei dem Wörter aus „sinnhaltigem Sprachmaterial“ gebildet werden.
Dass Wörter gebildet werden, unterscheidet sie von einem konkurrierenden Verfahren, dem Phrasem, bei dem zur Versprachlichung von Begriffen nicht Wörter, sondern Phrasen, also Wortgruppen, gebildet werden. Da ein Phrasem einen Begriff genauso versprachlicht wie ein Wort, konkurrieren diese beiden Verfahren zum einen innersprachlich (Schwert des Damokles vs. Damoklesschwert), aber auch intersprachlich (vgl. dt. Perlmutt, engl. mother of pearl, ital. madreperla).
Dass die Wörter bei der Wortbildung aus „sinnhaltigem Sprachmaterial“ gebildet werden, unterscheidet sie von der Urschöpfung (siehe Kapitel 5.1), bei der Wörter aus Lauten gebildet bzw. urgeschöpft werden, welche vorher so noch nicht sinnvoll zusammengesetzt waren.
Nach dieser kurzen Definition von Wortbildung, soll die nachfolgende Arbeit nun eine vergleichende Zusammenstellung der deutschen und englischen Wortbildungsmuster zum Ziel haben. Zu Beginn steht ein kurzer Exkurs über die Sprachtypologie, welcher dann mit der Beschreibung der morphologischen Sprachtypologie zum eigentlichen Thema, dem Überblick über die einzelnen Wortbildungsmuster der beiden betrachteten Sprachen, überleiten soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sprachtypologie
- Was versteht man unter Sprachtypologie?
- Morphologische Sprachtypologie mit Fokus auf dem Deutschen und Englischen
- Morphologie oder Wortbildung?
- Wortbildungsmuster im Überblick
- Derivation (derivation)
- Komposition (compounding)
- Konversion (conversion)
- Rückbildung (back-formation)
- Wortkürzungen (clippings)
- Wortverschmelzungen (blends)
- Akronyme (acronyms) und Abkürzungen (abbreviations)
- Weitere Möglichkeiten der Wortschatzerweiterung
- Urschöpfung (word manufacture) und Coinage
- Entlehnung (borrowing)
- Bedeutungsübertragung (semantic transfer)
- Abschluss und Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Forschungsliteratur
- Buchquellen
- Internetquellen
- Zitierte Belegliteratur
- Buchquellen
- Internetquellen
- Forschungsliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der vergleichenden Analyse der Wortbildungsmuster im Deutschen und Englischen. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Wortbildungsprozesse in beiden Sprachen zu geben und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen. Die Arbeit gliedert sich in verschiedene Abschnitte, die sich mit den wichtigsten Wortbildungsmustern wie Derivation, Komposition, Konversion, Rückbildung, Wortkürzungen, Wortverschmelzungen und Akronymen befassen. Darüber hinaus werden weitere Möglichkeiten der Wortschatzerweiterung wie Urschöpfung, Entlehnung und Bedeutungsübertragung behandelt.
- Vergleichende Analyse der Wortbildungsmuster im Deutschen und Englischen
- Überblick über die wichtigsten Wortbildungsprozesse
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Wortbildung in beiden Sprachen
- Behandlung weiterer Möglichkeiten der Wortschatzerweiterung
- Erläuterung der morphologischen Sprachtypologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Wortbildung ein und erläutert die Bedeutung des Begriffs „Puzzle" im Kontext der Wortbildung. Sie stellt die zentrale These auf, dass die Wortbildung ein Verfahren zur Versprachlichung von Begriffen ist, das durch die Kombination von Wörtern oder Wortteilen neue Wörter schafft. Die Einleitung betont die Produktivität und Kreativität der menschlichen Sprache, die es ermöglicht, jederzeit neue Wörter zu erfinden.
Das Kapitel „Sprachtypologie" befasst sich mit der Klassifikation von Sprachen oder Sprachbestandteilen aufgrund bestimmter Merkmale. Es wird erläutert, dass Typologie keine eigenständige Grammatiktheorie ist, sondern das Ziel hat, sprachübergreifende Muster und Zusammenhänge zwischen diesen Mustern zu identifizieren. Das Kapitel beleuchtet die drei maßgeblichen Aussagen der Typologie: (a) Typologie bedient sich sprachübergreifender Vergleiche, (b) Typologie klassifiziert Sprachen oder einzelne Aspekte von Sprachen und (c) Typologie untersucht formale Eigenschaften von Sprachen.
Das Kapitel „Morphologie oder Wortbildung?" befasst sich mit der Unterscheidung zwischen Morphologie und Wortbildung. Es wird erläutert, dass die Morphologie die Lehre von der Struktur der Wörter ist, während die Wortbildung sich mit der Bildung neuer Wörter aus bereits bestehenden Wörtern oder Wortteilen befasst. Das Kapitel stellt die verschiedenen Wortbildungsmuster vor, die in den folgenden Kapiteln genauer behandelt werden.
Das Kapitel „Wortbildungsmuster im Überblick" bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Wortbildungsmuster im Deutschen und Englischen. Es werden die folgenden Muster behandelt: Derivation, Komposition, Konversion, Rückbildung, Wortkürzungen, Wortverschmelzungen und Akronyme. Jedes Muster wird anhand von Beispielen aus beiden Sprachen erläutert.
Das Kapitel „Weitere Möglichkeiten der Wortschatzerweiterung" befasst sich mit weiteren Verfahren zur Erweiterung des Wortschatzes, die nicht direkt zur Wortbildung gehören. Es werden die folgenden Verfahren behandelt: Urschöpfung, Entlehnung und Bedeutungsübertragung. Jedes Verfahren wird anhand von Beispielen aus beiden Sprachen erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Wortbildung, die morphologische Sprachtypologie, den Vergleich der deutschen und englischen Sprache, die Derivation, die Komposition, die Konversion, die Rückbildung, die Wortkürzungen, die Wortverschmelzungen, die Akronyme, die Urschöpfung, die Entlehnung und die Bedeutungsübertragung.
- Arbeit zitieren
- Nadine Heinkel (Autor:in), 2008, Die Wortbildungsmuster des Deutschen und Englischen im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141556
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