Diese Arbeit wird sich kritisch mit dem Masochismus in der Literatur auseinandersetzen. Sie soll aufdecken, dass das allgemeine, teils laienhafte Verständnis von Masochismus nicht ausreicht, um diesen in seiner vollen Ausprägung zu verstehen. Dabei werden die Romane „Mephisto. Roman einer Karriere“ von Klaus Mann, sowie „Venus im Pelz“ von Leopold von Sacher-Masoch im Hinblick auf die literarische Verarbeitung des Masochismus miteinander verglichen.
Während Leopold von Sacher-Masoch, durch die Inhalte seiner Romane zum Namensgeber des Masochismus avancierte halten eine Vielzahl von Literaturwissenschaftlern das in Klaus Manns Roman beschriebene masochistische Verhältnis zwischen Hendrik Höfgen und Juliette Martens nicht einmal für erwähnenswert. Bezeichnend ist hierbei, dass nahezu die gesamte Sekundärliteratur, die „Mephisto. Roman einer Karriere“ als Schlüsselroman und den Protagonisten als Schlüsselfigur ausmachen will, davon auszugehen scheint, dass der Masochismus nur stellvertretend für die Homosexualität Gustav Gründgens steht. Die folgende Arbeit wird sich jedoch von der Schlüsselromanproblematik lösen. Dabei soll davon ausgegangen werden, dass beide Autoren gezielt den Masochismus eingesetzt haben um den Inhalt ihres Werkes hervorzuheben. Während der Roman Masochs auf autobiographischen Erlebnissen basiert und unverhüllt aber diskret die Form eines masochistisches Verhältnisses dem Leser näher zu bringen versucht, nutzt Klaus Mann dieses Verhältnis, um dem Charakter seines Protagonisten eine besondere Note zu verleihen und seinem Handeln eine mögliche Erklärung beizufügen.
Des weiteren wird sich diese Arbeit mit der Frage beschäftigen, ob davon auszugehen ist, dass Klaus Mann Kenntnis über den Roman Masochs besaß und die masochistischen Szenen in der „Venus im Pelz“ als Vorlage für die Beziehung zwischen Hendrik Höfgen und Juliette Martens diente. Im Klartext soll also geklärt werden, ob Parallelen zwischen den beiden Romanen zu finden sind.
Zum Thema hinführend folgt zunächst eine Beschreibung der Physiognomie der Despotinen beider Romane Juliette Martens als Schwarze Venus und Wanda von Dunajew als Venus im Pelz. An dieser Stelle wird absichtlich auf die Beschreibung der Physiognomie der Protagonisten Hendrik Höfgen und Severin von Kusiemski verzichtet, da diese für die Auseinandersetzung mit dem Masochismus unerheblich ist. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. HAUPTTEIL
- 2.1. PHYSIOGNOMIE
- 2.1.1. Juliette Martens, die Schwarze Venus
- 2.1.2. Wanda von Dunajew, die Venus im Pelz
- 2.2. DIE LITERARISCHE VERARBEITUNG DES MASOCHISMUS
- 2.1. PHYSIOGNOMIE
- 3. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Masochismus in der Literatur und untersucht, wie das allgemeine Verständnis von Masochismus nicht ausreicht, um seine Komplexität zu erfassen. Dazu werden die Romane „Mephisto. Roman einer Karriere“ von Klaus Mann und „Venus im Pelz“ von Leopold von Sacher-Masoch miteinander verglichen.
- Das literarische Verständnis von Masochismus in beiden Romanen
- Die Darstellung der weiblichen Figuren als Despotinnen
- Die Parallelen zwischen den masochistischen Beziehungen in beiden Romanen
- Die Rolle des Fetischismus im Kontext des Masochismus
- Die Frage, ob Klaus Mann Kenntnis von Sacher-Masochs Werk hatte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der literarischen Darstellung des Masochismus in den beiden Romanen von Klaus Mann und Leopold von Sacher-Masoch. Sie betont die Unterschiede im Verständnis von Masochismus und stellt die These auf, dass beide Autoren den Masochismus bewusst als literarisches Mittel einsetzen.
2. Hauptteil
2.1. Physiognomie
Dieser Abschnitt beschreibt die beiden weiblichen Figuren, Juliette Martens und Wanda von Dunajew, als Despotinnen und untersucht ihre Ähnlichkeiten und Unterschiede. Dabei wird die Frage aufgeworfen, ob die Darstellung der Figuren von Sacher-Masochs Werk beeinflusst wurde.
2.1.1. Juliette Martens, die Schwarze Venus
Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Beschreibung von Juliette Martens, ihrer körperlichen Erscheinung und ihrer Rolle in der masochistischen Beziehung zu Hendrik Höfgen.
2.1.2. Wanda von Dunajew, die Venus im Pelz
Dieser Abschnitt beleuchtet die Figur von Wanda von Dunajew, ihre Physiognomie und ihre Rolle in der masochistischen Beziehung zu Severin von Kusiemski.
2.2. Die literarische Verarbeitung des Masochismus
Dieser Abschnitt untersucht, wie der Masochismus in den beiden Romanen literarisch umgesetzt wird. Er vergleicht markante Textpassagen und setzt sie in den Kontext mit relevanten Sekundärliteratur.
Schlüsselwörter
Masochismus, Literatur, Roman, „Mephisto. Roman einer Karriere“, Klaus Mann, „Venus im Pelz“, Leopold von Sacher-Masoch, Despotin, Physiognomie, Fetischismus, Beziehung, Sekundärliteratur.
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- Caroline Weißert (Author), 2008, Eine Bearbeitung über den Masochismus in der Literatur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148567