Auseinandersetzung mit der Thematik des Bewegten Lernens vor dem Hintergrund der Vermittlung von lyrischen Stilmitteln.
Bewegung ist gesund und nützlich. Diese zunächst einmal vollkommen wissenschaftlich unfundierte Aussage dürfte einem Großteil der Menschen bewusst sein, ob sie letztendlich danach Handeln einmal außen vor gelassen. Wahrlich, die Anzahl an Studien, in welchen die positive Korrelation von physischer Aktivität mit körperlicher Gesundheit dargestellt wird, könnte vermutlich Seiten füllen und würde dabei bei Weitem das Pensum dieser Arbeit sprengen. Dahingegen scheint das Verhältnis von allgemeiner körperlicher Betätigung und geistigem Potenzial bis vor einigen Jahren eher untererforscht gewesen zu sein. Macedonia sieht die Begründung für dieses Versäumnis darin, dass besonders in der westlichen Welt, unter anderem in der Philosophie des rationalistischen Denkens, lange Zeit ein Dualismus von Körper und Geist gepredigt wurde, welcher diese als zwei voneinander zu trennende Entitäten ausmachte (2018). Der Körper leiste seine Aufgaben einerseits und der Geist andererseits. Inzwischen sind jedoch zahlreiche Studien aus Bereichen wie der Sozialwissenschaft, der Didaktik und der Neurowissenschaft erschienen, welche das Gegenteil davon beweisen (für einen Überblick siehe Sambanis/Walter 2019). Das Hirn, das Organ, auf welches letztendlich das Konzept des Geistes zurückgeführt werden kann, mag sich zwar durch das Hervorbringen eines Bewusstseins von anderen Organen, wie Leber oder Niere, unterscheiden, aber es bleibt letztendlich ein Teil des Körpers. Im Zuge dieser Erkenntnis, lässt sich überdies festhalten, dass Körper und Geist ständig miteinander in Interaktion stehen. „Denken ist etwas Verkörperlichtes“ (Sambanis 2020). Die Konzepte, welche grob diesem Grundsatz zuzuordnen sind, lassen sich unter dem Begriff der embodied cognition (zum Beispiel Kiefer 2018) zusammenfassen. Dabei ist davon auszugehen, dass „semantisches Wissen wesentlich aus sensorischen und motorischen Informationen abgeleitet ist und in neuroanatomischer Nähe zu den entsprechenden sensorischen und motorischen Kortizes abgespeichert ist“ (Kiefer 2018).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Transformation – Planung Unterrichtsszenario
- 3. Diskussion und Evaluierung
- 4. Fazit
- 5. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Einsetzbarkeit von sinntragendem Bewegungslernen im Englischunterricht anhand eines konkret geplanten Unterrichtsszenarios zu analysieren und zu evaluieren. Der Fokus liegt dabei auf der Vermittlung von lyrischen Stilmitteln und der Anwendung dieser im Kontext der Gedichtanalyse.
- Anwendung von embodied cognition im Fremdsprachenunterricht
- Einsatz von sinntragendem Bewegungslernen zur Vermittlung von lyrischen Stilmitteln
- Planung und Konzeption einer Unterrichtsstunde zum Thema Gedichtanalyse
- Kritische Evaluierung des Unterrichtsszenarios unter Berücksichtigung von didaktischen Prinzipien und wissenschaftlichen Erkenntnissen
- Diskussion der Potentiale und Limitationen von sinntragendem Bewegungslernen im Englischunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung befasst sich mit der Bedeutung von Bewegung für den Lernprozess und stellt den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und geistiger Leistungsfähigkeit her. Sie argumentiert für die Relevanz des Konzepts der embodied cognition im schulischen Kontext und beleuchtet den Einsatz von Bewegung im Englischunterricht. Die Autorin thematisiert die bisherige Forschungslage zum Einsatz von Bewegungslernen in der Fremdsprachendidaktik und skizziert die Zielsetzung der Arbeit.
2. Transformation – Planung Unterrichtsszenario
Dieses Kapitel beschreibt die detaillierte Planung einer Doppelstunde, die sich mit dem Einsatz von sinntragendem Bewegungslernen zur Vermittlung von lyrischen Stilmitteln im Englischunterricht auseinandersetzt. Die Stunde ist darauf ausgerichtet, die Schüler*innen zu befähigen, selbstständig Gedichtanalysen durchzuführen und mit den Methoden des Bewegungslernens vertraut zu werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themengebiete embodied cognition, Bewegungslernen, sinntragende Gesten, Gedichtanalyse, lyrische Stilmittel, Englischunterricht, Unterrichtsplanung, didaktische Reduktion, Binnendifferenzierung und Evaluation.
- Arbeit zitieren
- Frank Brugmann (Autor:in), 2022, "Iconic Gestures" im Englischunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1443235