Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu untersuchen, ob der Versuch, die direkte Mitarbeiterbeteiligung von den lohnsteuerlichen Nachteilen zu befreien, durch die Einführung der Sonderregelung des § 19a EStG gelungen ist und eine Alternative zu dem vorherigen System der Besteuerung von Mitarbeiterkapitalbeteiligungen darstellt. Da die Sonderregelung nur für die Ausgabe von direkten gesellschaftsrechtlichen Vermögensbeteiligungen am Unternehmen des Arbeitgebers gilt, zählen die sogenannten Beteiligungsformen ESOP und VSOP grundsätzlich nicht zu den begünstigten Vermögensbeteiligungen. Weiterhin soll analysiert werden, wie sich die steuerliche Entlastung bei Mitarbeiterbeteiligungen durch § 19a EStG auswirkt, und ob damit eine Alternative zu den Beteiligungsformen ESOP und VSOP gefunden wurde.
Die steuerlichen Förderungen von Mitarbeiterkapitalbeteiligungen haben deutlich an Attraktivität gewonnen. Fraglich ist allerdings, ob die umgesetzten gesetzgeberischen Maßnahmen tatsächlich ausreichen, um gleiche und faire Wettbewerbsbedingungen für deutsche Wachstumsunternehmen vor allem im Wettbewerb um die besten Fachkräfte im In- und Ausland zu schaffen. Aufgrund der "dry-income"-Besteuerung von echten Mitarbeiterkapitalbeteiligungen sind in der Praxis überwiegend die Gewährung von Optionsrechten oder Vereinbarung von schuldrechtlichen Boni zu sehen, die diesen steuerlichen Nachteil umgehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Relevanz des Themas
- Zielsetzung der Arbeit
- Methodische Vorgehensweise
- Mitarbeiterbeteiligungen
- Arten der Mitarbeiterbeteiligung
- Unmittelbare Beteiligungen
- Echte Aktien und Geschäftsanteile
- Optionen zum Erwerb von Geschäftsanteilen - Employee Stock Ownership Plan (ESOP)
- Virtuelle Beteiligung - Phantom Shares alias Virtual Stock Option Plans (VSOP)
- Mittelbare Mitarbeiterbeteiligung
- § 19a Sondervorschrift für Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit bei Vermögensbeteiligungen
- Geltungsbereich und Abgrenzung zu anderen Einkunftsarten
- Verhältnis zu anderen Vorschriften
- Voraussetzungen und Rechtsfolgen
- Vorläufige Nichtbesteuerung von Vorteilen aus Vermögensbeteiligungen (Abs. 1)
- LSt-Abzugsverfahren und ESt-Veranlagung (Abs. 2)
- Allein Förderung bestimmter Unternehmen (Abs. 3)
- Nachholung der Besteuerung (Abs. 4)
- Anrufungsauskunft (Abs. 5)
- Verfahrensrechtliche Regelungen (Abs. 6)
- Kritische Würdigung
- Gestaltungen der Mitarbeiterbeteiligung an Wachstumsunternehmen
- Gestaltungsmöglichkeiten
- Vergleich der Mitarbeiterbeteiligungsprogramme unter Berücksichtigung der steuerrechtlichen Gesichtspunkte
- Schlussbetrachtung
- Zusammenfassende Würdigung
- Kritische Betrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Gestaltungsmöglichkeiten der Mitarbeiterbeteiligung an Wachstumsunternehmen unter steuerrechtlichen Gesichtspunkten. Insbesondere wird analysiert, ob die steuerliche Entlastung bei Mitarbeiterbeteiligungen durch § 19a EStG gelungen ist und ob die Neuregelung eine Alternative zu ESOP und VSOP darstellt.
- Analyse der verschiedenen Arten der Mitarbeiterbeteiligung
- Bewertung der steuerlichen Auswirkungen von Mitarbeiterbeteiligungen
- Untersuchung der Wirksamkeit von § 19a EStG bei der Förderung von Mitarbeiterbeteiligungen
- Vergleich von § 19a EStG mit ESOP und VSOP hinsichtlich der Gestaltungsmöglichkeiten und steuerlichen Auswirkungen
- Entwicklung von Gestaltungsempfehlungen für die Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in das Thema der Mitarbeiterbeteiligung ein und erläutert die Relevanz sowie die Zielsetzung der Arbeit. Es werden die methodischen Vorgehensweisen vorgestellt, die im weiteren Verlauf der Arbeit Anwendung finden.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den verschiedenen Arten der Mitarbeiterbeteiligung. Es werden sowohl unmittelbare Beteiligungen wie z.B. Aktien und Geschäftsanteile, Optionen zum Erwerb von Geschäftsanteilen (ESOP) und virtuelle Beteiligung (VSOP) als auch mittelbare Mitarbeiterbeteiligungen betrachtet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Darstellung der verschiedenen Formen der Mitarbeiterbeteiligung und ihrer jeweiligen Charakteristika.
Das dritte Kapitel widmet sich der Sondervorschrift des § 19a EStG. Hier werden der Geltungsbereich, die Abgrenzung zu anderen Einkunftsarten, das Verhältnis zu anderen Vorschriften sowie die Voraussetzungen und Rechtsfolgen dieser Regelung detailliert analysiert. Darüber hinaus wird eine kritische Würdigung der Vorschrift vorgenommen.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Gestaltungsmöglichkeiten der Mitarbeiterbeteiligung an Wachstumsunternehmen. Es werden verschiedene Gestaltungsalternativen unter Berücksichtigung der steuerrechtlichen Gesichtspunkte beleuchtet. Ein Vergleich der unterschiedlichen Mitarbeiterbeteiligungsprogramme, einschließlich ESOP und VSOP, rundet diesen Abschnitt ab.
Schlüsselwörter
Mitarbeiterbeteiligung, Wachstumsunternehmen, Steuerrecht, § 19a EStG, ESOP, VSOP, Gestaltungsmöglichkeiten, steuerliche Entlastung, Vergleich, Kritik, Ausblick.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2023, Steuerliche Aspekte der Mitarbeiterbeteiligung in Wachstumsunternehmen. Analyse von § 19a EStG im Vergleich zu ESOP und VSOP, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1416406