Welche Bedeutung hat ein gezieltes betriebliches Gesundheitsmanagement [BGM] auf die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern der Generation 50+ und welche Wichtigkeit hat dieses BGM für die Unternehmen?
Seit Jahren beschäftigen sich die Politik, die Sozialversicherung und die Betriebe und Arbeitnehmervertretungen mit der Bewältigung des demografischen Wandels. Während es für die Sozialversicherung vorrangig um die Versorgung Älterer geht, prüfen Unternehmen die Möglichkeiten, ältere Beschäftigte ohne Performanceeinbußen bis zur Rente im Unternehmen zu halten. Dass sich Fähigkeiten im Laufe eines Lebens verändern und die Arbeitsfähigkeit geringer wird, ist wissenschaftlich gut untersucht. Daher gilt es zu prüfen, welche Rolle in diesem Zusammenhang Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, der Aufbau eines BGM und die Verhältnisprävention (einschließlich Arbeitsorganisation und Arbeitszeitmodelle) spielen.
Als Beispiel dient eine Studie aus dem Jahr 2022, die herausfand, dass im Zuge der Corona-Pandemie aus ca. 26.000 befragten Arbeitnehmern 44% angaben der arbeitsbedingte Stress sei erhöht. Weitere 30% gaben an, dass bereits physische Symptome, wie Kopfschmerzen oder Muskelprobleme, eintraten bzw. sich verschlimmert hatten.
Allein dieser psychische Faktor Stress belegt die Bedeutsamkeit eines betrieblichen Gesundheitsmanagements [BGM] für Unternehmen. Durch das biosoziale Gesundheitsmodell lässt sich eine große Bedeutung eines gezielten BGMs belegen. Dieses Modell besagt, dass die individuelle Gesundheit aus 3 Teilbereichen besteht: Die Psyche, die Physis und das Soziale. Wenn einer der 3 Bereiche negativ beeinflusst wird, so werden die anderen beiden Bereiche ebenfalls negativ beeinflusst. Diese Abhängigkeit lässt sich wiederum auch ins Positive übersetzen, ein positiv affektierter Bereich wirkt sich auch positiv auf die anderen beiden Bereiche aus. Durch diese gegenseitige Bedingung der 3 Bereiche ist es also unabdingbar für ein gutes BGM an allen 3 Bereichen anzusetzen.
Der Faktor der zusätzlich verursachten Kosten spielt ebenfalls eine große Rolle in einem BGM. Da jedes Unternehmen wirtschaftlich arbeitet, ist es das Ziel jeden Unternehmens einen finanziellen Gewinn zu erwirtschaften. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG
- 2 ZIELSETZUNG
- 3 GEGENWÄRTIGER KENNTNISSTAND
- 3.1 Definitionen und Begrifflichkeiten
- 3.1.1 Betriebliche Gesundheitsförderung
- 3.1.2 Betriebliches Gesundheitsmanagement
- 3.1.3 Digitales BGM
- 3.1.4 Arbeitsschutz
- 3.1.5 Betriebliches Eingliederungsmanagement
- 3.2 Aktueller Forschungsstand
- 3.2.1 Demografischer Wandel
- 3.2.2 Gesundheit und Alter in Bezug auf die betriebliche Situation
- 3.2.3 Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit
- 3.2.4 Physis und Psyche 50plus
- 3.3 Leitlinien und Programme 50plus
- 4 METHODIK
- 4.1 Literaturrecherche
- 4.2 Forschungsfrage
- 4.3 Ein- und Ausschlusskriterien
- 4.4 Datenerhebung
- 5 ERGEBNISSE
- 5.1 Ergebnisse der Literaturrecherche
- 5.2 Schlussfolgerungen zur Beantwortung der Forschungsfrage
- 6 DISKUSSION
- 6.1 Kritische Beurteilung der Literaturrecherche
- 6.2 Kritische Beurteilung des Inhalts
- 6.3 Schlussfolgerungen und Ausblick
- 7 ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Bedeutung des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) für den demografischen Wandel und dessen Beitrag zur Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern ab 50 Jahren. Die Arbeit untersucht, welche Rolle gezielte BGM-Maßnahmen für den Erhalt der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit spielen.
- Der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf Unternehmen
- Die Bedeutung von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit im Alter
- Die Rolle des betrieblichen Gesundheitsmanagements für die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern 50plus
- Die Analyse von BGM-Maßnahmen und deren Einfluss auf die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit
- Die Herausforderungen und Chancen des BGM im Kontext des demografischen Wandels
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik des demografischen Wandels und dessen Auswirkungen auf die Arbeitswelt dar. Es wird die Bedeutung des BGM für die Erhaltung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern 50plus hervorgehoben. Das Kapitel "Gegenwärtiger Kenntnisstand" beleuchtet die relevanten Definitionen und Begrifflichkeiten im Bereich des BGM, sowie den aktuellen Forschungsstand zum Thema Gesundheit und Alter in Bezug auf die betriebliche Situation. Es werden wichtige Erkenntnisse zu Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit im Kontext des demografischen Wandels und zur Physis und Psyche von Arbeitnehmern 50plus präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Schlüsselbegriffe Betriebliches Gesundheitsmanagement, demografischer Wandel, Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit, Gesundheit und Alter, sowie die Generation 50plus. Neben diesen zentralen Themen werden wichtige Aspekte wie Arbeitsschutz, Betriebliches Eingliederungsmanagement, digitale BGM-Instrumente, sowie physische und psychische Gesundheit im Kontext des demografischen Wandels behandelt.
- Arbeit zitieren
- Mark Baumann (Autor:in), 2023, Die Bedeutung des betrieblichen Gesundheitsmanagement für den demografischen Wandel. Beitrag zur Beschäftigungsfähigkeit 50plus?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1437080