Eröffnung eines Pfandleih-Betriebes am fiktiven Beispiel


Vordiplomarbeit, 2009

24 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Executive Summary

2. Geschäftsidee
2.1. Leistungen
2.2. Raumteilung
2.3. Vorteile und Chancen
2.4. Nachteile und Risiken

3. Marktanalyse
3.1. Standortanalyse
3.2. Zielgruppenanalyse
3.3. Konkurrenz

4. Marketing
4.1. Werbung
4.2. Kalkulation
4.2.1. Umsatz
4.2.2. Mindestumsatz

5. Unternehmensorganisation
5.1. Gründerperson
5.2. Rechtsform
5.3. Organisation
5.4. Arbeitszeiten
5.5. Angestellte

6. Finanzierung
6.1. Kapitalbedarf
6.2. Investitionen
6.3. Gewinn und Verlust

7. Anhangsverzeichnis

1. Executive Summary

Die vorliegende Arbeit beschreibt die Gründung der Borowski GmbH, die ermöglichen soll, ein Pfandleihhaus im Stadtkern von Lippstadt zu eröffnen. Das Leihhaus wird voraussichtlich am 01.02.2009 eröffnet und ist somit das erste Pfandleihhaus in Lippstadt. Das gewählte Objekt steht zurzeit zur Vermietung in der Blumenstraße Nr.1. Hier wird das Geschäft auf eine sehr große Vielfalt von Kunden treffen.

Nach der Eröffnung wird die oberste Priorität sein, so viele Kunden wie möglich zu gewinnen, mit der Idee anzusprechen und den Bekanntheitsgrad des Unternehmens zu steigern. Langfristig ist das Ziel die Kapitalsteigerung, natürlich darf man dabei die Kundenbindung und das Vertrauen gegenüber dem Leihhaus als Ziel nicht aus den Augen lassen.

Für die Gründungskosten und Investitionen wird ein Kapital von 30 000 € benötigt, welches durch das Eigenkapital des Gründers finanziert wird. Weiteres Kapital, das zur Vergabe der Pfandkredite benötigt wird, beträgt 500 000 € und wird in Form eines Kredites der Sparkasse-Lippstadt gedeckt.

Es werden im ersten Jahr 40 bis 50 Kunden durchschnittlich pro Tag erwartet, die durchschnittlich einen Kredit in Höhe von 200€ bis 300€ benötigen, dadurch entstehen für den Kunden Kosten in Höhe von 9 bis 11 Euro, bei der Auslösung des Pfandes. Dies entspricht einem Jahresumsatz von knapp 180 000 € und wird zum größten Teil zur Tilgung des Fremdkapitals benötigt.

2. Geschäftsidee

2.1. Leistungen

Für unsere Kunden sind wir die letzte Hoffnung schnell und ohne Komplikationen etwas Geld zu bekommen, z.B. für Weihnachteinkäufe, das Begleichen einer Telefon- oder Stromrechnung. Und das alles ohne direkt ein teures Darlehn aufzunehmen. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, wie schwierig es ist kurzfristig an etwas Bargeld zu kommen. In einem solchen Fall kann ein Pfandkredit sehr hilfreich sein. Man bekommt innerhalb weniger Minuten sein Geld und muss keine Angaben zu seinem Einkommen machen. Der größte Vorteil jedoch ist, dass man sein persönliches Hab und Gut nicht zu verkaufen braucht.

Was wird in dem Pfandleihhaus beliehen? Die Vielfalt an Sachen, die ein Pfandleiher nach eigenem Ermessen beleihen kann ist sehr groß. Es sind überwiegend Wertgegenstände wie Uhren, Ketten, Ringe, sonstige Arten von Schmuck und Edelmetallen. Aber auch Gegenstände wie Teppiche, technische Geräte (DVD-Recorder, Hi-Fi-Anlagen etc.), Fahrräder, Motorräder und Autos werden akzeptiert.

Und so funktioniert es. Der Kunde bringt ein oder mehrere Wertgegenstände aus den oben genannten Artikelgruppen zum Pfandleiher. Der Pfandkredit beträgt 50-70 % des Pfandgegenstandwertes und läuft in der Regel über einen Zeitraum von 3 Monaten. Er kann aber beliebig verlängert werden, wenn der Kunde die angelaufenen Zinsen und Gebühren bezahlt hat. Wurde die Kreditsumme plus Zinsen und Gebühren bezahlt, erlangt der Kunde seinen Pfandgegenstand wieder zurück.

