Was passiert in Resende?

Eine Fallstudie zum brasilianischen Atomprogramm


Hausarbeit, 2009

40 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1.Einleitung

2. Historischer Überblick
2.1 Erste Schritte in der zivilen Nutzung der Nukleartechnik
2.2 Der deutsch-brasilianische Deal
2.3 Das militärische „Parallelprogramm“

3. Brasiliens Atomprogramm heute
3.1 Brasiliens Energiepolitik im 21. Jahrhundert
3.2 Das zivile Nuklearprogramm

4. Der politische und rechtliche Rahmen
4.1 Der Vertrag von Tlatelolco
4.2 Die Verifikationsbehörde ABACC und ihr Verhältnis zur IAEA
4.3 Brasilien und der NVV
4.4 Brasiliens Haltung zum IAEA-Zusatzprotokoll

5. Die Streitfrage: Was passiert in Resende - und warum?
5.1 Mögliche Motive für die Urananreicherung
5.2 Mögliche Motive für die Einschränkung der visuellen Inspektion und die Ablehnung des IAEA-Zusatzprotokolls
5.3 Abwägung: Worum geht es wirklich?

6. Ausblick: Brasiliens und die nukleare Ordnung des 21. Jahrhunderts

7. Literaturverzeichnis

1.Einleitung

Brasilien gehört zu den Staaten mit der größten Landmasse und der größten Bevölkerung der Erde.1 Seit Jahrzehnten versucht die brasilianische politische Elite, ihrem Land den gebührenden Platz auf der Bühne der Weltpolitik zu verschaffen. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehören indes Kernwaffenbesitz und Großmachtstatus weitgehend untrennbar zusammen. Ein militärisches Atomprogramm mit dem Ziel des Erwerbs von Kernwaffen wurde nach dem Übergang von der Militärdiktatur zur Demokratie zwar aufgegeben. Die Arbeiten an Ultrazentrifugen zur Urananreicherung gingen jedoch weiter. 2003 eröffnete Brasilien schließlich das erste Modul einer Urananreicherungsanlage in Resende. Offiziell dient diese Anlage kommerziellen Zwecken, doch es bestehen erhebliche Zweifel an der Rentabilität. Brasilien gestattet den Inspektoren der IAEA nur begrenzten Zugang zur Zentrifugenhalle und verhüllt Teile der Zentrifugen. Zudem hat Brasilien das IAEA- Zusatzprotokoll bis heute nicht unterschrieben. Diese Heimlichtuerei führte zusammen mit einer zunehmend selbstbewussteren Rhetorik der brasilianischen Regierung unter Lula da Silva zu Befürchtungen, Brasilien könnte entgegen aller Beteuerungen und vertraglicher Zusagen erneut nach Kernwaffen streben.

Diese Arbeit stellt einen grundlegenden Überblick über das brasilianische Atomprogramm dar. Kapitel 2 bietet zunächst einen historischen Abriss über die Geschichte des brasilianischen Atomprogramms: die Anfänge, die Rolle des brasilianisch-deutschen Kooperationsabkommens von 1975 sowie das militärische Parallelprogramm. Kapitel 3 beschreibt die gegenwärtige brasilianische Energiepolitik und liefert Daten und Fakten zum zivilen Nuklearprogramm. In Kapitel 4 findet sich eine Übersicht der wichtigsten internationalen Vereinbarungen, in welche das brasilianische Atomprogramm eingebettet ist (bzw. im Fall des IAEA-Zusatzprotokolls eben nicht). In Kapitel 5 geht es um die in diesem Fall entscheidende Frage: Welche Ziele verfolgt Brasilien mit der Urananreicherung? Schließlich folgt im abschließenden Kapitel 6 eine Einschätzung der Rolle Brasiliens als emerging power und des möglichen Einflusses auf die nukleare Weltordnung im 21. Jahrhundert.

