Trotz des intuitiven Ergebnisses des CAPM kam es zu ansteigender Kritik an den zahlreichen unrealistischen Modellannahmen des Gleichgewichtsmodells. Insbesondere die Nicht-Beobachtbarkeit des Marktportfolios und damit einhergehend die fehlende Möglichkeit der empirischen Überprüfbarkeit des CAPM wurden von Roll kritisiert. Dies führte zur Entwicklung einer alternativen Theorie, nämlich der Arbitrage Pricing Theory (APT) von Ross, die mit weniger restriktiven Annahmen auskommt. Vor allem das Wissen um die Zusammensetzung des Marktportfolios wird überflüssig und das Modell zur Renditebestimmung damit deutlich handhabbarer. Ziel dieser Arbeit ist es, die Konzeption und die Implikationen beider Modelle einander vergleichend gegenüber zu stellen. Dabei wird die Frage beantwortet, welches der Modelle sowohl aus theoretischer wie auch praktischer Sicht vor zu ziehen ist. Zu beachten ist außerdem, dass obwohl die Modelle konzeptionell keinerlei Anlageform explizit ausschließen, es sich doch um Kapitalmarktmodelle handelt. Im weiteren Verlauf der Arbeit sind deshalb mit Preisen und Renditen immer diejenigen von Wertpapieranlagen gemeint.
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit den Annahmen und der darauf fußenden Herleitung des CAPM sowie seinen Implikationen.
Im zweiten Kapitel werden dann die Konzeption und die Implikationen des Alternativmodells, der APT, beschrieben.
Das dritte und letzte Kapitel stellt die konzeptionellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der hier diskutierten Modelle einander gegenüber, wobei auch auf modellspezifische Kritikpunkte – insbesondere hinsichtlich der empirischen Überprüfbarkeit der Modelle – eingegangen wird. In den nächsten beiden Abschnitten erfolgt ein vergleichender Abriss der bisherigen empirischen Befunde für die beiden Modelle, indem grundlegende Erkenntnisse jahrzehntelanger empirischer For-schung präsentiert werden . Abschließend wird ein Modell vorgestellt, welches aus den Diskussionen um die Kapitalmarkttheorie hervorgegangen ist und eine hohe Erklärungskraft für die Renditen besitzt, nämlich das Drei-Faktor-Modell nach Fama/French.
Auf Grundlage der kritischen Auseinandersetzung sowohl mit der theoretischen Konzeption als auch der empirischen Überprüfbarkeit der Modellimplikationen, findet dann im Fazit eine abschließende Wertung der präsentierten Modelle statt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Herleitung des Capital Asset Pricing Modell (CAPM)
- 1.1 Die Portfoliotheorie als Ausgangspunkt des CAPM
- 1.2 CAPM als klassische Kapitalmarkttheorie des Gleichgewichts
- 1.3 Das CAPM als Modell der Wertpapierlinie
- 2 Darstellung der Arbitrage Pricing Theory (APT)
- 2.1 Herleitung der Wertpapier- & Portfoliorendite in der APT
- 2.2 Herleitung der Bewertungsgleichung der APT
- 2.3 Das CAPM als Spezialfall der APT
- 3 Kritischer Vergleich des CAPM und der APT
- 3.1 Kritik an den Modellkonzeptionen
- 3.2 Ergebnis der empirischen Überprüfung des CAPM
- 3.3 Von empirisch relevanten Risikofaktoren bis zum Fama-French-Modell
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit verfolgt das Ziel, das Capital Asset Pricing Modell (CAPM) und die Arbitrage Pricing Theory (APT) kritisch gegenüberzustellen und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen zu analysieren. Die Arbeit untersucht die theoretischen Grundlagen beider Modelle und beleuchtet deren empirische Überprüfbarkeit.
- Herleitung und Grundlagen des CAPM
- Herleitung und Grundlagen der APT
- Vergleich der Modellannahmen und -konzeptionen
- Ergebnisse empirischer Tests des CAPM
- Relevanz von Risikofaktoren und Weiterentwicklungen (z.B. Fama-French-Modell)
Zusammenfassung der Kapitel
1 Herleitung des Capital Asset Pricing Modell (CAPM): Dieses Kapitel erläutert die theoretischen Grundlagen des CAPM, ausgehend von der Portfoliotheorie. Es beschreibt das CAPM als ein Gleichgewichtsmodell des Kapitalmarktes und entwickelt die Wertpapierlinie als zentrales Element des Modells. Die Darstellung beinhaltet die zentralen Annahmen des Modells und deren Implikationen für die Kapitalmarktbewertung. Die Erklärung der einzelnen Schritte der Herleitung wird durch die Einbindung von Grafiken und Beispielen unterstützt, um ein tieferes Verständnis zu ermöglichen. Der Fokus liegt auf der systematischen Darstellung der logischen Abfolge der Argumentation und der klaren Definition der verwendeten Begriffe.