Die Zinsen für den Kredit sind seit 1961 staatlich in der Gewerbeordnung (Pfandleihgewerbe § 34)1 festgelegt und betragen 1 % Zins pro Monat. Für die Lagerung und die Kreditabwicklung fallen für den Pfandleiher Kosten an, diese sind bis zu einem Betrag von 300 € ebenfalls staatlich festgelegt. Ab einem Darlehn von 300 € bestimmt der Pfandleiher selbst seine monatliche Vergütung.

Gleichzeitig dienen Pfandleihhäuser als Einkaufsmöglichkeiten für Schnäppchenjäger. Es sind weniger als 10 % der beliehenen Gegenstände, die die Kunden nicht mehr auslösen. Diese werden in der Regel 4 Monate nach der Verpfändung bei einer Auktion versteigert. Auf den Preis, der aus der Kreditsumme, Gebühren und Zinsen besteht, rechnet man noch 10 % Aufschlag für den unabhängigen Auktionator.

Die meisten Kunden, die das Pfandleihhaus besuchen werden, befinden sich in einer kurz- oder langfristigen finanziell schwierigen Lage, daher wird das ganze Konzept einen hohen Wert auf Diskretion und Vertrauen legen. Alle Daten des Kunden werden gesichert und vor Datenmissbrauch geschützt werden.

2.2. Raumteilung

Das Gebäude, das für die Geschäftsräume zur Verfügung stehen soll, ist ein altes Fachwerkhaus und wurde früher als Gaststätte genutzt. Die Eingangstür ist komplett aus Glas und muss vor der Eröffnung komplett getönt werden, damit die Diskretion der Kunden gewahrt wird. Das Mietobjekt hat eine Fläche von 210 m², davon sind 150 m² im Erdgeschoß und 60 m² im Obergeschoß.

Da der Arbeitsbereich der Pfandleiher aus Sicherheitsgründen abgegrenzt sein sollte, wird der Kunden-Aufenthaltsraum ab gemauert und auf die Größe von 6 x 4 Meter beschränkt. Dort werden Stühle, Sitzbänke und ein Tisch mit Lesemöglichkeiten hingestellt, falls es doch zu einer längeren Wartezeit kommen sollte. Später kommen Vitrinen zum Einsatz, dort werden die Artikel angeboten, die bei einer Versteigerung nicht an den Mann gebracht werden konnten.

Der Arbeitsbereich wird durch 2 Durchreichen aus Panzerglas und einer verstärkten Theke gesichert. Damit ist die Sicherheit für die Angestellten garantiert. In diesem Bereich befindet sich das Werkzeug, mit dem die Artikel geschätzt werden können. Es werden 2 PCs mit Internet-Anschluss benötigt, mit deren Hilfe der Wert der vorliegenden Ware schnell ermittelt werden kann. Eine Waage zum wiegen von Gold und anderen Edelmetallen, Lupen und ein Diamantenprüfgerät sind natürlich ebenfalls vorhanden.

Hinter dem Arbeitsbereich befindet sich das Lager. Dort werden die beliehenen Sachen auf Metallregalen gelagert. Für die wertvollen Artikel wird extra ein Tresor eingebaut. Dieser komplette Bereich wird durch eine Stahltür mit ZahlencodeSchlüssel abgesichert.

Das Obergeschoß bietet 2 zusätzliche Räume. Einer der beiden Räume wird als Überwachungsraum dienen, wo dann 2 Bildschirme stehen werden. Alles, was die Überwachungskameras übertragen, wird dort von einem Digitalrekorder aufgenommen. Der zweite Raum wird als Büro eingerichtet, da es mit Sicherheit Kunden geben wird, die mehr Diskretion benötigen. Dort kann man dann bei einer Tasse Kaffee dem Kunden das Konzept erklären und ihm dann direkt zeigen, dass seine Sachen hier gut aufgehoben und gesichert sind.