2. Historischer Überblick

2.1 Erste Schritte in der zivilen Nutzung der Nukleartechnik

Bereits in den 1930er Jahren führten Wissenschaftler in Brasilien erste Versuche in Bezug auf Nuklearphysik durch:2 An der Universität Sao Paulo begann die Forschung zu kosmischer Strahlung, Atom- und Kernphysik.3 In den 1940er Jahren starteten die USA und Brasilien ein Programm zur Exploration mineralischer Ressourcen in Brasilien. In der Folge unterzeichneten die beiden Staaten im September 1945 das ersten Nuklearabkommen Brasiliens mit den USA. Dieses Abkommen sah Uranlieferungen und Weitergabe von Information über entsprechende Vorkommen an die USA vor, welche sich im Gegenzug „zur Weitergabe von Know-how auf dem Nukleargebiet, zu Technologietransfer und Weizenlieferungen“ verpflichteten.4 Im Februar 1952 folgte, nun schon im Schatten des Kalten Krieges und der Aufrüstung der Supermächte, das zweite Nuklearabkommen mit den USA.5

1953 kaufte Brasilien drei Zentrifugen vom Institut für Physik und Chemie in Bonn.6 Leiter des Instituts war Wilhelm Groth, einer der am „Uranprojekt“ der Nationalsozialisten beteiligten Physiker. Die Versuche mit diesen Zentrifugen verbesserten sicherlich das Verständnis der brasilianischen Forscher für die Technologie. Behauptungen, das Design der heutigen Zentrifugen baue letzten Endes auf den deutschen Zentrifugen auf,7 dürften aber kaum der Realität entsprechen: Es handelte sich um eher primitive Geräte, die zur Urananreicherung kaum geeignet waren und in Brasilien den Spitznamen „Schokoladenmixer“ erhielten.8

Brasilien profitierte in diesen Jahren aber wohl auch von frei zugänglichem Wissen über Zentrifugen eines anderen Typs, des sogenannten Industrienationen in den 1960er Jahren übereinkamen, entsprechende Beschreibungen zu klassifizieren.9

Im Dezember 1953 hielt US-Präsident Eisenhower seine „Atoms for Peace“-Rede vor der UN-Vollversammlung. Im August 1954 folgte das dritte Nuklearabkommen der beiden Staaten: Brasilien betrieb schwunghaften Handel mit Monazit und Lanthaniden, die USA erhielten 10.000 Tonnen Nuklearmaterial für 100.000 Tonnen Weizen.10 Im August 1955 unterzeichnete Präsident Café Filho Brasiliens Beitritt zum Atoms-for- Peace-Programm.11 Allerdings stellte sich heraus, dass die USA Brasilien kaum Raum zur Entwicklung einer eigenen nuklearen Infrastruktur ließen. Im selben Jahr wurde Juscelino Kubitschek Präsident und stoppte die Lieferung von 300 Tonnen bereits verkauften Thoriumoxids an die USA.12

1956 wurde die Nationale Kommission für Nuklearenergie (CNEN) gegründet.13 CNEN installierte kurze Zeit später einen ersten Forschungsreaktor in São Paulo,14 welchem einige Zeit später ein weiterer Reaktor in Belo Horizonte folgte.15 Im selben Jahr stellte Brasilien den Export von Thorium, Uran und anderem radioaktivem Material endgültig ein.16 1957 war Brasilien eines der Gründungsmitglieder der IAEA.17 1961 wurde Jânio Quadros Präsident und kündigte an, er wolle Kernkraftwerke importieren.18 Bereits im September musste Quadros allerdings wieder zurücktreten, sein Nachfolger wurde der Linkspopulist João Goulart. Unter Goulart errichtete die Regierung 1962 ein „staatliches Monopol über radioaktive Materialien“ und wandelte die CNEN in eine bundeseigene Anstalt öffentlichen Rechts um.19

1963 gründete CNEN in Rio das Institut für Nuklearenergie (IEN). Das IEN begann mit dem Bau des Forschungsreaktors „Argonauta“,20 dessen Technik zu 93 Prozent aus Brasilien stammte. Der Reaktor ging 1965 in Betrieb21 und somit erst nach Beginn der Militärdiktatur: Im März 1964 putschte die Armee gegen Präsident Goulart. Der Einfluss von CNEN auf die Entwicklung von Reaktoren begann in der Folge zu sinken.22 1967 verlagerte die Militärregierung CNEN zum Ministry of Mines and Energy.23 Im Februar 1967 wurde der Vertrag von Tlatelolco zur Einrichtung einer kernwaffenfreien Zone in Lateinamerika unterzeichnet (siehe Kapitel 4.1), Brasilien und Argentinien lehnten diesen Vertrag ebenso ab wie ein Jahr darauf den Nuklearen Nichtverbreitungsvertrag (NVV). Brasiliens Militär und Diplomatie nahmen die Institutionalisierung der Idee von „haves“ und „have-nots“ als ungerechtfertigt wahr.24

