Selbst radikale Feministinnen wünschen manchmal, daß der Unterschied zwischen den Geschlechtern größer ist!
Dieser Witz ist auf Briefpapier zu lesen, das im Sommer 1998 von einer Tabakfirma als Werbegeschenk verteilt wurde. Gewiß kann nicht jeder über einen solchen Witz lachen. Bei der Lektüre der hier vorliegenden Arbeit, die diesen Witzes analysieren möchte, wird aber leider auch einem Leser, dem er Vergnügen bereitet, schnell das Lachen vergehen.
Bedauerlicherweise liegt dies nicht nur daran, daß die Analyse Wirkungen des Witzes zu Tage befördert, die dem, der darüber lacht, unbewußt bleiben müssen. Vielmehr ist es die umständliche Vorgehensweise, welche das Vergnügen an dem doch eigentlich so interessanten Untersuchungsgegenstand verwehrt. Es existiert wenig Sekundärliteratur, welche in diesem Zusammenhang hilfreich wäre. Diejenige Literatur, die hier aufgeführt wird, ist erst nach dem Ausführen der jeweiligen Argumentation zu deren Absicherung aufgesucht worden. Daraus resultiert die methodische Unsicherheit einer ganz neuen Denkweise, welche sich innerhalb der gesamten Arbeit zeigt.
Inhaltsverzeichnis
- VORWORT.
- 1 BEDEUTUNG DES WITZES
- 1.1 Methodische Probleme beim Erfassen des Gedankengehalts.
- 1.2 Erfassen des Gedankengehalts.
- 1.2.1 Bedeutung des Wortes „,selbst“
- 1.2.2 Bedeutung des Wortes,,radikal“
- 1.2.3 Bedeutung des Wortes „,Feministinnen“.
- 1.2.4 Bedeutung des Wortes,,wünschen“.
- 1.2.5 Bedeutung des Wortes „,manchmal“.
- 1.2.6 Bedeutung des Ausdrucks „Unterschied zwischen den Geschlechtern“
- 1.2.7 Bedeutung des Wortes „größer“.
- 2 TENDENZ DER SPRACHLICHEN TECHNIK.
- 2.1 Verdichtung
- 2.1.1 Verdichtung als Technik des Witzes
- 2.1.2 Verdichtung als Technik der Sprache allgemein
- 2.2 Verschiebung
- 2.2.1 Verschiebung als Technik des Witzes.
- 2.2.2 Verschiebung als Technik der Sprache allgemein.
- 2.3 Kooperation von Verdichtung und Verschiebung
- 2.1 Verdichtung
- 3 TENDENZ DES WITZES.
- 3.1 Gültigkeit der Geschlechterordnung .
- 3.2 Rechtfertigung der Geschlechterordnung aus dem Verstoß gegen die Ordnung ....
- 3.3 Verteidigung der Geschlechterordnung
- LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert einen Witz, der die vermeintlich humorvolle Darstellung von Geschlechterrollen thematisiert. Ziel ist es, den Gedankengehalt des Witzes zu entschlüsseln und die sprachlichen Mechanismen zu untersuchen, die ihn erzeugen.
- Die Bedeutung des Witzes
- Die sprachlichen Techniken von Verdichtung und Verschiebung
- Die Tendenz des Witzes, die Geschlechterordnung zu bestätigen, zu rechtfertigen oder zu verteidigen
- Die strukturellen Besonderheiten der Sprache
- Die Rolle des Unbewußten in der Witzproduktion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Analyse der Bedeutung des Witzes, indem sie seine einzelnen Bestandteile und ihre mögliche Interpretation untersucht. Der zweite Teil widmet sich den sprachlichen Techniken, die den Witz prägen, insbesondere der Verdichtung und Verschiebung. Der dritte Teil analysiert die Tendenz des Witzes, die Geschlechterordnung zu bestätigen, zu rechtfertigen oder zu verteidigen. Dabei werden die strukturellen Besonderheiten der Sprache und die Rolle des Unbewußten in der Witzproduktion beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieser Arbeit sind: Witzanalyse, Sprache, Geschlechterordnung, Verdichtung, Verschiebung, Unbewußtes, Hermeneutik, Strukturalismus, Dekonstruktion.
- Quote paper
- Matthias Franke (Author), 1999, Ein Versuch über die Gewalttätigkeit der Sprache und die Tendenz eines Witzes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14949