2.3. Vorteile und Chancen

Der Vorteil dieses Geschäfts ist sicherlich, dass man eine sehr große Bevölkerungsschicht anspricht und deshalb mit einer großen Kundenzahl rechnen kann. Für den Kunden ist es der größte Vorteil, dass er jetzt eine andere Möglichkeit geboten bekommt, einen Kredit aufzunehmen. Er muss keinen langfristigen Kredit bei der Bank beantragen oder sein Hab und Gut verkaufen. Der größte Vorteil für das Unternehmen ist, dass das Geschäft absolut konkurrenzlos ist, da ich in Lippstadt das erste Pfandleihhaus eröffnen werde.

Die Chancen, dass das Projekt ein Erfolg wird sind sehr groß, da die momentane Wirtschaftslage jedem Haushalt finanzielle Schwierigkeiten bereitet. Bei einem Erfolg des Projektes, kann man das Konzept ausweiten und sich auf das Beleihen von Kraftfahrzeugen spezialisieren. Dazu müsste man noch einen Kfz-Sachverständigen engagieren und eine Halle anmieten, in der die Autos und Motorräder gelagert werden können. Mit Sicherheit wäre es von Vorteil noch weitere Pfandleihhäuser in der Umgebung zu eröffnen, damit es weniger Konkurrenz für unser Unternehmen gibt.

2.4. Nachteile und Risiken

Ein großes Risiko bei dem Projekt besteht darin, dass in der Anfangszeit der ersten 6 Monate nicht die durchschnittliche Kundenzahl erreicht wird, mit der gerechnet wurde. Als Gegenmaßnahme wird der Punkt 4.1 eine große Rolle spielen. Ein weiteres Risiko ist, dass nur kleine Kredite unter 300 € in Anspruch genommen werden. Dadurch kann es passieren, dass der Mindestumsatz nicht erreicht werden kann. Um dem entgegenzuwirken, müssen die Kredite großzügiger vergeben werden d.h. anstatt 50 - 60 % des Warenwertes, gibt man 70 80 % als Darlehn heraus.

Da kein großes Eigenkapital vorhanden ist, muss ein Kredit in Höhe von 500 000 € aufgenommen werden. Das ist ein Nachteil, weil dadurch das Unternehmen in den ersten 6 Jahren hohe Fixkosten zu tragen hat und bei der Kreditvergabe nicht flexibel sein kann.

3. Marktanalyse

3.1. Standortanalyse

Bei der Suche nach einem geeigneten Standort für das Pfandleihhaus, habe ich mich an den wichtigsten Punkten orientiert: Bedarf, Kaufkraft, Lage, Konkurrenz und Räumlichkeiten. Nach dem Auswerten dieser Faktoren bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass Lippstadt die richtige Stadt dafür ist und die Blumenstraße Nr.1 den richtigen Standort für das Pfandleihhaus darstellt. Die Wahl des optimalen Standortes ist sehr wichtig und ist von Beginn an ausschlaggebend für den Erfolg oder den Misserfolg des Projektes.

Lippstadt ist mit 70 000 Einwohnern die größte Stadt im Kreis Soest. In dem Stadtkern, wo der meiste Einzelhandel und die Gastronomie zu finden sind, werden jährlich 384 Mio. € von den 464 Betrieben erwirtschaftet2. Somit ist das Stadtzentrum gut besucht und ermöglicht es dem Unternehmen eine Vielzahl von Kunden zu erreichen.

[...]


1 http://www.chemnitz. ihk24.de/produktmarken/recht_und_fair_play/gewerber echt/Pfandleiher. pdf

2 http://www.lippstadt.de/wirtschaft/zahlen/1 1726010000001 2564.php

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Eröffnung eines Pfandleih-Betriebes am fiktiven Beispiel
Hochschule
International Business School Lippstadt
Note
1,7
Autor
Jahr
2009
Seiten
24
Katalognummer
V145015
ISBN (eBook)
9783640549153
ISBN (Buch)
9783640553136
Dateigröße
2335 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Pfandleiher, Leihhaus, Pfand, Eröffnung, Businessplan Pfandleih-Betrieb, Unternehmensorganisation, Marktanalyse, Lippstadt Geschäftsidee
Arbeit zitieren
Arkadi Borowski (Autor:in), 2009, Eröffnung eines Pfandleih-Betriebes am fiktiven Beispiel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145015

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