2.2 Der deutsch-brasilianische Deal

Bereits im Juni 1968 hatte BRD-Außenminister Willy Brandt bei einem Besuch in Brasilien das deutsche Interesse dargelegt, Brasilien mit Nukleartechnologie zu beliefern.25 1969 unterzeichneten Brasilien und Deutschland ein bilaterales Abkommen zu wissenschaftlicher und technischer Kooperation.26 In der Folge wurden brasilianische Techniker „sent to Germany for training in nuclear engineering”.27 Unter dem neuen Präsidenten Emílio Garrastazu Médici kaufte die brasilianische Regierung 1970 dann aber einen Druckwasserreaktor vom US-Konzern Westinghouse.28 Parallel lief die Kooperation mit Deutschland weiter: 1971 wurde eine formelle Arbeitsbeziehung zwischen CNEN und dem Forschungszentrum Jülich eingerichtet.29 Die Ölkrise 1973 führte zu einer Vervierfachung der Ölpreise30 und verschärfte den Druck, andere Argonauta Reactor. In: Brazil Journal of Physics, 35. Jg., Nr. 3b, S. 775-778, online verfügbar unter http://redalyc.uaemex.mx/redalyc/pdf/464/46435514.pdf, zuletzt geprüft am 30.04.2009.

Energiequellen ins Auge zu fassen.31 Zu dieser Zeit intensivierten sich auch die Spannungen zwischen Brasilien und Argentinien.32 Vor diesem Hintergrund wurden erste Schritte eines militärischen Nuklearprogramms eingeleitet (siehe ausführlich Kapitel 2.3). Im Januar 1974 wurde Ernesto Geisel neuer Präsident. Im Mai zündete Indien mit „Smiling Buddha“ erfolgreich eine Plutoniumbombe. Im Juli kündigten die USA an, keine weiteren Lieferverträge für angereichertes Uran abzuschließen.33

Die staatliche Energiefirma Furnas verhandelte mit USA zwar über eine Brennstofflieferung, aber die USA machten eine NVV-Unterzeichnung durch Brasilien zur Bedingung. Vor diesem Hintergrund einigten sich Brasilien und die Bundesrepublik Deutschland im Februar 1975 auf ein Kooperationsabkommen (den „accordo nuclear“). Kernstück des Deals war die Lieferung von zwei deutschen Druckwasserreaktoren vom Typ Grafenrheinfeld mit je 1300 Megawatt bis 1985 sowie eine Option auf sechs weitere bis 1990.34 Der Vertrag sah außerdem folgende Punkte vor:35

- Prospektion und Abbau von brasilianischem Natururan
- Bau und Betrieb einer Urananreicherungsanlage
- Errichtung einer Anlage zur Brennstoffherstellung
- Errichtung einer Pilot-Wiederaufbereitungsanlage.

Diese Aufgaben sollten von deutsch-brasilianischen Gemeinschaftsfirmen verrichtet werden, in denen die Brasilianer mit ihrer Staatsfirma Nuclebras über eine Mehrheit verfügten. Im Fall der Errichtung der Reaktoren sollte der Anteil brasilianischer Firmen beim Bau und der Herstellung von Komponenten schrittweise über 70 Prozent (1980) auf 90 Prozent (1990) ansteigen.36 Brasilien versprach sich davon einen „step by step“- Technologietransfer.37 Das Abkommen schwächte CNEN erneut, da das Hauptaugenmerk nun auf der Kooperation mit Deutschland über Nuclebras lag.

