Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Handelsbeziehungen deutscher,
in erster Linie hansischer, Kaufleute mit der russischen Handelsstadt Novgorod
vom Beginn der Hanse in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts bis zur Schließung
des hansischen Kontors durch den moskovitischen Großfürsten Ivan III. Vasilevic
im Jahre 1494. Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen die Vertragspolitik der
Hanse mit der Stadt Novgorod, wichtige politische Ereignisse im
Untersuchungszeitraum, sowie die Machtverhältnisse der am Russlandhandel
beteiligten hansischen Städte, der „Mutter der Hanse“ Lübeck, der Stadt Wisby
und den livländischen Städten Reval, Riga und Dorpat. Wir geben dabei Antwort
auf die Frage, wie der Handel trotz unterschiedlicher Sprache, Kultur und
anderen Hindernissen nie abriss. Ferner wird die Entwicklung der Stadt
Novgorod betrachtet, dabei stehen Entstehung und Struktur der Stadt im
Vordergrund. Zusätzlich werden die Handelswege zu Lande und zu Wasser
untersucht, auf denen die Waren von und nach Novgorod transportiert werden.
Zudem wird der Warenimport- sowie export einer kritischen Würdigung
unterzogen. Da es kaum Angaben über absolute Zahlen gibt, steht hierbei nicht
der Umsatz oder Gewinn der einzelnen Kaufleute oder der Hanse im
Allgemeinen im Vordergrund, vielmehr werden die Ein- und Ausfuhrgüter auf ihre
Bedeutung hin untersucht. Das Erkenntnisinteresse hierbei ist in erster Linie, ob
es sich um notwendige Güter des täglichen Bedarfs handelt oder um Luxusgüter,
die im Alltag nicht zwingend erforderlich sind und ob sich die Bedeutung der
Güter im Betrachtungszeitraum ändert.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Hauptteil
- 1. Entstehung der Handelsstadt Novgorod
- 2. Frühhansische Handelsbeziehungen
- 2.1 Frühhansische Handelsbeziehungen von 1160-1270
- 2.2 Handelsbeziehungen von 1270-1494
- 3. Land- und Seewege nach Novgorod
- 4. Warenverkehr
- 4.1 Warenimport
- 4.2 Warenexport
- 4.3 Resümee
- C. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Handelsbeziehungen deutscher, in erster Linie hansischer, Kaufleute mit der russischen Handelsstadt Novgorod vom Beginn der Hanse in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts bis zur Schließung des hansischen Kontors durch den moskovitischen Großfürsten Ivan III. Vasilevic im Jahre 1494. Die Arbeit untersucht die Vertragspolitik der Hanse mit der Stadt Novgorod, wichtige politische Ereignisse im Untersuchungszeitraum sowie die Machtverhältnisse der am Russlandhandel beteiligten hansischen Städte.
- Entwicklung der Stadt Novgorod, insbesondere Entstehung und Struktur
- Handelswege zu Lande und zu Wasser
- Warenimport und -export, mit besonderer Berücksichtigung der Bedeutung der Güter für den Alltag
- Bedeutung des Handels für die Hanse und Russland
- Überwindung von Sprach-, Kultur- und anderen Hindernissen im Handel
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung
Die Einleitung stellt den Gegenstand der Arbeit und die Forschungsfrage dar. Sie gibt einen Überblick über den Untersuchungszeitraum und die wichtigsten Akteure, darunter die Hanse, die Stadt Novgorod und der moskovitische Großfürst Ivan III. Vasilevic. Zudem werden die wichtigsten Quellen und Forschungsarbeiten vorgestellt.
1. Entstehung der Handelsstadt Novgorod
Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung der Handelsstadt Novgorod. Es wird die Entwicklung der Siedlung im 9. bis 13. Jahrhundert nachgezeichnet, wobei die Rolle des Volchov, die Bedeutung der verschiedenen Siedlungskern und die ethnischen Gruppen, die dort zusammenleben, beleuchtet werden. Auch die politische Geschichte Novgorods als Teil der Kiewer Rus wird in diesem Kontext betrachtet.
2. Frühhansische Handelsbeziehungen
Das Kapitel beleuchtet die Frühphase der Handelsbeziehungen zwischen deutschen Kaufleuten und der Stadt Novgorod. Es werden die Entwicklung der Beziehungen von 1160 bis 1270 sowie die bedeutenden Ereignisse und Entwicklungen im Zeitraum von 1270 bis 1494 erörtert. Dabei werden die Rolle der Hanse, die Machtverhältnisse zwischen den beteiligten Städten und die Bedeutung des Handels für beide Seiten beleuchtet.
3. Land- und Seewege nach Novgorod
Dieses Kapitel untersucht die Land- und Seewege, die für den Handel zwischen Deutschland und Novgorod genutzt wurden. Es werden die wichtigsten Routen, die Herausforderungen und die Bedeutung dieser Transportwege für den Handel analysiert.
4. Warenverkehr
Im letzten Kapitel werden die Waren, die zwischen Deutschland und Novgorod gehandelt wurden, genauer betrachtet. Es wird untersucht, welche Güter importiert und exportiert wurden und welche Bedeutung diese für den Alltag der Menschen in beiden Ländern hatten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Frage, ob es sich um notwendige Güter des täglichen Bedarfs oder um Luxusgüter handelte.
Schlüsselwörter
Hansische Kaufleute, Handelsbeziehungen, Novgorod, Russland, Hanse, Lübeck, Wisby, Reval, Riga, Dorpat, Warenimport, Warenexport, Handelswege, Vertragspolitik, politische Ereignisse, Machtverhältnisse, Sprach- und Kulturunterschiede.
- Quote paper
- Hendrik Paulsen (Author), 2006, Handel hansischer Kaufleute mit der russischen Handelsstadt Novgorod von der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts bis zur Schließung des Petershofs 1494, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145387