Emmy Sonnemann schauspielerte bereits viele Jahre in Weimar, war geschieden, näherte sich ihrem 38. Lebensjahr und erwartete keine großen Überraschungen mehr von ihrem Leben. Die Begegnung mit Hermann Göring im Jahr 1932 sollte jedoch alles ändern. Von einer einfachen Provinzschauspielerin wurde Emmy zur „First Lady“ im „Dritten Reich“, lebte ein Leben in Prunk und Protz an der Seite Görings, den sie unendlich verehrte und liebte.
Folgende Fragen sollen in der Arbeit behandelt werden: Welchen Idealen Görings entsprach Emmy? War es die „große Liebe“, wie es Emmy immer wieder betonte, oder eher eine Partnerschaft zum gegenseitigen Nutzen? Und was genau war Emmys Aufgabe im „Dritten Reich“? Emmy, die sich als selbst nicht politisch tätig bezeichnete, schrieb später nach dem Krieg, dass die Konzentrationslager, die ihr Mann eingerichtet hatte, lediglich zur Umerziehung politischer Gegner gewesen seien und dass er wohl selbst nicht über die schrecklichen Verhältnisse in den Lagern unterrichtet gewesen sei . In ihrem selbstverfassten Buch wird Hermann als „Muster an Tugenden“ dargestellt, während seine Korruptheit, Brutalität und sein tausendfacher Kunstraub auf der anderen Seite, jedoch verschwiegen werden. Wusste es Emmy also damals wirklich nicht besser oder verdrängte sie die Wahrheit schlichtweg? War es tatsächliche Dummheit, die Emmy zu solch einem Denken leitete oder führte kühle Berechnung zu ihrem Verhalten?
Der pädagogische Bezug der Arbeit soll hergestellt werden, indem die Fragestellung diskutiert wird, inwiefern es sinnvoll ist, eine Person wie Emmy Göring im Geschichtsunterricht zu behandeln. Hier soll deutlich werden, welche Schlüsse man aus ihrem Leben ziehen kann und was solch eine Thematik die SuS für ihre Gegenwart und Zukunft lehren kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das NS-Ideal der Weiblichkeit
- Emmy Görings Leben
- Phase: Kindheit, Jugend, Karriere als Schauspielerin
- Phase: An der Seite Hermann Görings
- Ihre Liebesbeziehung
- Auswirkungen auf Emmys Karriere
- Emmys Freundschaften zu Juden
- Emmys Leben als „First Lady“
- Phase: Emmys Leben in der Nachkriegszeit
- Analyse der Einblicke Emmy Görings in die Arbeit ihres Mannes
- Didaktischer Teil
- Didaktische Überlegungen: Sollte man Emmy Göring im Geschichtsunterricht thematisieren? Welche Schlüsse können SuS aus ihrem Leben ziehen?
- Einordnung in den Bildungsplan
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Lebensgeschichte von Emmy Göring, der Frau des Reichsmarschalls Hermann Göring, und analysiert ihre Rolle im NS-Regime. Die Arbeit untersucht, wie Emmy Göring zu ihrer Position als „First Lady“ gelangte und welche Ideale sie verkörperte. Des Weiteren wird analysiert, ob die Beziehung zwischen Emmy und Hermann Göring tatsächlich auf Liebe basierte oder eher auf einer Zweckgemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen.
- Die Rolle der Frau im NS-Staat und das Idealbild der „arischen“ Frau
- Emmy Görings Lebensweg und ihre Beziehung zu Hermann Göring
- Die Einblicke Emmy Görings in die Arbeit ihres Mannes und ihre Wahrnehmung des NS-Regimes
- Die Bedeutung von Emmy Görings Geschichte für den Geschichtsunterricht
- Die Relevanz der Thematik für die Gegenwart und Zukunft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel stellt Emmy Göring und ihre Rolle im NS-Regime vor. Es beschreibt ihre Transformation von einer Provinz-Schauspielerin zur „First Lady“ des „Dritten Reiches“ und beleuchtet die Kontroversen um ihre Person. Die Einleitung beleuchtet auch die Schwierigkeit, Emmy Görings autobiografische Aussagen kritisch zu betrachten, da sie selbst Teil der Geschichte ist.
- Das NS-Ideal der Weiblichkeit: Dieses Kapitel beschreibt die Ideale der Frau im NS-Staat und die Erwartungen an eine „gute Nationalsozialistin“. Es wird das Bild der „arischen“ Frau als Mutter vieler „erbgesunder“ Kinder und die Rolle der Frau in der Volksgemeinschaft beleuchtet. Der Fokus liegt auf den Erwartungen an Frauen, die mit hochrangigen Vertretern der NSDAP oder der SS verheiratet waren.
- Emmy Görings Leben: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Phasen in Emmy Görings Leben, beginnend mit ihrer Kindheit und Jugend. Besonderes Augenmerk wird auf ihre Beziehung zu Hermann Göring und die Folgen für ihre Karriere gelegt. Außerdem werden ihre Freundschaften zu Juden und ihr Leben als „First Lady“ behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem NS-Regime, der Rolle der Frau im Nationalsozialismus, dem Idealbild der „arischen“ Frau, der Lebensgeschichte von Emmy Göring, ihrer Beziehung zu Hermann Göring, den Einblicken in die Arbeit ihres Mannes, der Frage nach naivität, Verdrängung oder Berechnung, der didaktischen Relevanz von Emmy Görings Geschichte im Geschichtsunterricht und der Bedeutung der Thematik für die Gegenwart und Zukunft.
- Arbeit zitieren
- Katharina Schneider (Autor:in), 2020, Emmy Göring als "First Lady" der Nazis. Naivität, Verdrängung oder Berechnung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1419471