Das Abkommen stieß in Brasilien,38 Deutschland und der internationalen Politik auf scharfe Kritik. Insbesondere die USA, die bis zu diesem Zeitpunkt ein weitgehendes Monopol auf den Export von Kernreaktoren besessen hatten, reagierten irritiert.39 Für Deutschland war der Vertrag eine willkommene Gelegenheit, der unter Absatzschwierigkeiten leidenden deutschen Atomindustrie - zum damaligen Zeitpunkt galt ein Moratorium, das den Bau neuer Kernkraftwerke in Deutschland untersagte - unter die Arme zu greifen. Eine wirksame Norm der Nichtverbreitung, welche dieser Intention etwas hätte entgegensetzen können, gab es zum damaligen Zeitpunkt in Deutschland nicht40 -obwohl Deutschland zur selben Zeit eines der Gründungsmitglieder der Nuclear Suppliers Group wurde. Brasilien ermöglichte der Vertrag auf den ersten Blick eine weitgehende Unabhängigkeit von den USA im Nuklearbereich. Vor allem aber ging es Brasilien darum, Know-how insbesondere zum Bau von Kernwaffen zu erlangen. Maximiano da Fonseca, zum Zeitpunkt des Abkommens Vizeadmiral der Marine und von 1979 bis 1984 brasilianischer Marineminister, gab das 1987 in einem Interview in erstaunlicher Offenheit zu.41 Ein wichtiger Faktor dafür, dass Brasilien eine Kooperation mit Deutschland einging und nicht mit den USA oder Kanada - die auch Angebote abgegeben hatten, welche im Falle von Kanada noch dazu wesentlich günstiger waren - dürfte die Tatsache gewesen sein, dass Deutschland im Gegensatz zur Konkurrenz nicht auf Full-Scope Safeguards bestand.42 Trotz aller Kritik begann 1976 der Bau von Angra 2.43 Im selben Jahr unterzeichnete Brasilien ein Abkommen mit URENCO über den Kauf angereicherten Urans.

Dass die Umsetzung des Abkommens zu einer „Milliarden-Pleite“44 werde würde, war bereits Ende der 1970er Jahre absehbar. Dazu führten Geldmangel,45 Korruption,46 technische Probleme und sicherlich auch die mangelnde Motivation auf brasilianischer Seite, wirklich so viele Reaktoren zu kaufen. Angra 2 ging erst im Jahr 2000 nach einer rekordverdächtigen Bauzeit von fast 25 Jahren und Baukosten von insgesamt rund 15 Milliarden DM47 ans Netz. Angra 3 wurde bis heute nicht fertig gebaut (siehe Kapitel 3.2). Aber auch der erwünschte Technologietransfer fiel nicht so aus, wie es wohl aus brasilianischer Sicht wünschenswert gewesen wäre: Die Wiederaufbereitungsanlage wurde nicht gebaut. Anstatt die URENCO-Zentrifugentechnologie zu erhalten, musste sich Brasilien zudem mit dem in Deutschland entwickelten (und damals noch im experimentellen Stadium befindlichen) Trenndüsenverfahren zur Urananreicherung zufrieden geben. Dessen technische Probleme wurden jedoch nie vollständig gelöst. Im Mai 1992 wurde zudem bekannt, dass an den Kompressoren des Trenndüsenverfahrens zwischen 1985 und 1988 mindestens 23 Tonnen für die Ozonschicht schädliches Freon austrat.48 Nach längeren Verhandlungen wurde 1993 die deutsch-brasilianische Gemeinschaftsfirma, welche das Trenndüsenverfahrens hatte testen sollen, wieder aufgelöst.49 Die Bedenken im Hinblick auf potenzielle Proliferation erwiesen sich dennoch als gerechtfertigt: Die Bundesrepublik protestierte 1987 gegenüber Brasilien, weil anscheinend vom mit Safeguards belegten Anreicherungsprogramm vereinbarungswidrig Techniker abgezogen wurden, um am parallelen militärischen Programm zu arbeiten.50 Der Vertrag wurde dennoch bis heute regelmäßig verlängert.

2.3 Das militärische „Parallelprogramm“

Der exakte Beginn des sogenannten „Parallelprogramms“ mit militärischer Zielsetzung ist zeitlich schwer zu bestimmen. Bereits 1973 unterzeichneten das Technische Zentrum der Luftwaffe (CTA) und die Universität von Campinas ein Abkommen zur Forschungszusammenarbeit auf dem Gebiet der Laseranreicherung.51 Diese Forschungen wurden im Jahr darauf begonnen.52 In den Jahren 1974 und 1975 äußerte sich Präsident Geisel bei zwei Sitzungen des Oberkommandos der Streitkräfte dahingehend, dass er glaube, Argentinien baue eine Kernwaffe und sprach sich für intensivere Forschung mit dem letztendlichen Ziel der Entwicklung einer eigenen Bombe aus.53

