Soziale Beziehungen im Alter

Veränderungen, Formen und Bedeutung sozialer Beziehungen im Alter


Seminararbeit, 2009

15 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Veränderungen sozialer Beziehungen im Alter

2. Entwicklung und Einflüsse auf soziale Beziehungen im Alter

3. Soziale Beziehungen innerhalb der Familie
3.1. Ehe und Partnerschaft
3.2. Eltern-Kind-Beziehung
3.3. Beziehungen zu Geschwistern

4. Soziale Beziehungen außerhalb der Familie
4.1. Freundschaften
4.2. Bekanntschaften

5. Positive Aspekte sozialer Beziehungen im Alter

6. Negative Aspekte sozialer Beziehungen im Alter

7. Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Einleitung

Soziale Beziehungen stellen seit jeher eine grundlegende Substanz unserer Gesellschaft dar. Ebenso bilden soziale Beziehungen einen bedeutenden Teil der Entwicklungsumwelt eines Menschen, wodurch sie wesentlich zur lebenslangen Entwicklung beitragen (Lang, Neyer, Asendorpf, 2005). Insbesondere im Alter gewinnen Beziehungen weitere Bedeutung, sie stärken vermehrt unser Wohlbefinden und sind eine Quelle emotionaler und instrumenteller Unterstützung.

Die Beschäftigung mit den sozialen Beziehungen älterer Menschen hat innerhalb den vergangenen Jahrzehnten gerontologischer Forschung nicht nur zahlreiche, sondern auch teilweise gegensätzliche Theorien und empirische Befunde hervorgebracht (Lang, 2000). Die Reduktion egozentrierter Netzwerke im Alter lässt sich vor allem auf den soziodemographischen Wandel in stärker entwickelten Ländern zurückführen (Winter von Lersner, 2006). Die gegenwärtige Sozialstruktur der älteren Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland ist, vergleichbar mit anderen westlichen Industrienationen, durch Tendenzen der Feminisierung, Singularisierung und Hochaltrigkeit gekennzeichnet (Lehr, 1998, zit. durch Winter von Lersner, 2006). Feminisierung des Alters bedeutet dabei, dass infolge der höheren Lebenserwartung der Frauen mit zunehmendem Lebensalter der Anteil der weiblichen Bevölkerung gegenüber der männlichen Bevölkerung überwiegt. Die Singularisierung beschreibt das Alleinleben der Frauen im Alltag, was zu einem großen Teil der Verwitwung und dessen weiteren Ausmaßen in Form von Verlusten sozialer Kontakte zuzuschreiben ist. Mit dem Begriff Hochaltrigkeit werden in der Forschung Menschen ab dem 80. Lebensjahr bezeichnet. Ab spätestens diesem Alter analysieren diverse Studien eine drastische Reduzierung eines Netzwerks sozialer Beziehungen.

Welche Einflüsse konkret auf eine Reduzierung einwirken und wie sich soziale Beziehungen im Alter verändern, soll in folgenden Ausführungen erläutert werden.

1. Veränderungen sozialer Beziehungen im Alter

In der zweiten Lebenshälfte verändert sich die Beziehungswelt grundlegend in struktureller und funktionaler Hinsicht. Wie Studien zeigen, reduzieren sich bedeutende Sozialbeziehungen mit dem Alter in stetigem Maße. Existieren durchschnittlich im Alter von 35-49 Jahren ca. 20-35 bedeutende Sozialbeziehungen, so verringert sich die Statistik ab 65 Jahren bereits auf 9-18 Beziehungen und im Alter über 85 Jahren auf 5-8 soziale Beziehungen, so die durchschnittlichen Werte demographischer Studien (siehe Grafik).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Bedeutende soziale Beziehungen im Alter

Quelle: Fung, Carstensen & Lang, 2001; Lang, 2000; Lang 2004; zit. nach Lang, F., Neyer, F. & Asendorpf, J. (2005).