2 Darstellung der Arbitrage Pricing Theory (APT): Dieses Kapitel präsentiert die Arbitrage Pricing Theory (APT) als alternatives Bewertungsmodell. Es wird die Herleitung der Wertpapier- und Portfoliorenditen im Rahmen der APT detailliert beschrieben, einschließlich der Entwicklung der Bewertungsgleichung. Ein wichtiger Aspekt ist die Darstellung des CAPM als Spezialfall der APT, wodurch die Beziehung zwischen den beiden Modellen verdeutlicht wird. Der Schwerpunkt liegt auf der systematischen Erläuterung der mathematischen Grundlagen und deren ökonomischen Interpretation, um ein umfassendes Verständnis der APT zu gewährleisten.
3 Kritischer Vergleich des CAPM und der APT: Dieses Kapitel bietet einen detaillierten Vergleich des CAPM und der APT. Es analysiert kritisch die Modellkonzeptionen beider Ansätze, wobei die Stärken und Schwächen hervorgehoben werden. Die Ergebnisse empirischer Tests des CAPM werden diskutiert, und es wird untersucht, inwiefern empirisch relevante Risikofaktoren die Modellannahmen beeinflussen. Der Vergleich schließt mit einer Betrachtung des Fama-French-Modells als eine Weiterentwicklung des CAPM ab, um die Grenzen des ursprünglichen Modells aufzuzeigen und Alternativen zu präsentieren. Die kritische Auseinandersetzung mit den Modellen wird durch die Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse unterstützt.
Schlüsselwörter
Capital Asset Pricing Modell (CAPM), Arbitrage Pricing Theory (APT), Portfoliotheorie, Kapitalmarktgleichgewicht, Risikofaktoren, Wertpapierlinie, empirische Überprüfung, Fama-French-Modell, Kapitalmarktbewertung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: CAPM vs. APT
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit vergleicht kritisch das Capital Asset Pricing Modell (CAPM) und die Arbitrage Pricing Theory (APT). Sie untersucht die theoretischen Grundlagen beider Modelle, ihre empirische Überprüfbarkeit und analysiert deren Stärken und Schwächen. Die Arbeit beinhaltet eine detaillierte Herleitung beider Modelle, einen Vergleich ihrer Annahmen und Konzeptionen, eine Diskussion der Ergebnisse empirischer Tests des CAPM und eine Betrachtung von Risikofaktoren und Weiterentwicklungen wie dem Fama-French-Modell.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Herleitung und Grundlagen des CAPM, Herleitung und Grundlagen der APT, Vergleich der Modellannahmen und -konzeptionen, Ergebnisse empirischer Tests des CAPM, Relevanz von Risikofaktoren und Weiterentwicklungen (z.B. Fama-French-Modell). Die einzelnen Kapitel befassen sich detailliert mit der Portfoliotheorie als Ausgangspunkt des CAPM, dem CAPM als Gleichgewichtsmodell und Wertpapierlinie, der Herleitung der Wertpapier- und Portfoliorenditen in der APT, der Bewertungsgleichung der APT, dem CAPM als Spezialfall der APT und einer kritischen Analyse der Modellkonzeptionen beider Ansätze.
Wie wird das CAPM in der Arbeit dargestellt?
Das Kapitel zum CAPM erläutert die theoretischen Grundlagen ausgehend von der Portfoliotheorie. Es beschreibt das CAPM als Gleichgewichtsmodell und entwickelt die Wertpapierlinie. Die Darstellung beinhaltet die zentralen Annahmen und deren Implikationen für die Kapitalmarktbewertung. Grafiken und Beispiele sollen das Verständnis fördern. Der Fokus liegt auf der systematischen Darstellung der logischen Abfolge der Argumentation und der klaren Definition der verwendeten Begriffe.
Wie wird die APT in der Arbeit dargestellt?
Das Kapitel zur APT beschreibt detailliert die Herleitung der Wertpapier- und Portfoliorenditen sowie die Entwicklung der Bewertungsgleichung. Es zeigt das CAPM als Spezialfall der APT, um die Beziehung zwischen beiden Modellen zu verdeutlichen. Der Schwerpunkt liegt auf der systematischen Erläuterung der mathematischen Grundlagen und deren ökonomischen Interpretation.
Wie werden CAPM und APT verglichen?
Der Vergleich analysiert kritisch die Modellkonzeptionen, hebt Stärken und Schwächen hervor und diskutiert die Ergebnisse empirischer Tests des CAPM. Es wird untersucht, wie empirisch relevante Risikofaktoren die Modellannahmen beeinflussen, und das Fama-French-Modell wird als Weiterentwicklung des CAPM betrachtet, um dessen Grenzen aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Capital Asset Pricing Modell (CAPM), Arbitrage Pricing Theory (APT), Portfoliotheorie, Kapitalmarktgleichgewicht, Risikofaktoren, Wertpapierlinie, empirische Überprüfung, Fama-French-Modell, Kapitalmarktbewertung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Die Seminararbeit zielt darauf ab, CAPM und APT kritisch gegenüberzustellen und deren Stärken und Schwächen zu analysieren. Sie untersucht die theoretischen Grundlagen und die empirische Überprüfbarkeit beider Modelle.
- Arbeit zitieren
- Matthias Wos (Autor:in), 2009, Capital Asset Pricing Modell (CAPM) vs. Arbitrage Pricing Theory (APT). Vergleich von Konzeption und Implikation zweier Modelle zur Renditebestimmung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145145