1978 kehrte der Marineoffizier Othon Luiz Pinheiro da Silva nach Besuch einer Fortbildung über Nuklearenergie in den USA nach Brasilien zurück und legte einen Bericht vor, der seine Ideen zur Entwicklung eines Nuklearprogramms enthielt. Er schlug unter anderem die Zentralisierung der Forschungen über den Brennstoffkreislauf und die Entwicklung eines U-Boot-Antriebssystems vor. 1979 werden 5 Mio., 1980 15 Mio. Cruzeiros genehmigt.54 Der damalige CNEN-Präsident de Carvalho lehnte das Projekt im Gegensatz zu seinem Stellvertreter Rex Nazareth Alves ab.55 Im März 1981 wurde das Parallelprojekt vom Nationalen Sicherheitsrat offenbar „unter Hinzuziehung von Rex Nazareth“ und damit über den Kopf des damaligen CNEN-Präsidenten hinweg genehmigt.56 Rex Nazareth Alves wurde im September 1982 neuer CNEN-Präsident.57 In der Folge wurde CNEN eine vom Militär beherrschte Organisation, die sich hauptsächlich der Umsetzung des Parallelprogramms widmete.58

Die Anstrengungen im Parallelprogramm wurden gleichwohl schon 197959 unter dem neuen Präsidenten Joao Baptista de Oliveira Figueiredo deutlich erhöht. Das Parallelprogramm bestand aus drei voneinander weitgehend unabhängigen Teilprogrammen und wurde von der IAEA verborgen.60

[...]


1 Brasilien befindet sich in beiden Fällen auf Rang fünf.

2 Abraham 1993: 1.

3 Malheiros 1993: 20.

4 Malheiros 1993: 21.

5 Malheiros 1993: 24.

6 Albright 1989, 20.

7 Siehe etwa Hoffmann/Goerdeler 1989.

8 Albright 1989, 20 sowie Malheiros 1993: 25f. „Zippe-Typs“, bevor die

9 Ebenda.

10 Malheiros 1993: 25.

11 Malheiros 1993: 26.

12 Malheiros 1993: 36.

13 de Castro et al. 1989: 22

14 Ebenda.

15 Ebenda.

16 Malheiros 1993: 36.

17 Malheiros 1993: 37.

18 Ebenda.

19 Malheiros 1993: 38.

20 de Castro et al. 1989: 22

21 Der Reaktor ist heute noch in Betrieb, siehe Silvani, Maria/Gevaldo de Almeida/Rosanne Furieri/Ricardo Lopes/Marcelo Goncalves (2005): Thermal Neutron Computed Tomography at the

22 de Castro et al. 1989: 23.

23 Abraham 1993: 5.

24 Vgl. Costa 2006: 2.

25 Gall 1976: 8.

26 Ebenda.

27 Ebenda.

28 Laut Abraham (1993: 6) schon 1968, nach Redick (1995: 6) sowie Cabrera-Palmer/Rothwell (2008: 2573) im Jahr 1971 bzw. nach Costa (2006: 2) erst 1972. Der Kauf wurde aber offensichtlich 1970 getätigt (siehe Malheiros 1993: 41), 1971 begann der Bau. Der Westinghouse-Reaktor firmiert heute unter dem Namen Angra 1 und ging erst 1984 in Betrieb.

29 Gall 1976: 8. Die London Sunday Times berichtete laut Gall in diesem Zusammenhang über Gerüchte, dass deutsche Forscher in Brasilien Versuche durchführten „in areas that would be ruled out if it were attempted on German soil“.

30 Gall 1976: 7.

31 Dennoch war der ökonomische Sinn der zivilen Nutzung der Kernenergie in Brasilien schon damals äußerst zweifelhaft. Goldemberg (2006) konstatiert sogar: „[There] was no shortage of electricity.“

32 Für diese Verschlechterung in den bilateralen Beziehungen war vor allem der Vertrag von Itaipu zwischen Brasilien und Paraguay verantwortlich (vgl. Malheiros 1993: 149). Argentinien war insbesondere besorgt, dass Brasilien im Falle eines Konflikts die Schleusen des geplanten ItaipuStaudamms öffnen könnte, was zum Ansteigen des Wasserspiegels des Rio de la Plata und potenziell zur Überschwemmung von Buenos Aires führen würde.

33 Gall 1976: 8. Zur Begründung wurde die völlige Auslastung der drei AEC-Anreicherungsanlagen auf absehbare Zeit angegeben.

34 Gall 1976: 6.

35 Gall 1976: 6 sowie «Brasilien muß die Bombe testen« in DER SPIEGEL 42/1989, S. 151.

36 Gall 1976: 6.

37 de Castro et al. 1989: 22.