Laut Berichten des statistischen Bundesamtes und dessen Bevölkerungsvorausberechnungen wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten die Bevölkerung in Deutschland abnehmen, wobei gleichzeitig eine Zunahme der Menschen im Alter 65+ zu verzeichnen sein wird (vgl. Statistisches Bundesamt, 11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung). Dieser Bevölkerungsstrukturwandel wird seine Folgen in den Bereichen der Altersstruktur, der Geschlechterverteilung, der Familienstandstruktur, der Haushaltsstandstruktur und letztendlich der Wohnform mit sich ziehen, wodurch sich grundlegende Veränderungen im sozialen Leben in Deutschland aufzeigen.

2. Entwicklung und Einflüsse auf soziale Beziehungen im Alter

Die Einflüsse auf diese Veränderungen der sozialen Beziehungen können ganz unterschiedlich ausfallen, daher kann hier keine Generalisierung gegeben werden. Was verwunderlich klingt, beweisen jedoch Studien, da sich soziale Beziehungen nur zum kleineren Teil durch mit dem Alter einhergehenden Verlusten durch Verwitwung oder Tod eines alten Freundes reduzieren. Zum größeren Teil sind die Veränderungen sozialer Beziehungen einfach selbstgewählt. Das lässt sich darin begründen, dass Kontakte, die man für ertragreich in jüngeren Jahren hält, im Alter nicht mehr benötigt und sich dann auf die für einen selbst wichtigen und intimeren Kontakte konzentriert.

Ein anderer Aspekt, der das soziale Leben jeden Individuums betrifft ist, dass soziale Beziehungen grundsätzlich von den individuellen Lebensverläufen einer jeden Person geprägt sind. Institutionalisierte Bildungs-, Karriere und Familienprozesse aus unserer Gesellschaft regulieren jedoch im größten Maße unsere individuellen Lebensverläufe.

Ein Beispiel verdeutlicht dies aus dem Berufsalltag: Der übliche Höhepunkt der Karriere zeigt sich im Durchschnitt im Alter von 45-50 Jahren. Anschließend wird nur noch selten die berufliche Stellung gewechselt, was durchaus meistens gewünscht ist, aber auch durch die Umstände der Gesellschaft bedingt ist. Somit stabilisieren sich spätestens dann die Beziehungen in der Arbeitswelt. Der Übergang in die Verrentung nach dem Arbeitsleben ist dann verbunden mit einer dramatischen Umgestaltung sozialer Netzwerke und geht mit einem häufigen Verlust von Beziehungen zu Kollegen einher. Die späteste, einschneidende Veränderung sozialer Beziehungen tritt ein, wenn der Wohnort in ein Heim verlegt wird. Die dazugewonnenen Kontakte können durchaus freundschaftlich sein. Jedoch zeigt sich, dass Kontakte zu Pflegern und Helfern durch eine strenge Abhängigkeitsstruktur charakterisiert sind, was für ältere Menschen eine erneute Herausforderung im emotionalen Empfinden bedeutet.

3. Soziale Beziehungen innerhalb der Familie

Soziale Beziehungen innerhalb der Familie stellen grundsätzlich eine verlässliche und stabile Quelle der sozialen Unterstützung und Einbindung dar. Solche innerfamiliären Beziehungen sind Ehebeziehungen, Eltern-Kind-Beziehungen oder auch zu den Enkeln und Beziehungen zu Geschwistern.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Soziale Beziehungen im Alter
Untertitel
Veränderungen, Formen und Bedeutung sozialer Beziehungen im Alter
Hochschule
Universität Augsburg
Autor
Jahr
2009
Seiten
15
Katalognummer
V147651
ISBN (eBook)
9783640585342
ISBN (Buch)
9783640585571
Dateigröße
1541 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sozial, Beziehungen, Alter, Veränderung, Familie, Freundschaft, Gesellschaft, Entwicklung
Arbeit zitieren
Daniela Manske (Autor:in), 2009, Soziale Beziehungen im Alter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147651

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