Seminararbeit aus Kulturgeschichte
Journalistische Stadtportraits am Beispiel der Wiener Literatur um 1900;
Das Stadtbild des "Mann ohne Eigenschaften", Robert Musil;
Wieso gerade dieses Thema – der Roman "Der Mann ohne Eigenschaften"?
Das Lesen ist äußerst mühsam, denn trotz des Volumens ist die Handlung beschränkt -
der Schwerpunkt liegt auf Beschreibungen des Gefühlslebens der Romanfiguren –
ihren Ansichten und ihrer Moral – ein großer Teil besteht aus Abschweifungen und
Gedankenspielen, was in der essayistischen Natur des Romans liegt.
Musil bricht auch mit der traditionellen Romanform – für die zeitgenössische Kritik ist
dieser neue Stil unverständlich, Musils Werk wird abgelehnt - größtenteils ignoriert.
1938 werden seine Bücher verboten. Erst durch die Neuedition in den 50ern findet
der Roman "Der Mann ohne Eigenschaften" wieder öffentliche Beachtung und wird
1998 zum bedeutendsten deutschsprachigen Roman des 20.Jahrhunderts gewählt.
Kulturgeschichtlich interessant ist Musils umfassende Darstellung, der sich
verändernden Gesellschaftsstruktur, und der damit verbundenen technischen und
politischen Entwicklung. Die Überlagerung der unterschiedlichen Schichten des
Romans ergibt ein interessantes Bild – die Milieustudien, die ausführlichen
Stadtbeschreibungen [à 09 URBANISIERUNG] und auch die gezielten essayistischen
Ablenkungen geben Einblick in die Wiener Gesellschaft von 1913 – am Vorabend des
1. Weltkrieges.
Musil diagnostiziert den bevorstehenden Untergang Kakaniens [à 08 ALTE UND NEUE
WELT] und nimmt ihn subversiv-satirisch mit dem Motiv der Parallelaktion vorweg. Die
so bezeichneten Jubiläumsfeiern 1918, von Kaiser franz Josef (70.) und Kaiser Wilhelm
II (30.) können nie Wirklichkeit werden. In dieser Vorausahnung bleibt die
Parallelaktion vage und verliert sich in Sitzungen und Recherche. Vielmehr ist sie die
Bühne für die gesellschaftlichen Beziehungen und Spannungen in denen die
Protagonisten stehen. [...]
Inhaltsverzeichnis
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- Einführung
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- Zeitgeschichte
- Ulrich
- Privatleben
- Moderne
- Biographie (kurz)
- Biographie (lang)
- Alte und Neue Welt
- Urbanisierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert das Stadtbild Wiens im Roman "Der Mann ohne Eigenschaften" von Robert Musil. Sie untersucht, wie Musil die sich verändernde Gesellschaftsstruktur und die technischen und politischen Entwicklungen der Zeit um 1913 in seinem Werk darstellt.
- Das historische und politische Umfeld Wiens 1913
- Die Darstellung der Beziehungen und des Privatlebens der Romanfiguren
- Die philosophischen Konflikte der Moderne im Roman
- Der Einfluss von Musils eigener Biographie auf das Werk
- Die kritische Analyse des Untergangs der k.u.k.-Monarchie und des aufstrebenden Bürgertums
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema und erklärt die Relevanz des Romans "Der Mann ohne Eigenschaften" für die Untersuchung des Stadtbildes Wiens. Anschließend wird die historische und politische Situation Wiens im Jahr 1913 dargestellt, die den Hintergrund für die Handlung des Romans bildet. Im weiteren Verlauf werden die Romanfigur Ulrich und seine Beziehungen im Kontext des Privatlebens analysiert. Zudem wird untersucht, wie Musil die philosophischen Konflikte der Moderne in seinem Werk zum Ausdruck bringt.
Schlüsselwörter
Wiener Literatur, Stadtbild, "Der Mann ohne Eigenschaften", Robert Musil, Zeitgeschichte, Urbanisierung, Gesellschaftsstruktur, Moderne, Privatleben, Biographie, k.u.k.-Monarchie.
- Arbeit zitieren
- Robert Scheutz (Autor:in), 2002, Journalistische Stadtportraits am Beispiel der Wiener Literatur um 1900, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14771