Als reflektierende Theorien über die Rechtswissenschaften und den Rechtsbegriff ergründen verschiedene Rechtstheorien auf jeweils unterschiedlichen Wegen die Logik und das Selbstverständnis des Rechts. Dabei gibt es einerseits solche Theorien, die Recht lediglich beobachten, also aus einer externen Sichtweise Recht ergründen, und andererseits teilnehmende Theorien, die an der Verwirklichung des Rechts mitwirken.
Sowohl der Utilitarismus als auch die Prozedurale Rechtstheorie sind zwei bekannte, allerdings sehr unterschiedlich konzipierte Rechtstheorien. Während der Utilitarismus als Nützlichkeitsethik und Philosophie des Glücks einen Namen hat, gehört die Prozedurale Rechtstheorie der Deontologie, der Pflichtenethik, an und ist damit Teil der Gegenströmung des Utilitarismus. Nicht der Nutzen, sondern die Gerechtigkeit wird hier als höchster Wert angesehen. Was genau die beiden so unterschiedlichen Theorien ausmacht, worin ihre jeweiligen Vor- und Nachteile liegen und in welchen Bereich der pluralistischen Grundsätzlichkeit sie einzuordnen sind, wird im Rahmen dieser Arbeit untersucht. Doch gibt es nicht nur Differenzen zwischen nützlichkeitsorientiertem und gerechtigkeitsbestrebtem Denken: In mancher Hinsicht vermögen die Rechtskonzeptionen sich einander anzunähern, wie in einem Theorienvergleich aufgezeigt wird.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- UTILITARISMUS (BENTHAM, MILL, VON JHERING)
- Merkmale anhand von Sätzen in den Originaltexten
- Stärken
- Schwächen
- Beitrag zur pluralistischen Grundsätzlichkeit
- PROZEDURALE RECHTSTHEORIE (RAWLS)
- Merkmale anhand von Sätzen in den Originaltexten
- Stärken
- Schwächen
- Beitrag zur pluralistischen Grundsätzlichkeit
- BESONDERE VERGLEICHSMOMENTE
- Das Richtige
- Das Menschenbild
- Das menschliche Glück
- Das Gesellschaftsbild
- Die Verallgemeinerung durch Regeln
- SCHLUSSWORT
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit einem Vergleich zweier bedeutender Rechtstheorien: dem Utilitarismus und der Prozeduralen Rechtstheorie. Ziel ist es, die zentralen Merkmale, Stärken und Schwächen beider Theorien aufzuzeigen und ihre jeweiligen Beiträge zur pluralistischen Grundsätzlichkeit zu analysieren. Darüber hinaus werden besondere Vergleichspunkte wie das Menschenbild, das menschliche Glück und das Gesellschaftsbild beleuchtet.
- Nützlichkeitsethik vs. Pflichtenethik
- Das Menschenbild und die Rolle des Glücks
- Gerechtigkeit und Nutzen als zentrale Werte
- Die Bedeutung von Regeln und Verfahren
- Die Einordnung in die pluralistische Grundsätzlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Rechtstheorien ein und stellt die beiden zu vergleichenden Theorien, den Utilitarismus und die Prozedurale Rechtstheorie, vor. Es wird auf die unterschiedlichen Konzepte und die jeweiligen Schwerpunkte der Theorien hingewiesen.
Das Kapitel über den Utilitarismus beleuchtet die zentralen Merkmale der Theorie anhand von Zitaten aus den Originaltexten von Bentham, Mill und von Jhering. Es werden die Stärken und Schwächen des Utilitarismus diskutiert, insbesondere die Frage, ob die Maximierung des Glücks der grössten Zahl zu Lasten von Minderheiten gehen kann. Ausserdem wird der Beitrag des Utilitarismus zur pluralistischen Grundsätzlichkeit untersucht.
Das Kapitel über die Prozedurale Rechtstheorie von Rawls analysiert die zentralen Merkmale der Theorie anhand von Zitaten aus den Originaltexten. Es werden die Stärken und Schwächen der Theorie diskutiert, insbesondere die Frage, ob die Fokussierung auf gerechte Verfahren zu Lasten der Effizienz gehen kann. Ausserdem wird der Beitrag der Prozeduralen Rechtstheorie zur pluralistischen Grundsätzlichkeit untersucht.
Das Kapitel über besondere Vergleichspunkte vergleicht die beiden Theorien anhand von zentralen Aspekten wie dem Menschenbild, dem menschlichen Glück, dem Gesellschaftsbild und der Verallgemeinerung durch Regeln. Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Theorien in diesen Bereichen herausgearbeitet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Utilitarismus, die Prozedurale Rechtstheorie, die Nützlichkeitsethik, die Pflichtenethik, das Menschenbild, das Glück, die Gerechtigkeit, die pluralistische Grundsätzlichkeit, Bentham, Mill, von Jhering und Rawls.
- Arbeit zitieren
- Aline Maier (Autor:in), 2009, Zwei Rechtstheorien im Vergleich - Utilitarismus und Prozedurale Rechtstheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148985