38 So formulierte die Brasilianische Gesellschaft für die Förderung der Wissenschaft vier grundlegende Einwände (siehe de Castro et al. 1989: 23): Die Vereinbarung ignoriere die in Brasilien vorhandene nukleare Expertise, ihr Nutzen sei aufgrund der unzureichenden Nutzung der Wasserkraft mangelhaft, die Sicherheit von Umwelt und Bevölkerung sei nicht sichergestellt und das Abkommen entspreche generell eher den Wünsche der deutschen Atomindustrie als den Bedürfnissen Brasiliens.

39 Die Beziehungen zwischen Brasilien und den USA verschlechterten sich in der Folge zusehends. 1977 kündigte die brasilanische Regierung schließlich den Militärischen Beistandsvertrag auf (siehe Abraham 1993, Fußnote 36).

40 Diese entstand erst, als sich nach dem Zweiten Golfkrieg herausstellte, dass der Irak mit Hilfe deutscher Firmen an der Atombombe arbeitete - was nachweislich durch laxe Ausfuhrkontrollen ermöglicht wurde. Siehe hierzu ausführlich Müller, Harald/Matthias Dembinski/Alexander Kelle/Annette Schaper (1994): From Black Sheep to White Angel? The New German Export Control Policy. PRIF Reports No. 32, Frankfurt am Main.

41 Wörtlich sagte da Fonseca dem Evangelischen Pressedienst: „Natürlich war die Anzahl der bestellten Atomkraftwerke viel zu hoch. Es war klar, daß die Deutschen damit Geld verdienen wollten. Also, ich sagte mir damals, wenn wir die Dinger kaufen sollen, gut, aber dafür verschaffen die uns die Technologie, die wir wirklich haben wollen. (...) Eine Atombombe muß Brasilien testen.“ (Hoffmann/Goerdeler 1989)

42 Siehe dazu Hoffmann/Goerdeler 1989. Lediglich in Anlagen, welche deutsche Technologie enthielten, mussten Inspektionen zugelassen werden. Dies ermöglichte es den Brasilianern effektiv, das Parallelprogramm aufzubauen.

43 Malheiros 1993: 70.

44 „Atomgeschäft: Milliarden-Pleite in Brasilien?“, DER SPIEGEL, 38/1978, S.124-130.

45 Arfert 1985.

46 de Castro et al. 1989 :

47 Angra 2 gilt damit als teuerstes Kraftwerk der Welt.

48 Malheiros 1993: 72.

49 Malheiros 1993: 73. Das Verfahren wurde in keinem anderen Land jemals in der Praxis angewandt.

50 Albright 1989, Originalquelle Economist vom 5.3.88

51 Malheiros 1993: 96.

52 Malheiros 1993 : 83.

53 Costa 2006, Fußnote 3. Diese Information ist erst seit wenigen Jahren bekannt.

54 Malheiros 1993: 139f.

55 Ebenda.

56 Malheiros 1993: 140.

57 Es ist durchaus möglich, dass diese Beförderung von den Streitkräften gewünscht wurde.

58 Malheiros 1993: 115.

59 Im Oktober dieses Jahres milderte der Vertrag von Itaipú und Corpus zwischen Paraguay, Brasilien und Argentinien die Spannungen zwischen Brasilien und Argentinien und verbesserte die Beziehungen dramatisch. Zwar blieben die beiden Staaten Rivalen, es wäre dennoch eine verkürzte Sichtweise anzunehmen, Brasilien habe mit seinem Nuklearprogramm lediglich auf eine wahrgenommene äußere Bedrohung reagiert. Die Intensität der Bemühungen im Parallelprogramm und die Qualität der bilateralen Beziehungen mit Argentinien verliefen tendenziell gegenläufig.

Ende der Leseprobe aus 40 Seiten

Details

Titel
Was passiert in Resende?
Untertitel
Eine Fallstudie zum brasilianischen Atomprogramm
Hochschule
Technische Universität Darmstadt
Note
1,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
40
Katalognummer
V144092
ISBN (eBook)
9783640530588
ISBN (Buch)
9783640530885
Dateigröße
591 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Resende, Eine, Fallstudie, Atomprogramm
Arbeit zitieren
Dominik Hauber (Autor:in), 2009, Was passiert in Resende?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144092

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