Die vorliegende Bachelorarbeit hat das Ziel, die Verbindung zwischen der Geschwisterkonstellation und den womöglich daraus resultierenden Persönlichkeitsentwicklungen eines Kindes zu untersuchen. Dazu bedient sich die Arbeit einer hermeneutischen Vorgehensweise, um komplexe Strukturen der Geschwisterkonstellationsforschung nachvollziehen zu können.
Geschwisterbeziehungen sind allgegenwärtig und haben einen besonderen Stellenwert in vielen Kulturen. Man findet die Geschwisterthematik in Büchern, Filmen, in Märchen und Erzählungen. Auch in der Bibel kann man über Geschwisterbeziehungen lesen wie etwa bei Kain und Abel. Obwohl Geschwister in zahlreichen Bereichen des Alltags zu finden sind, sind sie in vielen Teilgebieten der Pädagogik, der Entwicklungspsychologie und der Psychoanalyse wenig präsent und spielen eine untergeordnete Rolle. Geschwister gehören für viele Menschen zu einer der längsten Beziehungen ihres jeweiligen Lebens. Durch das tägliche Interagieren untereinander prägen sich Geschwister gegenseitig und nehmen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Kindes. Rudolf Dreikurs (1969) drückt dies wie folgt aus: „Man kann ganz einfach kein Kind unabhängig von seinen Geschwistern verstehen“.
In der Persönlichkeitspsychologie werden unterschiedliche Konzepte verwendet, welche die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen erklären sollen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, welche Auswirkungen die Geschwisterkonstellation auf die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes innerhalb der mittleren Kindheit, der sogenannten Latenzphase haben kann. Der Fokus hierbei wird auf traditionelle Familienkonstellationen mit einem Vater, einer Mutter und leiblichen Kindern gelegt. Außerdem werden Geschwisterkonstellationen, bestehend aus drei Kindern untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zielsetzung und Methodik der Arbeit
- Struktur der Arbeit
- Definitionen
- Definition des Begriffs Geschwister
- Definition des Begriffs Geschwisterkonstellation
- Psychoanalytische Entwicklungstheorien
- Psychoanalytische Entwicklungstheorie nach Sigmund Freud
- Psychoanalytische Entwicklungstheorie nach Erik Erikson
- Zusammenführung der Entwicklungstheorien
- Geschwisterforschung – früher und heute im Vergleich
- Einflussfaktoren der Geschwisterkonstellation
- Die Geschwisteranzahl
- Der Altersabstand
- Die Geschlechter
- Der Geburtenrangplatz
- Identifikationsprozess in der Latenz
- Vergleich der älteren und der jüngeren Geschwisterkinder
- Vergleich der männlichen und weiblichen Geschwisterkinder
- Persönlichkeitsentwicklung des Kindes
- Das älteste Geschwisterkind
- Das mittlere Geschwisterkind
- Das jüngste Geschwisterkind
- Fazit
- Fachliche Position und kritische Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, wie die Geschwisterkonstellation die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes in der mittleren Kindheit (Latenzphase) beeinflussen kann. Dabei werden traditionelle Familienstrukturen mit zwei Elternteilen und leiblichen Kindern betrachtet, insbesondere Konstellationen mit drei Kindern. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Auswirkungen verschiedener Faktoren der Geschwisterkonstellation auf die Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes.
- Definition und Bedeutung der Geschwisterkonstellation
- Einfluss von Geschwisteranzahl, Altersabstand, Geschlecht und Geburtenrangplatz auf die Persönlichkeitsentwicklung
- Psychoanalytische Entwicklungstheorien und ihre Relevanz für die Geschwisterforschung
- Identifikationsprozesse in der Latenzphase im Kontext der Geschwisterkonstellation
- Die Bedeutung der Geschwisterforschung für die pädagogische Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Geschwisterkonstellation ein und definiert die Zielsetzung und Methodik der Arbeit. Es werden die wichtigsten Begriffe, „Geschwister“ und „Geschwisterkonstellation“, geklärt. Kapitel drei erläutert die psychoanalytischen Entwicklungstheorien von Sigmund Freud und Erik Erikson, sowie den Begriff der Latenzphase. In Kapitel vier werden die Geschwisterforschung und ihre historische Entwicklung sowie ihre Bedeutung für die individuelle Entwicklung des Kindes beleuchtet. Kapitel fünf beschäftigt sich mit den Einflussfaktoren der Geschwisterkonstellation, wie Geschwisteranzahl, Altersabstand, Geschlecht und Geburtenrangplatz, und deren Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung. In Kapitel sechs wird der Identifikationsprozess in der Latenzphase im Vergleich zwischen älteren und jüngeren sowie männlichen und weiblichen Geschwisterkindern untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Geschwisterkonstellation, Persönlichkeitsentwicklung, Latenzphase, psychoanalytische Entwicklungstheorien, Geschwisterforschung, Einflussfaktoren, Identifikationsprozess, pädagogische Relevanz.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2023, Auswirkungen der Geschwisterkonstellation auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern während der Latenzphase, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1445623