„In vielen Fällen ist die Todesursache eines Menschen sein Leben.”
Unter der Todesstrafe versteht man die gesetzlich vorgesehene Tötung eines Menschen als Strafe für ein Verbrechen, dessen er für schuldig befunden wurde. In den meisten Fällen geht ihr ein gerichtliches Verfahren voraus, in welchem der Verurteilte Stellung nehmen kann und muss. Seit Jahrtausenden wird die besonders schwer definierbare Kriminalität mit der Hinrichtung der Täter geahndet. Erst seit dem Zeitalter der Aufklärung in Europa stellten Humanisten das Recht der Machthaber zum Hinrichten zunehmend in Frage. Seit dem 18. Jahrhundert verzichteten einige Staaten auf die Todesstrafe. Seit den Erfahrungen der Weltkriege, nochmals verstärkt seit 1970 und 1990, haben immer mehr Staaten sie abgeschafft: darunter Deutschland mit Art. 102 des Grundgesetzes, die Schweiz mit Artikel 10 Absatz 1 der Bundesverfassung und Österreich mit Artikel 85 des Bundesverfassungsgesetzes. Die folgende Arbeit wird sich mit den rechtlichen Regelungen bezüglich der Todesstrafe beschäftigen. Das Thema der Todesstrafe ist auf diesen Aspekt eingegrenzt, da viele sich gar keine Gedanken darüber machen, inwieweit man diese Art der Strafe rechtfertigen kann. Kann man sich der Grundregel des Rechts auf Leben so einfach widersetzen? Welche anderen Möglichkeiten der Bestrafung könnte man in Betracht ziehen? Aus welchen Perspektiven lässt sich die Todesstrafe rechtlich begründen? Das alles sind Fragen, welchen in den nachfolgenden Untersuchungen auf den Grund gegangen werden soll. Zu Beginn werden die legalen öffentlichen Gerichtsverfahren eine Rolle spielen. Des Weiteren wird dazu gezeigt, in welcher Art und Weise bestimmte Richtlinien für die Verurteilung im Gesetz festgelegt wurden. Darauf folgend wird ein etwas dunkleres Kapitel der rechtlichen Geschichte der Todesstrafe aufgeschlagen. Dabei handelt es sich um das Problem der politischen Morde und deren Rechtfertigung. Danach wenden sich die Untersuchungen drei völlig anderen rechtlichen Begründungen zu. Zum einen die Rechtfertigung anhand der Geschichte, zum anderen anhand der Sühne und zum Schluss die Begründung anhand des Naturrechts. Allgemein soll die Frage beantwortet werden, ob es nötig ist, die Todesstrafe zu vollstrecken und ob die rechtlichen Begründungen ausreichend dafür sind, diese Art der Strafe zu dulden.
Zur Forschungs- und Quellenlage kann man sagen, dass diese in ihren Meinungen stark auseinandergeht ....
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Legale Gerichtsverfahren zur Todesstrafe
- „Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte“
- ECOSOC
- Verurteilungen ohne Gerichtsverfahren
- Das geschichtliche Recht der Todesstrafe
- Das Prinzip der Sühne
- Naturrecht
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den rechtlichen Regelungen der Todesstrafe und untersucht deren Rechtfertigung. Sie stellt die Frage, ob die Todesstrafe gerechtfertigt ist und welche anderen Möglichkeiten der Bestrafung in Betracht gezogen werden könnten.
- Legale Gerichtsverfahren zur Todesstrafe
- Rechtliche Begründungen für die Todesstrafe
- Politische Morde und deren Rechtfertigung
- Rechtfertigung der Todesstrafe aus historischer Perspektive
- Das Prinzip der Sühne im Zusammenhang mit der Todesstrafe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Todesstrafe ein und stellt die zentralen Fragen der Arbeit. Das Kapitel "Legale Gerichtsverfahren zur Todesstrafe" untersucht die relevanten internationalen Rechtsnormen, insbesondere den "Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte" und die Rolle des ECOSOC. Das Kapitel "Verurteilungen ohne Gerichtsverfahren" beleuchtet die problematische Situation der Todesstrafe ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Kapitel "Das geschichtliche Recht der Todesstrafe", "Das Prinzip der Sühne" und "Naturrecht" befassen sich mit unterschiedlichen rechtlichen Begründungen für die Todesstrafe.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die rechtlichen Aspekte der Todesstrafe, insbesondere auf die internationalen Rechtsnormen, die Rechtfertigung der Todesstrafe und die historischen und philosophischen Begründungen. Wichtige Themen sind der "Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte", das Recht auf Leben, das Prinzip der Sühne und das Naturrecht.
- Quote paper
- Annegret Busse (Author), 2009, Die rechtliche Perspektive der Todesstrafe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147570