In dieser Arbeit soll es zentral darum gehen, herauszufinden, auf welche Wege die Familiengeschichte in Arno Geigers "Es geht uns gut" transportiert wird. Welche Möglichkeiten hat Philipp, mehr über seine Vergangenheit zu erfahren? Welche Rolle nimmt die Familie als identitätsstiftende Instanz ein und welche Rolle spielt die Familiengeschichte für Philipps Identitätsfindung? Weiter wird ein Blick darauf geworden, welche Bemühungen die einzelnen Familienmitglieder zeigen, um die Familiengeschichte überdauern zu lassen. Einige Leitmotive sowie narratologische Aspekte werden in diesem Kontext genauer beleuchtet. Zuletzt soll es um die symbolische Bedeutung des Hauses gehen. In der Arbeit wird unter anderem auf die Ausführungen Bryks, Reidys und Simons eingegangen, welche bereits einen Beitrag zu der Forschung um den Roman geleistet haben.
Der österreichische Schriftsteller Arno Geiger schafft mit seinem Werk "Es geht uns gut" einen modernen Familienroman. Den Durchbruch schaffte der Roman wohl, als Geiger für ihn unter anderen den Deutschen Buchpreis 2005 erhielt. Allerdings handelt es sich hier um keine Familie, die glücklich auf ihre Vergangenheit zurückschauen kann. Wie Leo Tolstoi einmal sagte, sind alle glücklichen Familien einander ähnlich; unglücklich ist jede Familie allerdings auf ihre besondere Art. So erzählt auch Geiger von einer Familie, die auf ihre einzigartige Weise unglücklich ist.
Der Protagonist, Philipp Erlach, ist Erbe der Familie Sterk/Erlach. Im Jahr 2001 findet er sich als Besitzer eines Hauses vor, das einmal seinen Großeltern, Alma und Richard Sterk, gehört hat. Auch seine Mutter, Ingrid Sterk, hat einmal in diesem Haus gewohnt. Was zunächst als Geschichte nach der Suche nach der eigenen Familiengeschichte anmutet, entpuppt sich schon bald als das Gegenteil. Philipp Erlach, 36 Jahre alt, hat kein Interesse an der Familiengeschichte. Der Protagonist und Erbe des Hauses weigert sich, sich mit der verborgenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Familie als identitätsstiftende Instanz: Ein Blick auf Familie Sterk/Erlach
- Familienerinnerungen in Arno Geigers „Es geht uns gut“
- Erzählte Familiengeschichte: Narratologische Aspekte
- Tradierte Historie: Verflechtung von Zeit- und Familiengeschichte
- Familienerinnerungen: Erzählungen, Medien und der Umgang mit ihnen
- Leitmotive der Familiengeschichte
- Die Rolle des Hauses als Stauraum
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie die Familiengeschichte in Arno Geigers Roman „Es geht uns gut“ transportiert wird und welche Rolle sie für die Identitätsfindung des Protagonisten Philipp Erlach spielt. Zudem werden die Bemühungen der Familienmitglieder, die Familiengeschichte zu bewahren, analysiert.
- Die Rolle der Familie als identitätsstiftende Instanz
- Die Bedeutung der Kommunikation für die Identitätsbildung
- Die Herausforderungen, die mit dem Umgang mit der Familiengeschichte verbunden sind
- Die Bedeutung des Hauses als symbolischer Ort
- Narratologische Aspekte der Erzählung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Roman „Es geht uns gut“ erzählt die Geschichte der Familie Sterk/Erlach, die mit einer komplexen Vergangenheit zu kämpfen hat. Der Protagonist Philipp Erlach, Erbe des Familienhauses, zeigt wenig Interesse an der Familiengeschichte und kämpft mit Identitätsproblemen.
- Die Familie als identitätsstiftende Instanz: Der Roman beleuchtet die Bedeutung der Familie für die Identitätsbildung. Die Familie Sterk/Erlach ist jedoch von mangelnder Kommunikation und verschwiegenen Problemen geprägt, was Philipps Identitätsfindung erschwert.
- Familienerinnerungen in Arno Geigers „Es geht uns gut“: Dieses Kapitel analysiert die Art und Weise, wie die Familiengeschichte in „Es geht uns gut“ erzählt wird. Es werden Aspekte wie narratologische Elemente, die Verflechtung von Zeit- und Familiengeschichte, der Umgang mit Familienerinnerungen und die Rolle des Hauses beleuchtet.
Schlüsselwörter
Familienroman, Familiengeschichte, Identitätsbildung, Kommunikation, Erinnerungskultur, Generationenkonflikt, Haus als Symbol, Narratologie.
- Arbeit zitieren
- Evelyn Isaak (Autor:in), 2024, Familiengeschichte und Identitätsbildung in Arno Geigers "Es geht uns gut", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1440951